Kartoffelknödel aus gekochten Kartoffeln – gelingsicheres Grundrezept

Kartoffelknödel aus gekochten Kartoffeln

Früher dachte ich immer, dass gute Kartoffelknödel und insbesondere deren Gelingen beim Selbstkochen verdammt viel mit Glück und gutem Karma zu tun hätten.

Selbst meine liebe Oma, der ich meine Knödelliebe zu verdanken habe, schickt heute noch beim ersten Probeknödel, den sie ins siedende Wasser gibt, ein stummes Stoßgebet gen Himmel… In den meisten Fällen gelingen ihr die Kuggelknepp, wie sie in unserer Familie gerne genannt werden, aber manchmal gibts auch Knödelmatsch. Kartoffelknödel sind aber wirklich das einzige Gericht, das ihr auch mal nicht gelingt. Deshalb gibt es heute auch nicht ihr Rezept. Ausnahmsweise ;-).

Lange habe ich getüftelt und immer wieder herumprobiert, bis ich auf das für mich perfekte Mengenverhältnis gekommen bin. Jeder kennt und liebt sie, auch wenn sie ganz unterschiedliche Namen haben. Hier in der Pfalz nennt man sie häufig Schneebällchen, aber Kartoffelknödel sind wohl im ganzen Land beliebt.

Weil es ja vielleicht noch mehr Menschen gibt, die ein verlässliches, erprobtes und leckeres Kartoffelknödelrezept suchen, dann gibt es hier und heute das richtige Rezept von mir!

Kartoffelknödel aus gekochten Kartoffeln

Sie schmecken natürlich als Beilage zu Gulasch, Braten und Co., aber auch als Mittelpunkt des Tellergeschehens umgarnt von einer Pilzrahmsauce oder einer Specksauce können sie sich sehen lassen.

Ich liebe Knödel über alles – deshalb gibt es hier auch schon die unterschiedlichsten Knödelvarianten: Auch ein altes Rezept für Kartoffelknödel hatte ich hier mal veröffentlicht. Aber dieses hier heute ist definitiv viel besser! Die Kartoffelknödel mache ich mittlerweile nur noch mit Eigelb. Das ist nicht verschwenderisch – notgedrungen gibt es hier jetzt öfter Baiser und Makronen – was auch nicht das Schlechteste ist! Hier verkommt nix. Aber die Knödel werden so gebunden einfach viel besser. Und nur ganz wenig Mehl – es soll schließlich nach Kartoffeln schmecken. Lediglich etwas Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen das Ganze. Okay, ein bisschen Petersilie darf dazu. Weil ich es so gerne mag.

Kartoffelknödel aus gekochten Kartoffeln

Das Beste an dem Rezept: Die Kartoffelknödel schmecken exakt so wie die meiner Oma – allerdings ohne Matschrisiko. Übrigens hat meine Oma zugegeben, dass meine Uroma die Knödel immer nur mit Kartoffeln vom Vortag zubereitet hat.

Und noch mehr aus dem Knödelhimmel? Wie wäre es mit süßen Quarkknödelchen, Brezenknödeln oder Grießknödel als Suppeneinlage, Polentaknödel mit Käse und Speck oder Germknödel mit Rhabarberfüllung und natürlich die oberfluffigen Briocheknödel (der Allrounder zu Ente, Ganz & Co.) und noch so einige mehr… Also, falls dich die Lust jetzt gepackt hat :-).

Ein wunderbares Bloggerevent nimmt heute leider ein Ende, dafür hauen aber meine KollegInnen und ich von “All you need is…” heute rezeptetechnisch noch mal so richtig einen raus. Jedes Thema der vergangenen zwei Jahre wird in einem tollen Best of nochmal aufgegriffen und ihr könnt euch über mega Rezepte freuen! Ich habe mir das Thema Heimatküche vorgenommen – so kam es dazu, dass ich endlich mal meine liebsten Knödel hier zeige.

Direkt im Anschluss an die tollen Rezeptideen aller Teilnehmer gibts natürlich mein Rezept für die Knödel!

Hier das Best of “All you need is…”:

Küchenliebelei kocht zum Thema Schmorgerichte aus dem Januar 2019:
Ochsenschwanz mit Wirsing und weißen Bohnen
Lebkuchennest kocht/backt zum Thema Blechgerichte aus dem Februar 2019:
Grünkohl mit Nusskruste
Kochen mit Diana kocht zum Thema Früher pfui, heute hui! aus dem Februar 2019:
Blumenkohl Steak
Linal’s Backhimmel backt zum Thema Waffeln aus dem März 2019:
Nuss-Nougat-Waffeln
Schlemmerkatze kocht zum Thema Teigtaschen, international aus dem Mai 2019:
Kärnter Kasnudeln
zimtkringel kocht und backt zum Thema Brotzeit aus dem Juni 2019:
Laugenkäsestangen
Teekesselchen Genussblog kocht zum Thema Streetfood aus dem Juli 2019:
Pulled Mushroom Tacos (vegan)
Küchentraum & Purzelbaum kocht/backt zum Thema Pizza, Zwiebel- und Flammkuchen aus dem September 2019:
Calzone
Brotwein backt zum Thema Sonntagsfrühstück aus dem November 2019:
Dinkel Brezel, Laugenbrötchen & Laugengebäck
Gabi kocht/backt zum Thema Sonntagsfrühstück aus dem November 2019:
Breakfast Burritos
Jankes*Soulfood kocht/backt zum Thema Hülsenfrüchte aus dem Januar 2020:
Orientalische Wraps
Ina Is(s)t kocht/backt zum Thema Snacks & Fingerfood aus dem April 2020:
Pikante Blätterteigtaschen mit Erbsen und Curry
Möhreneck kocht zum Thema Bella Italia aus dem Mai 2020:
Spaghetti Bolognese – vegan
Labsalliebe kocht/backt zum Thema Salatbar aus dem Juni 2020:
Salad-e Fasl – Salat der Saison
Applethree kocht zum Thema Homemade aus dem Juli 2020:
Tortellini Auflauf vegetarisch
Volkermampft kocht/backt zum Thema Tapas, Mezze & Co. aus dem August 2020:
Lauwarmer Kichererbsen Salat mit Serano
ninamanie kocht zum Thema Knödel/Klöße aus dem November 2020:
Kaspressknödel

Kartoffelknödel aus gekochten Kartoffeln

Kartoffelknödel aus gekochten Kartoffeln – gelingsicheres Grundrezept

Zutaten für ca. 14 Knödel:

800 g Pellkartoffeln vom Vortag (festkochend, Sorte Annabell)
3 Eigelbe
100 g Weizenmehl
Salz
Pfeffer
Muskat
1 kleines Bund frische, glatte Petersilie

ca. 14 Knödel à 50-60 g Rohmasse

Zubereitung:

Die Pellkartoffeln am Vortag (!) gar kochen und über Nacht ungeschält vollständig auskühlen lassen.

Am darauffolgenden Tag die Kartoffeln pellen, in grobe Stücke schneiden und sofort durch eine Kartoffelpresse drücken. Anschließend die Eigelbe und das Mehl zugeben. Nach persönlichem Geschmack mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss würzen. Die Blättchen der Petersilie abzupfen und fein hacken. Die gehackte Petersilie unter die Knödelteigmasse ziehen.

Den Kartoffelknödelteig nun gründlich verkneten. Nicht erschrecken, die Masse wirkt erst zu trocken, wird sich aber toll verbinden. Nun einen ausreichend großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Aus dem Kartoffelknödelteig ca. 14 Knödel (à 50-60 g Rohmasse) formen und auf einem Teller parken.

Die Knödel nun portionsweise in das nur noch siedende Wasser gleiten lassen und ca. 8-10 Minuten gar ziehen lassen. Die Kartoffelknödel sind fertig, wenn sie nach oben schwimmen. Die Knödel aus dem Wasser nehmen und warmhalten.

Tipp: Die Kartoffelknödel kann man so gegart natürlich sofort verzehren oder aber abgekühlt einfrieren – für den spontanen Knödelhunger. Knödelreste schmecken hervorragend am nächsten Tag in etwas Butterschmalz angebraten.

Kartoffelknödel aus gekochten Kartoffeln

Kartoffelknödel aus gekochten Kartoffeln

Kartoffelknödel aus gekochten Kartoffeln

33 Kommentare

  1. Liebe Eva,
    ich habe mich tatsächlich noch nie an selbstgemachte Kartoffelknödel getraut – dank dir wird sich das ändern! Lieben Dank!!
    Liebste Grüße von Martina

  2. Liebe Eva,

    mir sind auch schon öfters die Knödel auseinander gefallen und ich bin immer Heil froh, wenn sie ganz bleiben. So bin ich immer wieder auf der Suche nach einem gelingsicheren Rezept. Dank Dir kann ich es mit dem Knödel zubereiten ganz entspannt angehen. Lieben Dank.

    Herzliche Grüße

    Susan

  3. Liebe Eva,
    als richtiger (Ober- bzw. Nieder-)bayer bin ich natürlich eher der Semmelknödelmensch und esse Kartoffelknödel nur, wenn es keine “richtigen” Knödel gibt. Aber bei deinen Leckereien würde ich direkt mal eine Ausnahme machen – die sehen nämlich sehr gut aus!
    Liebe Grüße, Ina

  4. Oh, wie oft habe ich schon Kartoffelkleisterwasser produziert – warum hat mir niemand gesagt, dass man auch kalte Pellkartoffeln nehmen kann??? Danke – solche Rezepte sind God wert!

    • Darauf musste ich auch erstmal kommen. Früher war ich auch überzeugt, dass es UNBEDINGT mehligkochende Kartoffeln nehmen müsste. Was auch ein völliger Irrglaube ist… Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass zukünftig alle deine Knödel gelingen werden!

  5. An Kartoffelknödel habe ich mich noch nie dran gewagt. Leider gab es auch kein Familienrezept, so dass ich da auch nie spitzen konnte. Probieren will ich aber dieses Jahr endlich. 🙂
    Lieben Gruß Sylvia

    • Hallo liebe Sylvia,
      das ist vielleicht das Jahr des Knödels? Unser Familienrezept existiert ja wie gesagt auch nicht. Deswegen wird es jetzt dieses hier ;-).
      Liebe Grüße,
      Eva

  6. Solche Rezepte sind super. Meine Knödel wollen immer nicht gelingen, deshalb probiere ich das Rezept beim nächsten Mal. 🙂 Sehen so süß aus die kleinen Knödelchen.
    Lieben Gruß,
    Ina

  7. Sehr sehr lecker. Kartoffelknödel sind schon was tolles. Die gibt es bei meinen Schwiegereltern jeden Sonntag. Allerdings in der halb-halb Version. Die Knödel mit gekochten Kartoffeln gibt es am Werktag.

  8. Ich bin kein Knödelfan, aber deine Kartoffelnknödeln sehen super aus. Vielleicht werde ich sie mal ausprobieren.
    LG, Diana

  9. Ach, liebe Eva, Du weißt ja, dass ich Kloßliebhaber bin. Deine gelingsicheren Kartoffelklöße sehen wunderbar aus und ich wünschte mir davon welche in mein Gefrierfach. Da liegt nämlich noch was von meinem Ochsenschwanz und ich habe so ein Gefühl, dass das ziemlich gut harmonieren dürfte! Aber ich komm wohl nicht drum herum, Dein Kloßrezept selbst auszuprobieren… Danke für das schöne Rezept und auf hoffentlich viele andere gemeinsame Blogaktionen!
    Liebe Grüße aus der Küchenliebelei
    schickt Marie-Louise

  10. Hallo Eva,

    ich bin Dir sehr dankbar für das Rezept. Da ich eine Semmelknödel Familie eingeheiratet habe, kommen diese tollen Klöße bei uns leider nie auf den Tisch. Dann muss ich wohl selber ran.

    Meine Mutter hat immer halb/halb gemacht, aber ich werde wohl mal auf Dein Rezept zurückgreifen. Gelingsicher ist für den Anfang eine gute Idee :-).

    LG Volker

  11. Was für ein hübsches Knödeltürmchen! Ich gestehe, Kartoffelknödel gehörten jahrelang zu meinen Todfeinden in der Küche. Inzwischen kann ich aber behaupten, dass ich sie einigermaßen beherrsche 😉 Mit deinem Rezept hoffentlich bald noch besser!

    Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest

  12. Bernadette

    Hallo Eva, ich hatte kalte Pellkartoffeln und war auf der Suche nach einem Rezept für Knödel.Dieses ist perfekt: 10 Punkte!
    Eigentlich sind es meine ersten gelungenen Kartoffelknödel.Sie schmecken auch nicht nach Mehl,sondern einfach nur gut und fluffig. Ich brauchte auch nicht den Tipp von Vincent Klink anwenden,nämlich die Knödel vor dem Kochen in Frischhaltefolie zu packen und zubinden.Mit der Hitze des Kochwassers brauchte ich auch nicht allzu zaghaft sein.
    Das ist das erste Rezept,das ich bewerte.
    Vielen Dank und liebe Grüße von Bernadette

  13. Bei mir leider nicht gelingsicher, habe bestimmt schon die doppelte Menge Mehl verschafft, der Teig ist immer noch sehr weich und klebrigwas mache ich falsch….

    • Hallo liebe Lisse,
      per Ferndiagnose ist das natürlich schwierig. Das Rezept ist wirklich irre erprobt daher kann ich jetzt nur vermuten, wo das Problem bei dir liegt: An den Kartoffeln! Ich benutze welche aus meiner Region und kaufe sie auf dem Markt. Tatsächlich habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass manche Sorten sich besser eignen als andere. Solange du aber festkochende verwendest und diese wirklich über Nacht auskühlen konnten, hat es wirklich immer funktioniert. Der Teig bleibt klebrig, da ja die Knödel zusammenhalten sollen, allerdings sollte er nicht zu weich sein.
      Ich hoffe, dass auch sie dir gelingen mit meiner Anleitung.
      Liebe Grüße,
      Eva

  14. Hallo Eva
    Habe heute deine gelingsicheren Kartoffelknödel gekocht ,die sind nicht nur perfekt gelungen ,sie schmecken auch köstlich
    Vielen lieben Dank

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