{Dieser Beitrag wird durch Produktwerbung von Südtiroler Apfel g.g.A. unterstützt}
Wer hier gelesen hat, der weiß, dass ich ein ziemlich großes Paket mit Äpfelchen aus Südtirol bekommen habe, die es für das coole Blogevent von Zorra und Südtiroler Äpfel g.g.A. zu verarbeiten galt.
Obwohl ich ein ganzes Menü rausgehauen habe, hatten wir immer noch ein paar Äpfel da. Der Verbrauch hier an “Rohmaterial” ist zwar immens, aber irgendwie fand ich, dass der kürzlich ausgelöste heimische Rehrücken ziemlich gut dazu passen würde.
Tja, und als ich so darüber nachgedacht habe, ist dieses Gericht entstanden. Wer kennt nicht die Kombi aus Wild und Knödeln. Hier mal als lecki-Tellergericht! Die Knödelmasse ist aus gekochten Kartoffeln und Polenta sowie reichlich frischem Schnittlauch und wird nur kurz in der Pfanne als Miniknödelchen goldbraun geschwenkt. Der eigentliche Twist und sozusagen die Schnittstelle zwischen Knödeln und Reh ist aber das würzige Apfelchutney mit eingelegten Senfsamen. Wirklich superfein!
In Südtirol selbst war ich (leider) erst ein einziges Mal in meinem Leben. Aber dieser kleine Urlaub war eine wunderbare Erfahrung und eine echte Kindheitserinnerung. Ich durfte mit einer kleinen Kindertheater-Freizeit in die Nähe von Meran in eine Jugendherberge. Das klingt jetzt vielleicht profan, aber das Wetter war wirklich super und wir waren umgeben von Bergen, saftiggrünen Wiesen und einfach herrlicher Natur – die bei Sonnenschein natürlich noch mehr gestrahlt hat. Aber für mich damals on top (neben dem Theater mit wirklich lieben Betreuern und einem Haufen anderer fröhlicher Kinder mit denen ich gerne Zeit verbracht habe) war wirklich das Essen. Ich kann mich nach über zwanzig Jahren noch ganz genau daran erinnern, dass wir Kinder von jedem Abendessen hellauf begeistert waren. Es war wirklich so eine Art Fusionküche aus “Hausmannskost” (im besten Sinne!), Alpenküche und italienischer Kulinarik.
Bisher habe ich es leider noch nicht geschafft wieder in diese Gegend zu kommen, aber vielleicht gibt es doch einmal Gelegenheit dazu… Ein bisschen hat mich diese schöne Erinnerung zu diesem Gericht inspiriert, denn es ist auch ein bisschen eine mutig-wilde Mischung, die aber einfach funktioniert.
Aber nun zum Rezept, denn wenn du Lust auf ein wirklich feines Rezept mit Wild, Äpfeln und Knödeln hast, dann bist du hier genau richtig:
Rehrücken mit Kartoffel-Polenta-Knödelchen aus der Pfanne und Apfel-Chutney
Zutaten für drei bis vier Personen als Hauptgericht:
Für das Reh:
2 ausgelöste Rehlachse aus einem Rehrücken (pariert und bereits küchenfertig vorbereitet)
1 EL Butterschmalz zum Anbraten
Salz
Pfeffer aus der Mühle
Für die Kartoffel-Polenta-Knödelchen:
800 g festkochende Kartoffeln
3 Eigelbe
150 g Instant-Polenta
200 ml Gemüsebrühe
1 große handvoll frische Schnittlauchhalme
Pfeffer aus der Mühle
Salz zum Abschmecken
Muskat
2 EL Butterschmalz zum Anbraten
Für das Apfel-Chutney:
1 Zwiebel
2 Äpfel
Saft von zwei Orangen
2 EL Zucker
1/2 EL Butterschmalz
50 ml Apfelessig
2 EL eingelegte Senfsaat (wer das nicht bekommt, kann auch einfach auf Senf mit ganzen Senfkörnern zurückgreifen)
Pfeffer aus der Mühle
Salz
Zubereitung:
Zunächst für die Knödel die Kartoffeln samt der Schale in kochendem Wasser in ca. 20-25 Minuten gar kochen.
Während der Kochzeit das Chutney ansetzen: Hierzu die Zwiebel schälen und möglichst fein würfeln. Die Äpfel ebenfalls schälen, von Kerngehäuse, Strunk- und Stielansatz befreien und in nicht zu kleine Würfel schneiden. Einen kleinen Topf auf den Herd stellen und das Butterschmalz darin erhitzen. Die Zwiebel hineingeben und zusammen mit dem Zucker unter rühren leicht karamellisieren lassen. Anschließend die Äpfel hinzugeben und mitbraten. Nach wenigen Minuten mit dem Orangensaft sowie dem Essig ablöschen und bei niedriger Hitze leicht köcheln lassen. Die Senfsaat hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Ganze noch einige Minuten köcheln lassen bis die Äpfel schön weich sind und die Flüssigkeit stark eingekocht/nahezu verdampft ist. Anschließend warmhalten und beiseite stellen.
Für die Knödelchen die Gemüsebrühe einmal aufkochen und die Polenta einrühren. Kurz quellen lassen, mit der Gabel auflockern und vom Herd nehmen. Die gekochten Kartoffeln noch warm pellen und durch eine Kartoffelpresse drücken. Sofort mit der lauwarmen Polenta vermengen. Den Schnittlauch waschen, abtropfen lassen und in sehr feine Röllchen schneiden. Nun zur Kartoffel-Polenta-Masse den Schnittlauch sowie die Eigelbe geben. Mit Salz, Pfeffer und Muskat kräftig würzen und kurz abgedeckt beiseite stellen.
Den Ofen mit einem Gitterrost auf 100 Grad Ober-Unterhitze aufheizen. Eine ausreichend große Pfanne mit Butterschmalz für den Rehrücken stark erhitzen. Das Fleisch in der Pfanne von allen Seiten sehr scharf anbraten, salzen und pfeffern. Anschließend für ca. 15 Minuten in den Ofen geben.
Während das Reh im Ofen gar zieht, die Knödelmasse zu kleinen Knödelchen formen und die geformten Bällchen dann auf einem Teller beiseite stellen. Eine ausreichend große Pfanne mit Butterschmalz erhitzen und die Bällchen goldbraun von allen Seiten anbraten.
Das Reh aus dem Ofen nehmen und wenigstens fünf Minuten ruhen lassen. Derweil auf vorgewärmten Tellern Knödelchen und Apfelchutney anrichten. Den Rehrücken in Scheiben schneiden und ebenfalls auf die Teller verteilen. Guten Appetit!
Was für eine schöne Erinnerung und was für ein leckeres Rezept! Die Daumen sind gedrückt!