Verdammt viel hab ich hier schon gekocht und gebacken. Vor wenigen Endgegnern schrecke ich (mittlerweile) in kulinarischer Hinsicht zurück. Im wahren Leben schaffe ich es glücklicherweise auch immer öfter zum Beispiel meine Höhenangst zu überwinden und traute mich mit Herrn W. sowohl über die Geierlay, eine wirklich fies hohe (100 m über Grund…) und 360 m lange Fußgängerbrücke im Saar-Hunsrück, als auch sogar auf die Bastei im Elbsandsteingebirge. Echte Herausforderungen also.
Aber auch am Herd gibt es ja so einiges, was man irgendwie vor sich herschiebt. Gelegentlich ohne zu wissen, dass es nur halb so wild ist sogar! Nussecken ist so eine Geschichte. Mir kam das immer soooo tricky vor. Also unwissenderweise.
Zum Glück gibt es aber diesen Foodblog hier und ich merke auch nach über sechs Jahren Bloggerei, dass mich dieses intensive Hobby nach wie vor motiviert auch immer wieder zu neuen Ufern aufzubrechen. Schuld daran, war das schöne Blogevent “Koch mein Rezept” von Volker, bei dem ich schon in mehreren Episoden wirklich tolle Rezeptetauschpartner zugelost bekam. Aktiv wie passiv. Was ich schon so neu interpretiert bzw. nachgekocht habe, kannst du dir hier ansehen.
Dieses Mal hatte ich das Vergnügen Connys schönen Blog “Food for the soul” näher unter die Lupe zu nehmen. Sie ist noch “recht neu” in der Foodblogger-Gemeinschaft und hat ihre ersten Rezepte gerade mal vor einem Jahr veröffentlicht. Dass das für sie Neuland ist, merkt man aber weder ihren Rezepten noch ihren äußerst ansprechenden Bildern an! So sahen meine ersten Posts (leider) definitiv nicht aus. Hut ab.
Tja, und so stöberte ich (mal wieder) und meine Wahl fiel auf ihre klassischen Nussecken wie vom Bäcker. Ab und an macht meine Oma die Teilchen im Miniformat. Aber selbst gemacht hab ich die noch nie. Dabei esse ich sie eigentlich ziemlich gerne. Also eine verdammt gute Gelegenheit Connys Vorgabe mal umzusetzen.
Ich habe eine neue Variante daraus gebastelt, denn den tollen Klassiker findet ihr ja bereits bei der Rezepteurheberin. Wobei ich ziemlich sicher bin, dass sowohl das Original mit Haselnüssen und Fruchtzucker superfein ist, als auch meine Variante mit Cashewkernen, braunem Zucker und (selbstgemachter) Kirschmarmelade defintiv seine Berechtigung haben.
Leute, es ist wirklich kein Hexenwerk! Und obwohl das Rezept einige Nusseckchen ergibt (unabhängig, ob man jetzt die klassische Größe schneidet oder eben Mini-Häppchen draus macht), war die Halbwertzeit hier wirklich niedrig. Sind noch zwei da. Bis ich hier fertig getippt habe, sind die aber auch Geschichte!
Backe Nussecken! Eine tolle Geschichte auf dem Kaffeetisch, superlecker und irre gut vorzubereiten. Ich mag sie am liebsten leicht gekühlt und tatsächlich ohne zusätzlichen Schokoguss. Aber das ist natürlich Geschmackssache :-). Die Teilchen finde ich auch megagut geeignet als Proviant bei einer Wanderung, für einen Kindergeburtstag (klebrig sind Kinderhände ja eh immer ;-)) und natürlich zum Picknicken!
So, und jetzt möchte ich, bevor ich dir meine Rezeptvariante verrate, natürlich auch Conny noch ein paar Worte erzählen lassen!
Mini-Interview mit Conny von Food for the Soul
1. Was war die spannendste Zutat, die du bisher verwendet hast?
Conny: Die spannendste Zutat, die ich bisher verwendet habe ist Sauerteig. Ein Teig der lebt und so vielseitig ist. Ob für Brot, Pizza oder Kuchen – er macht aus jedem Gebäck ein Highlight.
2. Welche drei Rezepte deines Blogs sollte man unbedingt nachkochen?
Conny: Die drei Rezepte meines Blogs, die man unbedingt nachkochen bzw. -backen sollte sind meine dunkle Schokokusstorte mit Mandarinen, mein Mango Essig sowie meine Russische Soljanka mit Fleisch.
3. Welches deiner veröffentlichten Rezepte gibt es am häufigsten bei dir?
Conny: Von meinen veröffentlichten Rezepten gab es den Schwäbischen Kartoffelsalat bisher bei mir am häufigsten.
4. Hast du einen „Endgegner“ in der Küche, den du bisher noch nicht „besiegt“ hast bzw. an den du dich noch nicht rangetraut hast?
Conny: Einen Endgegner in der Küche habe auch ich 😉 Das ist Blätterteig, an den habe ich mich bisher noch nicht herangetraut. Daran gedacht habe ich schon, irgendwann nehme ich wohl auch diese Herausforderung an.
So, und jetzt ist Nussecken-Time!
Nussecken mit Cashewkernen, braunem Zucker und Kirschmarmelade
Zutaten für ca. 30 grosse Nussecken / 60 kleine bzw. bei mir 2/3 eines klassischen Ofenbleches:
Für den Boden:
250 g Weizenmehl (Type 550)
100 g Zucker
100 g Butter (Raumtemperatur, weich)
1 TL Backpulver
1 Ei (Größe M)
Für den Nussbelag:
800 g gemahlene Cashewkerne
200 g Marzipanrohmasse
200 g Schmand
250 g Butter
200 g brauner Zucker
2 Esslöffel Wasser
Zum Bestreichen:
6 EL Kirschkonfitüre (alternativ funktioniert aber so ziemlich alles aus der Marmeladen-/Konfitürenecke, das du magst :-))
Zubereitung:
Zuerst alle Zutaten für den Boden in eine Schüssel geben und zu einem homogenen Mürbeteig verkneten.
Anschließend den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie einschlagen und im Kühlschrank eine Stunde ruhen lassen.
Butter und Zucker in einem Topf schmelzen bis die Butter sich vollständig verflüssigt hat und danach etwas abkühlen lassen. Den Marzipan in grobe Stücke schneiden (dann lässt er sich nachher ein bisschen besser einarbeiten).
Cashewkerne, Marzipan, Schmand, Wasser und das Butter-Zucker-Gemisch in eine Schüssel geben und alles miteinander gut verrühren.
Nun den Teig für den Boden aus dem Kühlschrank holen und rechteckig möglichst dünn ausrollen. Zwischen zwei Lagen Backpapier geht das meist etwas schneller, gleichmäßiger und weniger klebrig. In jedem Fall bereits Backpapier unterlegen, sodass man den Boden nicht mehr umplatzieren muss – das spart Zeit und Nerven :-).
Den ausgerollten Boden samt Backpapier auf ein Backblech legen. Den Ofen auf 160 Grad Umluft vorheizen.
Nun die Kirschkonfitüre dünn und gleichmäßig mit einem Löffel aufstreichen und darüber die Masse für den Nussbelag auf den Mürbeteigboden mit einem Teigschaber streichen, bis alles gut und gleichmäßig verteilt ist. Mit einem Messer oder einer Teigkarte die Oberfläche schön glatt streichen. Hier nicht verrückt machen lassen – es kommt keiner nachmessen :-), es sollte nur einigermaßen glatt sein.
Jetzt das Backblech auf die mittlere Schiene des zuvor auf 160°C Umluft vorgeheizten Backofens schieben und ca. 25-30 Minuten backen. Die Oberfläche sollte leicht goldbraun sein. Unbedingt in den letzten 10 Minuten dabeibleiben, da jeder Ofen anders backt und zuviel Farbe nicht gewünscht ist.
Nach dem Backen das Backblech aus dem Ofen holen und den Kuchen darauf auskühlen lassen.
Anschließend diesen mit einem scharfen Messer erst in regelmäßige Quadrate schneiden. Die Quadrate dann noch einmal diagonal teilen, so dass Dreiecke entstehen.
Tipp: Die Nussecken halten sich problemlos einige Zeit in einer verschlossenen Dose. Ich parke diese gerne im Kühlschrank, weil ich persönlich meine Nussecken am liebsten leicht gekühlt esse. Ist aber natürlich Geschmackssache :-). Wer das nicht möchte, sollte einfach eine Metalldose wählen und beim Stapeln zwischen die Nussecken ein bisschen Backpapier legen – dann klebt das Zeug nicht an und man kann bequem entnehmen.
Liebe Eva,
vielen herzlichen Dank für deinen wundervollen Bericht von meinem Blog! Deine Nussecken sind ja der Burner mit Cashews und Kirschmarmelade. Eine tolle Kombination, die bestimmt sehr lecker war. Bevor ich das erste Mal Nussecken machte, hatte ich auch einen großen Respekt davor. Letzten Endes war es wirklich halb so wild. Einen herrlichen Blog hast du, weiter so!
Viele liebe Grüße
Conny
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