Grünes Wildschwein-Curry – Evchen im Radio beim SWR 4

Grünes Wildschwein-Curry

Dank einer Pandemie und natürlich auch als Mama von zwei Minimäusen gab es was die Rubrik on air und on tour angeht naturgemäß hier nicht so viel zu berichten. So langsam habe ich aber wieder etwas mehr Zeit mich um evchenkocht zu kümmern :-). Umso mehr freue ich mich daher euch heute von einem besonders schönen Kochen berichten zu können. Fürs Radio nämlich. Vor einigen Jahren hab ich das schon zweimal gemacht. Und daher habe ich mich über die Anfrage besonders gefreut.

Ob ich denn Lust hätte, drei Curry-Gerichte fürs Radio zu kochen? Rhetorische Frage für mich. Na klar. Okay, zu dem Zeitpunkt war mein Babylein gerade zwei Monate frisch geschlüpft, aber dadurch, dass ich in der hauseigenen Küche brutzeln konnte, war das dank flexibelstem (und bestem) Ehemann der Welt super machbar.

Wer also Zeit und Lust hat, schaltet diese Woche, also vom 7. bis 11. März zwischen 10 und 12 Uhr SWR 4 ein und hört sich an wie ich koche :-). Sobald möglich stelle ich aber im Nachgang natürlich hier die Mitschnitte online :-). Ich bin aber irgendwie krass aufgeregt…

So, kleiner Nachtrag, hier sind die Mitschnitte für alle, die einschalten konnten:

 

 

 

Ein paar Tage habe ich überlegt, was es denn geben sollte und ich habe mich für drei Curries entschieden, die unterschiedlicher nicht sein könnten:
Veganes Ruck-Zuck-Curry mit Kichererbsen
Rosenkohl-Curry mit geröstetem Rosenkohl und Mandarine
Grünes Wildschwein-Curry

Grünes Wildschwein-Curry

Das vegane Ruck-Zuck-Curry mit Kichererbsen ist wirklich mein absolutes “Geht-immer-Curry”, weil man auf Dosentomaten und bereits gekochte Kichererbsen zurückgreifen kann, sodass dieses absolut köstliche Gericht in irre kurzer Zeit auf dem Tisch steht. Die Zutaten dafür habe ich wirklich immer daheim. Es wärmt toll, ist vegan und macht auch spontan einige Menschen zügig und trotzdem gesund und lecker satt. Das Rezept ist bereits bei SWR 4 online.

Nummer zwei, das Rosenkohl-Curry mit geröstetem Rosenkohl und Mandarine ist fast komplett vegetarisch, bis auf Fischsauce und Fond, was sich aber leicht variieren lässt. Es klingt vielleicht ein bisschen unspektakulär, aber dieses Curry ist so super, weil man kaum Arbeit damit hat – denn fürs Aroma sorgt der Ofen, der die Rosenköhlchen so gart, dass sie wirklich unbeschreiblich gut schmecken. Kein “typischer” Rosenkohlgeschmack, sondern einfach würzig und lecker!

Und dann kommen wir zu meinem neuen Liebling: Nummer drei – dem grünen Wildschwein-Curry mit selbstgemachter grüner Currypaste. Ein bisschen in der Thai-Küche gewildert, aber eben ganz ohne Fertigprodukt. Und das zahlt sich geschmacklich aus! Man könnte fast sagen, dass das Pfälzer Wildschwein, das übrigens hier im Pfälzer Wald geschossen wurde, kulinarisch nach Thailand geflitzt ist. Dass solche asiatischen Aromen ganz toll zu heimischem Wild passen, hab ich mir bei der Münstertaler Köchin Viktoria Fuchs aus dem Restaurant “Spielweg” abgekuckt. Die macht zum Beispiel Wildschwein Dim-Sum.

Grünes Wildschwein-Curry

Aber zurück zum Curry: Regionales Fleisch schmeckt super. Kurz gesagt, ist heimisches Wild aus verdammt vielen Gründen die bessere Wahl. Das Wild durfte bis zum Jagdmoment frei leben, sich seine Nahrung selbst wählen, war (vermutlich) glücklich und nicht eingesperrt, hat keine langen Transportwege hinter sich, ist fettarm, geschmackvoll und superfrisch. Ich könnte noch ewig so weitermachen, aber ich belasse es jetzt mal dabei. 😉 In jedem Fall sollte man heimisches Wild, sofern verfügbar, ausprobieren. Falls das für dich wirklich nicht greifbar oder möglich ist, klappt das Curry natürlich auch mit Lamm- oder Rindfleisch prima. Aber ausprobieren musst du es unbedingt!

Und bevor du jetzt den Herd anwirfst und zügig den Jäger deines Vertrauens anrufst: Wie hat dir mein Radiobeitrag gefallen?

Grünes Wildschwein-Curry
Grünes Wildschwein-Curry

Hier also mein Rezept:

Grünes Wildschwein-Curry

Zutaten für zwei bis drei Personen als Hauptgericht:
ca. 400 g Wildschweinfilet oder Wildschweinlachs (ausgelöst aus dem Rücken ohne Knochen)
=> falls nicht verfügbar, eignet sich aber auch toll Rinderfilet oder Lammlachs
2 EL Erdnussöl (alternativ anderes Pflanzenöl das hoch erhitzbar ist)
4 Frühlingszwiebeln mit Grün
1 großes Bund frischer Koriander
5 TL Misopaste (dunkel)
1 walnussgroßes Stück Ingwer
4 Kaffirlimettenblätter (im Asialaden im Tiefkühlfach!)
2 frische Knoblauchzehen
1-3 grüne Thai-Chilis (ohne Kerne!)
1 TL Koriandersamen
1 TL Fenchelsamen
Saft einer Limette
1 TL brauner Zucker
Salz zum Abschmecken
1 Dose Kokosmilch (à 400 ml)
200 ml Wildfond (alternativ Rinder- oder Lammfond)

Zubereitung:

Info: Es wird deutlich mehr Currypaste produziert als benötigt, die lässt sich aber im Kühlschrank super einige Tage aufbewahren. Und dann verwenden :-)!

Für das Wildschwein-Curry zunächst das Fleisch sauber parieren und in mundgerechte Würfel schneiden. Eine ausreichend große Pfanne mit dem Öl erhitzen und bei starker Hitze die Fleischstücke scharf anbraten, sodass sie schnell Farbe nehmen. Zügig anbraten und wenden, sodass das Fleisch von allen Seiten gebräunt aber nicht (!) durchgebraten ist.

Das Fleisch nun aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen. Die Pfanne nicht säubern.

Für die grüne Currypaste nun die Frühlingszwiebeln waschen, putzen und grob zerteilen. Den Ingwer schälen und ebenfalls grob würfeln. Die Knoblauchzehen schälen. Die Chilis putzen und von den Kernen befreien. Bitte nur so viele Chilis verwenden wie der eigene Gaumen verträgt. Es gibt mildere und schärfere Varianten. Die Limette auspressen und den Saft auffangen.

Nun Frühlingszwiebeln, Koriander, Misopaste, Ingwer, Kaffirlimettenblätter, Knoblauchzehen, Chilis, Koriander- und Fenchelsamen sowie Limettensaft und Zucker in einen Mixer geben und zu einer feinen Paste mixen. Alternativ mit einem leistungsfähigen Pürierstab oder im Mörser zerkleinern.

Die leere Pfanne wieder erhitzen und zwei bis drei Eßlöffel der hergestellten Curry-Paste hineingeben und kurz anbraten. Kokosmilch und Fond zugießen, aufkochen lassen und ca. zehn Minuten köcheln lassen. Anschließend das angebratene Wildschweinfleisch wieder zugeben und im Curry wieder erwärmen. Mit Salz abschmecken und sofort servieren.

Dazu passt Reis und gedämpftes Gemüse.

Guten Appetit!

Grünes Wildschwein-Curry

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert