Heute wird es wild… Aber von vorne: Es war längst höchste Zeit für eine neue Runde von “Koch mein Rezept” von Volker mampft und ich hatte diesmal Regina von “Bistro Global” aus dem Lostopf gezogen.
Schon beim ersten Scrollen durch die Rezepte war mir klar, dass ich mich sofort und jederzeit an Reginas Tisch zum Essen setzen würde. Die Liste der möglichen Rezeptinspirationen wurde irgendwie immer länger. Tja, und dann schlug der Winter hier knallhart zu… Ich sag es mal so: Ich dachte, dass ich als Angestellte in einem Job mit maximalem Kundenkontakt in Sachen Viren und Bakterien zur Erkältungszeit schon recht abgehärtet wäre. Nun ja, dann kamen meine beiden Kitakinder mit (offenbar) noch viel übleren Mitbringseln heim und es war hier ein reiner Wanderpokal an Krankheiten. So wurde das Nachkochprojekt leider bis jetzt verschoben.
Am Wochenende waren kurz mal alle auf der Höhe und ich habe mich ausgetobt. Unter anderem mit einem Rezept von Regina für vietnamesischen Glasnudelsalat. Die Urheberin hat eine vegane Variante gezeigt, aber ich habe einfach mal geschaut, was bei uns noch so an Vorräten schlummert und es etwas auf unseren Haushalt angepasst.
Ein wunderbar sättigender Salat ist dabei herausgekommen, den man wirklich in unzähligen Varianten servieren kann. Ein paar Kleinigkeiten brauchte ich tatsächlich noch im Asialaden dafür, denn meine Nudeln waren aus. Und natürlich wollte ich so authentische Kräuter wie irgend möglich verwenden. Die freundliche Ladenbesitzerin hilft mir immer ganz klasse bei der Fülle ihres Angebotes die “richtigen” Zutaten zu finden. Das kleine Lädchen ist nämlich bis unter die Decke vollgestopft mit den exotischsten Köstlichkeiten. Von der fertigen Tüten-Ramensuppe bis zum duftenden Thai-Basilikum ist hier wirklich alles zu haben, was man in Asien so in den Kochtopf wirft.
Nach Vietnam hat es mich leider noch nicht verschlagen und auch die Küche Vietnams ist mir (leider) noch nicht so geläufig, also fragte ich nach, was denn noch so in einen vietnamesischen Nudelsalat passen würde. Neben Minze, Thaibasilikum (auch süßer Basilikum genannt) und Koriander fiel mir auch ein Bund “fish mint leaf” in die Hände. Auf Nachfrage, ob das denn auch da reinpassen würde, sagte die Besitzerin: “Doch, schon. Allerdings eher nur Südvietnam. Grundsätzlich aber eher geeignet für Suppen.” Tja, hätte ich diesen Hinweis bloß ernster genommen.
Wer mich kennt und hier mitliest, weiß, dass ich echt alles (!) probiere und probiert habe, was mir vorgesetzt wird. Ich bin da wirklich völlig schmerzfrei. Aber als ich diesen köstlichen Salat gegessen habe und leider auf eines dieser fish mint leaf-Blättchen gebissen habe, dachte ich wirklich, ich kann den Bissen nicht runterschlucken. Dieses Kraut schmeckt für mich wirklich ganz übel… Das Ende vom Lied: Schnell diese expliziten Blättchen aussortiert und dann war alles fein!
Also seid schlau und macht diesen tollen Salat nach, aber lasst um Gottes Willen die Finger von diesem Kraut :-)!
Die Idee bei diesem Salat ist, dass alle Zutaten zusammen in eine Schüssel bzw. auf einen Teller kommen und dann erst im Moment des Servierens das Dressing darüberkommt. Durch die vielen Kräuter ist der Salat herrlich frisch und trotzdem sättigend. Ich bin ein großer Fan!
Aber jetzt noch ein paar Worte zu Bistro Global und die Bloggerin Regina. Regina nutzt ihre gewonnene Freizeit in der Rente und nimmt ihre Leser auf dem Blog mit auf (kulinarische) Reise. Neben Reisebeiträgen und Tipps gibt es eine Fülle an Rezepten, die wirklich gut zum Namen passen, nämlich zur Bistro-Küche. Und das rund um den Globus, daher auch “global”. Seit drei Jahren bloggt sie bereits und hat bereits eine beachtliche Rezeptsammlung beisammen. Also unbedingt mal reinschauen!
Vielen Dank, liebe Regina, für deine tolle Rezeptinspiration und natürlich auch fürs Mitmachen bei meinem kleinen Interview:
Mini-Interview mit Regina von Bistro Global:
1. Was ist die spannendste Zutat, die du bisher verwendet hast?
Regina: Meine spannendste Zutat ist das Gewürz Asofoetida. Das verwendeten die Römer in ihren Speisen und bei indischen und afghanischen Rezepten wird es ab und an als Zutat gefordert. Der Geruch ist gewöhnungsbedürftig, aber im Gericht schmeckt es gut.
2. Welche drei Rezepte deines Blogs sollte man unbedingt nachkochen bzw. nachbacken?
Regina: Ich liebe alle meine Picknickrezepte. Die sind mir wichtig, da mir das Essen mit Freunden im Freien gefällt. Da werde ich auch 2024 neue Picknickideen veröffentlichen!
3. Welches deiner veröffentlichten Rezepte gibt es am häufigsten bei dir?
Regina: Käsespätzle gibt es häufig, da es das Lieblingsgericht unserer Tochter und allen 3 Enkel ist. Als Schwäbin mache ich natürlich Spätzle oder Knöpfle selbst. Die schmecken selbstgemacht am besten.
4. Hast du einen „Endgegner“ in der Küche, den du bisher noch nicht “besiegt“ hast bzw. an den du dich noch nicht rangetraut hast?
Regina: Das Thema „Leckeres für jeden Tag“ war im Januar „Nudeln & Co“. Gestern habe ich erst Carina von Coffeetostay geschrieben, dass ich bei selbstgemachten Nudeln in Schockstarre falle. Ja, selbstgemachte Nudeln mache ich nur, wenn es nicht anders geht, z. B. beim mongolischen Gericht oder bei den Sauerkrautnudelschnecken
Bei sonstigen Nudelgerichten kaufe ich fertige Nudeln. Da habe ich keinen Ehrgeiz, wie z.B für die schwäbischen Maultaschen. Da ist der fertige Nudelteig vom Bäcker oder aus der Kühltheke perfekt.
Und jetzt gibts meine vietnamesische Nudelsalatvariante:
Vietnamesischer Reisnudelsalat
Zutaten für eine große Schüssel (ausreichend für 3 bis 4 Personen):
250 g Reisnudeln (im Original: Glasnudeln)
2 große Karotten
2 EL Sushiessig (alternativ Reisessig + 1 Prise Salz + 1 Prise Zucker)
jeweils ein großes Bund frischer Koriander und Thaibasilikum
eine handvoll frische Minzblätter
2 handvoll frische Salatblätter nach Wahl und Saison
2 handvoll Erdnusskerne
1 Tasse Röstzwiebeln
100 g Austernpilze (frisch)
2 EL Sesam- oder Erdnussöl zum Braten der Pilze
1-2 rote Chilischoten (je nach Schärfewunsch)
2 Frühlingszwiebeln mit Grün
200 g gebratenes Hühnchenfleisch (alternativ Tofu/Rindfleisch)
Salz zum Abschmecken
Für das Dressing:
2 TL Chiliöl (alternativ etwas mehr Erdnussöl und etwas zusätzliche Chili :-))
3 EL Erdnussöl
2 EL Fischsauce
Saft von einer Limette
Salz zum Abschmecken
1 TL brauner Zucker
Zubereitung:
Zunächst die Karotten gründlich waschen und putzen. Mit einem Sparschäler die Karotten längs komplett in dünne Scheiben schälen. Diese Scheibchen mit dem Sushiessig in einer Schüssel vermengen und bis zur Verwendung beiseite stellen und ziehen lassen.
Kräuter sowie Salat waschen und putzen. Die Blättchen von den Kräuterstengeln zupfen. Das Grünzeug beiseite stellen. Die Erdnusskerne grob hacken und ebenfalls beiseite stellen. Die Chilischote putzen, von den Kernchen befreien und so fein wie möglich schneiden. Die Austernpilze putzen, verlesen und in einer heißen Pfanne in Öl scharf und kurz anbraten. Aus der Pfanne nehmen, sofort salzen und auf einem Küchenkrepppapier parken.
Die Reisnudeln nach Packungsanweisung garen und ebenfalls beiseite stellen. Ich menge nach dem Garen und dem Abschrecken mit kaltem Wasser ein minibisschen Öl darunter, sodass sie definitiv nicht kleben.
Die Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in möglichst dünne Röllchen schneiden.
Das Hühnchen/den Tofu/das gebratene Rindfleisch in mundgerechte Stücke schneiden und ebenfalls beiseite stellen.
Die Zutaten fürs Dressing in einer kleinen Schüssel verrühren.
Nun alle Bestandteile für den Reisnudelsalat in einer großen Schüssel drappieren und erst im Moment vor dem Servieren mit dem Dressing beträufeln.
Guten Appetit!
Liebe Eva, vielen Dank für deinen tollen Blogbeitrag und das Nachkochen meines Rezepts. “Fish Mint Leafs” kannte ich bisher noch nicht. Nach deiner Erfahrung möchte ich mit den Blättern auch nichts zu tun haben :-). Liebe Grüße, Regina