Wer mich kennt, weiß wie gerne ich auf dem Wochenmarkt einkaufe. Mittlerweile ist natürlich der Nachwuchs mit dabei und staubt sogar bei den freundlichen Marktbeschickern die eine oder andere Banane oder auch mal einen Apfel ab. Das wuselige Treiben gefällt also nicht nur mir ;-).
Kürzlich waren wir wieder zu dritt unterwegs und ich habe noch ein paar Kartoffeln sowie Tomaten und Basilikum für das heutige Rezept benötigt. Unsere Tomatenernte deckt leider nicht ganz unseren riesigen Tomatenkonsum und mein Basilikum sieht nach der Hitzeperiode leider nach Wüste Gobi aus…
Aber zurück zum Wochenmarkt. Ich habe am Kartoffelstand ein Kilogramm mehligkochende, regionale Kartoffeln verlangt. (Falls sich jemand fragt: Ja, bei uns gibt es einen Stand an dem es ausschließlich Kartoffeln gibt. Super find ich das.) Jetzt die Frage an dich: Was schätzt du, wieviel das kosten sollte?
Die Auflösung: Läppische 90 Cent. Ich finde es immer wieder heftig wie günstig teilweise Gemüse und Obst aus der Region zu haben ist. Und insgeheim habe ich gehofft, dass der Bauer, der die Dinger gehegt, gepflegt und geerntet hat, davon auch vernünftig leben kann.
Das aber nur am Rande. Kaufst du auch gerne regional ein?
Mein heutiges Rezept ist wieder im Rahmen der wunderbaren Aktion “Koch mein Rezept” initiiert von Volker entstanden. Der mir zugeloste Blog, den ich heute ein wenig vorstelle und aus dessen Fundus ich ein Rezept adaptiert habe, heißt Mini.Me. Wieder ein Blog, den ich vorher noch nicht kannte. Bei Mini.Me. gehts um nachhaltige Lebensweise und überwiegend vegane Rezepte. Puh, also von nachhaltiger Lebensweise und green lifestyle halte ich durchaus etwas, aber mein Essen ist tatsächlich nur selten komplett vegan (nicht, weil ich es nicht mögen würde..). So war ich sehr gespannt, was ich mir da rauspicken würde.
Ich habe mich also bei der Bloggerin namens Monica umgesehen. Sie beschäftigt sich schon geraume Zeit mit minimalistischer Lebensweise, nachhaltigen und veganen (Lebens-)Ansätzen. Eine spannende Mischung. Beim Stöbern bin ich auf diverse Gnocchi-Rezepte gestoßen. Bisher habe ich Gnocchi-Teig immer mit Ei zubereitet – auch das Originalrezept von ihr, die Spinat Gnocchi mit geschmolzenen Tomaten und Kürbiskernen, enthält ein Ei. Inspiriert von diesem Rezept habe ich es aber tatsächlich mal vegan gewagt – und war sehr überrascht: Die Gnocchi halten perfekt und haben trotzdem nix von Gummigeschossen! Der viele Spinat macht sich nicht nur farblich, sondern auch geschmacklich super! Ein echter Volltreffer – wir und auch der Nachwuchs (allerdings da erst im 2. Anlauf ;-)) hatten ein wunderbares Essen. Einen Teil der Spinat-Gnocchi hatten wir ganz klassisch und den zweiten Teil haben wir in einem feinen, lauwarmen Salat gegessen. Mit Tomaten, Feta (ja, okay, vegetarisch), Pinienkernen und Basilikum – ein Gedicht!
Wie auch schon beim ersten Beitrag zu “Koch mein Rezept” habe ich natürlich auch an Monica einige Fragen gestellt.
Mini-Interview mit Minime.life / Monica:
1. Was war die spannendste Zutat, die du bisher verwendet hast?
Minime.life / Monica: Ich koche meistens mit saisonalen und regionalen Zutaten. Da ist nicht viel spannendes dabei. Ich glaub das spannenste war mal Kokosmehl…
2. Welche drei Rezepte deines Blogs sollte man unbedingt nachkochen?
Minime.life / Monica: Nachkochen sollte man die Türkische Linsensuppe. Die geht total schnell, man braucht nicht viele Zutaten und sie ist mega lecker. Ausserdem sollte man das vegane Pesto aus grünem Spargel probieren. Das passt zu Pasta aller Art. Und als drittes unbedingt eine von meinen Gnocchi-Varianten. Egal, ob mit Kürbis oder Süßkartoffeln.
3. Welches deiner veröffentlichten Rezepte gibt es am häufigsten bei dir?
Minime.life / Monica: In letzter Zeit habe ich am häufigsten mein Focaccia gemacht. Das kann man von den Zutaten und Toppings unendlich abwandeln und das gibts bei uns eigentlich bei jedem Grillen.
4. Hast du einen „Endgegner“ in der Küche, den du bisher noch nicht „besiegt“ hast bzw. an den du dich noch nicht rangetraut hast?
Minime.life / Monica: Mein Endgegner: Seitan.. Ich hab schon zweimal versucht, was mit Seitan zu machen und bin immer kläglich gescheitert. Hatte am Ende immer sowas ähnliches wie Autoreifen auf dem Teller^^.
So, und jetzt aber zu meiner Gnocchi-Version:
Vegane Spinat-Gnocchi – Gnocchi-Salat mit Tomaten, Feta und Pinienkernen
Zutaten für ein Backblech voller Gnocchi:
750 g mehligkochende Kartoffeln (ca. 6 große)
500 g frischer Blattspinat
350 g Weizenmehl + etwas Mehl für die Arbeitsfläche
2 TL Salz
Pfeffer aus der Mühle
frisch geriebene Muskatnuss
Zutaten für den Gnocchi-Salat – 1 große Schüssel ausreichend für 4 Portionen:
Vegane Spinat-Gnocchi
100 g Feta (=> wer es komplett vegan möchte, den Feta ersetzen oder weglassen)
300 g reife Cocktailtomaten
3-4 Zweige frischer Basilikum
25 g Pinienkerne
Pfeffer aus der Mühle zum Abschmecken
Salz zum Abschmecken
4 EL Olivenöl
Zubereitung:
Für die veganen Spinat-Gnocchi zunächst die Kartoffeln mit Schale in ca. 20-30 Minuten im kochenden Salzwasser weichkochen. Die noch heißen Kartoffeln pellen, kurz ausdampfen lassen und noch heiß durch eine Kartoffelpresse drücken. Die Kartoffelmasse nun vollständig auskühlen lassen.
In der Zwischenzeit den Spinat gründlich waschen und putzen. Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und die Blätter kurz hineinwerfen, sodass sie gerade zusammenfallen. Das Wasser kann später als Gnocchi-Kochwasser nochmals verwendet werden. Die Blätter mit einer Siebkelle abseihen und in einem Sieb gründlich abtropfen lassen. Ist der zusammengefallene Spinat etwas abgekühlt die Blätter kräftig ausdrücken, sodass so viel Flüssigkeit wie möglich entfernt wird. Den ausgedrückten Spinat in einen hohen Becher geben und mit dem Pürierstab pürieren.
Den pürierten Spinat sowie den Spinat zur Kartoffelmasse geben. Das Ganze mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Alles gründlich verkneten – zunächst sieht es so aus, als ob es deutlich zu viel Mehl ist, dann einfach weiter kneten. Ist alles zu einem homogenen Gnocchi-Teig verarbeitet ein großes Brett großzügig bemehlen und von dem Gnocchiteig portionsweise dicke Würste formen.
Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Von den Teigwürsten nun ca. 1 cm große Scheiben abschneiden. Wer möchte kann mit den Zinken einer Gabel noch die typischen Gnocchi-Rillen hineindrücken. Die geformten Gnocchi auf einem großzügig bemehlten Brett parken und sehr zeitnah portionsweise im siedenden Wasser garen bis sie oben schwimmen. Meine Spinat-Gnocchi waren etwas träge und ich habe einmal umgerührt, sodass ein bisschen Bewegung ins Wasser kam und sie dann nach oben geploppt sind. Die Garzeit beträgt (je nach Gnocchi-Größe) ca. 3-6 Minuten.
Die gegarten Gnocchi nun abseihen und abtropfen lassen.
So gegart kann man die Gnocchi entweder gleich weiterverwenden (wie hier im Rezept) oder auch abkühlen lassen und tiefkühlen oder in den Kühlschrank geben. Bei der Tiefkühlvariante einfach vor dem Verzehr nochmal ins siedende Wasser geben oder aufgetaut (dann aber lieber vereinzeln, sodass nichts klebt!) in der Pfanne schwenken. Im Kühlschrank halten sich die Spinat-Gnocchi 2-3 Tage.
Für den lauwarmen Gnocchisalat die Tomaten waschen, putzen und vierteln. Den Basilikum waschen, abtupfen und die Blättchen abzupfen und fein hacken. Den Feta grob zerbröseln. Die Pinienkerne in eine Pfanne geben und unter rühren rösten bis sie duften und leicht goldbraun sind. Die Pinienkerne aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen. Die Pfanne nun mit dem Olivenöl erhitzen und die gegarten Gnocchi hineingeben. Einige Minuten von allen Seiten kräftig braten. Die Tomaten zugeben und mitschwenken. Das Ganze in eine ausreichend große Schüssel geben und Basilikum, Feta und Pinienkerne dazugeben. Alles gründlich vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Guten Appetit!
Anmerkung: Das Gericht kann sowohl ein eigenständiges Hauptgericht als auch als Beilage fungieren.
[…] macht man auf einmal Ricotta im Ofen oder macht grüne, vegane Gnocchi oder steckt den Bienenstich ins Glas. Aber heute erklärst du mich sicher für total verrückt. […]