Bevor ich das heutige Rezept überhaupt ausprobiert habe, hatte ich schon im Gespür, dass das irre gut werden muss.
Nachdem ich im Kochtopf und auch bei Madame Dessert damit schon konfrontiert wurde, war es höchste Zeit für karamellisierte, weiße Schokolade!!! Ja, richtig gelesen. Karamellisiert. Ich meine: Karamell ist ja die süße Antwort auf Speck – macht sozusagen alles besser!
Nee, Spaß! Aber Karamell generell ist ja schon was Feines. Aber ohne die Fremdinspiration wäre ich nie drauf gekommen, dass man ernsthaft Schokolade karamellisieren kann. Manchen Menschen graut ja schon davor Zucker in der Pfanne zu karamellisieren aus Angst vor Karamellspritzern, verbranntem Karamell oder einer am Ende unbrauchbaren Pfanne. Ich verspreche aber, dass in einer normalen, beschichteten Pfanne bei dieser karamellisierten, weißen Schokolade nix schiefgeht, wenn man sich ans Rezept hält. Und natürlich dabeibleibt und brav rührt. Also nicht die Tür- oder Telefonklingel beachten.
Wie meine Klavierlehrerin in meiner Kindheit während eines Stückes zu sagen pflegte: “Eva, egal, was um dich herum passiert und wenn die Welt untergeht – du bist auf dein Klavierstück konzentriert!” Tja, in meinem infantilen Leichtsinn entgegnete ich der strengen Lehrerin ganz unschuldig, dass man sich doch dann aber retten müsste. Mein Einwand, man kann es sich denken, kam nicht ganz so gut an. Also im Falle der karamellisierten Schokolade darfst du dich also auf jeden Fall retten, sofern die Welt spontan untergeht, aber alle anderen Unwägbarkeiten sind ausgeschlossen ;-).
Und wenn wir schon beim Retten sind (geile Überleitung, ich weiß!), dann ist es auch wieder Zeit für eine wundervolle Bloggeraktion von “Wir retten, was zu retten ist” unter der Führung von den drei Ladies Britta, Barbara und Tamara). Heutiges Thema der kulinarischen Rettung vor der Fertigfutterindustrie: Tartes und Quiches. Auch diese feinen Vertreter gibt es mittlerweile fix und fertig zu kaufen. Leider mit in petto: Jede Menge unerwünschter (und unnötiger) Zutaten, die auch häufig noch Zahlenkombinationen im Namen tragen. Dann wirklich lieber selbst gemacht.
Und sind wir mal sicher: Eine Tarte mit karamellisierter, weißer Schokolade und Passionsfrucht – die muss man selbst machen. Da kann man nämlich stolz sagen: Geiles Zeug!!!
Leute, weiße, karamellisierte Schokolade macht süchtig. Und wenn man das dann noch in eine kleine Tarte packt und zur süßen Füllung frische Passionsfrucht gibt… Heaven on earth! Nachbacken also, marsch!!!
Aber nicht nur ich habe gebacken, sondern natürlich auch meine lieben Kolleginnen und Kollegen. Die komplette Übersicht der feinen Rezepte (und natürlich auch die Links zu diesen) findest du hier:
Brittas Kochbuch – Spinattarte
Barbaras Spielwiese – Rhabarber-Zitronenmelisse-Tarte
Cakes, Cookies and more – Walliser Spargeltarte
Turbohausfrau – Tarte
Brotwein – Paprika Quiche mit Käse
Anna Antonia-Herzensangelegenheiten – Spaghetti-Pie
Pane-Bistecca – Zwiebel Confit und 4 Kaese Quiche
CorumBlog 2.0 – Rhabarber-Tarte
Kleines Kuliversum – Erdbeer Tarte mit Vanillecreme
Cahama – Quiche vom grünen Spargel
Kaffeebohne – Caprese Quiche
Volkermampft – Linsen-Cotechino Tarte mit Rotwein-Ricotta Creme
Möhreneck – vegane Schokoladentarte
Und jetzt, wo du Appetit hast, direkt für meine Tarte einkaufen gehen ;-).
Tarte mit karamellisierter, weißer Schokolade und Passionsfrucht
Zutaten für eine rechteckige Form (ca. 11×35 cm oder alternativ sechs Tarteletteförmchen à 8 cm Durchmesser):
Für den Boden (lässt sich hervorragend auch ein paar Tage zuvor backen – Aufbewahrung in Keksdose):
Rezept angelehnt an Pierre Hermé bei Maren gefunden
75 g weiche Butter
50 g Puderzucker
140 g Mehl (Type 405)
1 Prise Salz
30 g Ei (entspricht ca. 1/2 Ei, Gr. L)
Für die Füllung:
200 g weiße Kuvertüre
200 g Sahne
1 Prise Salz
2-3 reife Passionsfrüchte (je nach Größe, bzw. Mengeninhalt…)
optional: ein paar essbare Blüten für die Deko als Farbakzent
Zubereitung:
Zunächst für den Boden Butter und Puderzucker schaumig schlagen. Anschließend zügig Mehl, Salz und Ei einarbeiten und zu einem glatten Teig verkneten. Das Ganze zu einer Kugel geformt in Frischhaltefolie eingeschlagen circa eine halbe Stunde im Kühlschrank parken.
Nach dieser Zeit eine leicht gefette Tarteform vorbereiten. Den Teig nun ausrollen und die Form damit gleichmäßig inklusive Rand auskleiden. Die so vorbereitete Form nun für ca. 30 Minuten in den Gefrierschrank stellen, sodass das Blindbacken entfallen kann.
Den Ofen auf 180 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.
Die gekühlte Tarte nun in ca. 20 Minuten goldbraun backen. Bitte unbedingt dabeibleiben. Der Boden ist dünn und jeder Ofen heizt etwas anders. Gegebenenfalls die Backzeit anpassen.
Ist die Tarte gebacken aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Den Boden vorsichtig aus der Form lösen und vollständig erkalten lassen.
Für die Füllung zunächst die weiße Kuvertüre grob hacken. In einer beschichteten Pfanne behutsam und unter rühren schmelzen lassen. Nun so lange erhitzen bis die Kuvertüre goldbraune Farbe nimmt. Sie wird irgendwann wieder fester und sehr bröselig. Nicht irritieren lassen – das Ganze wird nachher eh in Sahne aufgelöst. In einem Töpfchen die Sahne einmal aufkochen und sofort die vorbereitete Kuvertüre einrühren. Das Töpfchen sofort vom Herd nehmen und mit einem Schneebesen die karamellisierte, weiße Kuvertüre einrühren bis alles geschmolzen ist. Am Ende habt ihr goldbraune Flüssigkeit.
Dieses Kuvertüre-Sahne Gemisch mit einer Prise Salz würzen und dann sofort (aber behutsam) in den vorgebackenen Tarteboden gießen. Bei mir hat die Flüssigkeitsmenge perfekt gepasst, jedoch definitiv nur so viel einfüllen, dass nichts über die “Ufer” tritt.
Die so gefüllte Tarte nun im Kühlschrank mindestens 3 h kühlen, sodass die karamellisierte, weiße Schokoladensahne fest werden kann. Die Mischung ist jedoch absichtlich so gewählt, dass auch nach dem Abkühlen die Füllung eher fudgeähnlich also nicht fest ist.
Erst direkt vor dem Servieren den Inhalt der reifen Passionsfrüchte sowie (falls gewünscht) die essbaren Blüten obenauf verteilen.
Guten Appetit!
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Uuuuuiiii wow das ist eine schoene Tarte mit einer feinen Kombination.
LG Wilma
Sind das rosarote Vergissmeinnicht auf der Tarte? Ich kenne die nur in blau. Die schauen ja herzallerliebst aus.
Ein sehr schönes Rezept!
Ja, ganz genau! Eigentlich hatte ich vor Ewigkeiten auch mal blaue kaufen wollen, mich aber wohl vergriffen bzw. sie waren vielleicht auch nicht richtig beschriftet :-). Jetzt wuchert das Zeugs wie verrückt, aber in rosa find ich sie auch ganz hübsch. Nicht nur auf Kuchen 😉
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Hallo Eva,
eine geniale Kombi hast Du da gezaubert.
Ich nehmen gleich 2-3 Stücke..
Gruß Volker
Hallo Eva,
an karamellisierte Schokolade habe ich mich noch nicht rangewagt, aber in Deinem Rezept liest es sich gar nicht so schwer, dafür aber extrem lecker.
Deine Fotos sehen toll aus.
Was wäre denn, wenn ich den Teig in der Form lassen würde und sie erst zum Schluss abnehme. Ich hätte Angst, dass die Tarte beim Füllen und Kühlen irgendwie zerbricht.
Liebe Grüße
Katja
Nachdem ich die Bilder gesehen habe, geht mir diese Tarte nicht mehr aus dem Kopf! Das hält bestimmt so lange an, bis wir die auch ausprobiert haben.
Das Rezept liest sich toll.
LG Harald
Liebe Eva,
was für eine hübsche Tarte! Danke das du mich darauf gebracht hast, dass man Schokolade karamellisieren lassen kann, das wusste ich auch nicht! Werde es aber sicher ausprobieren 🙂
Danke und LG,
Jill
Das hört sich in der Tat sehr verlockend an!!!
Lieben Gruß Sylvia
Was für eine tolle Tarte! Da würde ich gerne ein Stückchen probieren.
Liebe Grüße
Britta
Wow kann ich da nur sagen. Den Boden find ich schon sehr spannend, und bei der Füllung fühl ich schon wie ich beim Lesen an Gewicht zulege…. bestimmt passen da auch frische Erdbeeren sehr gut dazu. Stell ich mir grade mal so vor…
Hallo Eva,
geiles Zeug – ja, das trifft es. Diese karamellisierte weiße Schokolade ist echt der Hammer! Als Schoko-Tarte eine geniale Abwechslung. Und die Passionsfrüchte dazu als leicht säuerliche fruchtige Komponente kann ich mir super dazu vorstellen.
Diesen klassischen französischen Tarte-Boden mag ich auch, der ist eine super Basis und Puderzucker lässt sich gut verarbeiten.
Dieses Jahr war wieder ein Vergissmeinnicht-Jahr! Wir hatten massenweise hellblaue, aber diese rosafarbenen wachsen zwischendrin, und manchmal auch welche, die fast weiß sind. Das ist alles wild (oder vielleicht hat vor 30 Jahren mal jemand welche gesät…?), und ich habe keine Ahnung, warum die eine unterschiedliche Farbe haben. Hübsch sind sie alle. 🙂
Liebe Grüße
Barbara