Anlass für die wilden Küchenexperimente bei mir ist nach wie vor das fantastische Blogevent von Claudia von dinnerumacht, die anlässlich der Frankfurter Buchmesse und zu Ehren des Gastlandes Indonesien Gerichte zum Thema “Sambal” und “Streetfood” sucht! Mit Freuden habe ich mich dieses Themas angenommen.
Wenn man sich eingehend mit einer Landesküche beschäftigt, stößt man auf viele Informationen, die einem so vorher nie aufgefallen wären: Zum Beispiel, dass Indonesien auf Platz Nummer vier in Sachen weltweiter Kaffeeanbau steht? Oder dass dort auch die Kakaopflanze wächst? Dass in 90% der indonesischen Süßspeisen Kokosnuss Verwendung findet? Dass der Begriff “scharf” ganz unterschiedliche Dimensionen annehmen kann? Sambal, die traditionelle, indonesische Würzpaste gibt es in 1001 Variante!
Vor kurzem habe ich mich bereits daran gewagt den Döner indonesisch zu interpretieren. Jetzt kam mir die Idee, dass es doch auch sehr tolles, süßes Streetfood gibt – wie das wohl in der indonesischen Küche aussähe?
Mein süßes indonesisches Streetfood:
Putu Ayu mal anders mit Mangoschaum, Kaffee-Schokoladen-Chili-Sauce und süßer Ingwersambal!
Warum ich mich dafür entschieden hab: Putu Ayu sind kleine, indonesische Kokos-Klebreisküchlein, die gedämpft und klassischerweise rot oder leuchtend grün mit Speisefarbe eingefärbt werden.
Ich habe auf bunte Farben verzichtet und bin beim simplen kokosweiß geblieben. Und ich fand die Idee mit dem Dämpfen sehr interessant – sowas spornt mich ja erst recht zu Experimenten im Labor… äh… in der Küche an! Dazu habe ich das normalerweise “herzhafte” Sambal einfach als süße Würzpaste uminterpretiert und ein süß-scharf-fruchtiges Ingwersambal gemörsert.
Die Sauce dazu habe ich nicht nur wegen des Farbkontrastes gewählt, sondern auch, um die indonesischen Komponenten Kaffee, Chili und Kakao wieder aufzugreifen. Da ich in meinem Dessertschälchen noch ein bisschen Farbe und Frucht wollte, habe ich mich an die Mango gehalten und diese ein wenig aufgeschäumt.
In einem kleinen Schälchen am Straßenrand serviert – für den süßen Hunger zwischendurch!
Putu Ayu mal anders mit Mangoschaum, Kaffee-Schokoladen-Chili-Sauce und süßer Ingwersambal
Rezept für vier Personen:
Für die Küchlein (4-6 Förmchen je nach Größe):
65 g Kokosmilch
40 g Kokosraspeln
75 g Zucker
1 Ei
50 g Weizenmehl
25 g Klebreismehl
1/2 TL Backpulver
Butter für die Förmchen
Für den Mangoschaum:
1 frische, reife Mango
50 g Zucker
150 ml Orangensaft
2 Blatt Gelatine
2 Sahnekapseln für das Sahnesiphon
Für die Kaffee-Schokoladen-Chili-Sauce:
25 g ganze Kaffeebohnen
250 ml Sahne
1/2 Vanilleschote
1 rote Chilischote
40 g Butter
2 EL brauner Zucker
60 g dunkle Zartbitterschokolade
1 EL Kaffeelikör
Für das Ingwersambal:
4 cm frische Ingwerknolle
1 TL brauner Zucker
1 Limette
2 TL Kokosraspel
Benötigte Hilfsmittel: Sahnesiphon/Rahmbläser und dazugehörige Sahnekapseln, 4-6 Muffinförmchen aus Silikon, Bambusdämpfeinsatz
Zubereitung:
Für den Mangoschaum die Mango schälen und würfeln. Die Gelatine in etwas Wasser einweichen. In einem Topf die Mangowürfel mit dem Orangensaft und dem Zucker einmal aufkochen und mit dem Pürierstab pürieren. Die Gelatine ausdrücken, zum Mangopüree geben und auflösen. Das Mangopürree noch einmal kurz aufkochen und dann direkt sehr fein durch ein Sieb passieren. Die
Masse etwas abkühlen lassen und dann in das Sahnesiphon geben. Zwei Sahnekapseln aufschrauben und bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen (ca. 30 Minuten Kühlzeit sind ausreichend).
Für das Ingwersambal den Ingwer schälen und sehr fein hacken. Die Schale der Limette abreiben und den Saft einer Hälfte mit dem Ingwer, dem Zucker und den Kokosraspeln im Mörser zu einer Paste mischen.
Das Sambal abgedeckt kühl stellen.
Für die Sauce die Sahne mit den ganzen Kaffeebohnen, der ausgekratzten Vanilleschote mit dem Mark und der Chilischote kurz aufkochen und dann ein paar Minuten köcheln lassen. Nun die Sahne abseihen und den Topf (ohne die Bohnen, die Vanilleschote und die Chili) wieder aufstellen. Bei geringer Hitze nun die Butter, den Zucker und die Schokolade zugeben, schmelzen lassen, sodass eine sämige Sauce entsteht. Die Sauce warmhalten und den Kaffeelikör zugeben und verrühren.
Für die Küchlein den Wok (oder einen weiten Topf) mit Wasser aufstellen und stark erhitzen (immer darauf achten, dass genug Wasser im Topf ist).
Für den Teig ein paar Esslöffel der Kokosmilch mit den Kokosraspeln vermischen, sodass diese etwas Feuchtigkeit aufnehmen können.
Den Zucker und das Ei mit einem Handrührgerät sehr stark 5-8 Minuten rühren bis die Masse weißlich und sehr fest ist (ähnlich wie Biskuitteig). Nun die restliche Kokosmilch, das Backpulver, das Weizenmehl und das Klebreismehl zugeben und zügig vermengen. Die Förmchen sorgfältig mit der Butter einfetten und bis zu einem Drittel der Füllhöhe mit den eingeweichten Kokosraspeln füllen und gut festdrücken am Boden.
Nun die Förmchen mit dem Teig befüllen und einen kleinen Rand freilassen, da die Küchlein ein wenig aufgehen. Anschließend den Boden des Bambuskörbchens in den Wok stellen und die Muffinförmchen hineinstellen.
Den Bambusdämpfer mit dem Deckel verschließen und die Küchlein 15 Minuten bei großer Hitze dämpfen. Die Küchlein aus dem Bambusdämpfer herausnehmen und vorsichtig stürzen.
Die Putu Ayu etwas auskühlen lassen und dann mit der Sauce, dem Sambal und dem aus dem Sahnesiphon aufgespritzten Schaum anrichten und sofort servieren.
[…] Den Abschluss unseres Menüs bildete ein Kokos-Reismehlküchlein mit einem fruchtigen Mangosorbet auf Schokoganache und Granatapfelkernen. Das Küchlein erkennt ihr vielleicht wieder von meinem Sweet Indonesian Streetfood. […]
[…] und an find ich das doch sehr lecker!), sie in ein leckeres Curry versenken, süße Küchlein (wie hier) damit backen, die Kokosraspeln in feine Kokosmakronen packen oder Hähnchenspieße damit panieren, […]
[…] Den Abschluss unseres Menüs bildete ein Kokos-Reismehlküchlein mit einem fruchtigen Mangosorbet auf Schokoganache und Granatapfelkernen. Das Küchlein erkennt ihr vielleicht wieder von meinem Sweet Indonesian Streetfood. […]