Aus Spaß nenne ich meinen Mann, vielen als Herrn W. hier bekannt, auch meinen Manager. Er ist es, der mich häufig motiviert, gute Ideen hat oder mich ermuntert doch mein Rezept bei einem Wettbewerb einzureichen.
Manchmal findet er im Netz auch neue Inspiration für neue Gerichte und bei seinem letzten Fund war ich mehr als interessiert. Der bekannte Koch Roland Trettl teilte auf seiner Instagramseite die Zutaten für seinen Ravioliteig. Was daran so verwunderlich war für mich: Eine nicht unerhebliche Menge Olivenöl sowie Milch wandert bei ihm in den Teig. Das war neu für uns und motivierte zu einem Eigenversuch.
Eigentlich wollten wir nur pikante Ravioli machen, aber da wir uns gerade über die ersten heimischen Erdbeeren erfreuten, kam Herr W. auf die Idee auch mal süße Ravioli zu machen. So halbierten wir den Teig und mit der einen Hälfte füllten wir diese süßen Schönheiten. Denn dank der Inspiration von Herrn Trettl sind wir auf diesen megageilenhammerguten Teig gestoßen. Nicht nur, dass man Vollei verwendet (und sich dann nicht noch um die Eiweißverwertung kümmern muss wie bei vielen anderen Rezepten), sondern auch dass der Teig supertoll elastisch ist und sich nicht nur süß, sondern auch herzhaft verwenden lässt! Bei der Verarbeitung dachte ich erst, dass der Teig zu klebrig sei, aber nach der Ruhezeit – ein Traum auch an der Pastamaschine zu stehen. Der Teig ließ sich richtig toll füllen und trocknete auch nicht so schnell aus.
Aber jetzt komme ich zum Knaller: Die Füllung ist mehr als simpel. Drei Zutaten klingen doch wohl sehr fair, oder? Aber hat man die Ravioli im Mund, denkt man sofort (!) an Spaghetti-Eis. Exakt dieser Geschmack und diese Cremigkeit. Aber eben als Pasta. Ich war hin und weg. Witzigerweise kommen diese süßen Ravioli ganz ohne (zusätzlichen) Zucker aus und sind trotzdem angenehm, aber nicht übertrieben süß.
Geile Nummer! Und wer jetzt findet, dass kurz vor Muttertag die herzförmigen Ravioli übertrieben sind, der speichert das Rezept für den herzigen Teig einfach für den nächsten Valentinstag ab ;-).
Völlig egal wann (und in welcher Ravioliform), unbedingt Nachkochempfehlung, solange es regionale (und superleckere Erdbeeren) für diese cremige Füllung gibt!
Hier mein Rezept! Was mit der anderen Ravioliteighälfte passiert ist, verrate ich euch zeitnah natürlich hier und in meinem evchenbriefchen.
Süße Ravioli mit Ricotta-Erdbeerfüllung
Zutaten für ca. 20 gefüllte, süße Ravioli; ausreichend für ca. 4 Personen als Dessert:
Für den Teig (Achtung, es wird nur ca. die Hälfte benötigt – der Rest kann auch prima herzhaft gefüllt werden)
(leicht verändert nach einer Vorlage von Roland Trettl)
400 g Weizenmehl (Type 405)
50 g Olivenöl
60 g Vollmilch
3 Eier (Größe M)
1 TL Salz
nur bei Bedarf: etwas Mehl für die Arbeitsfläche
Für die Füllung (ausreichend für ca. 20 süße Ravioli):
150 g Ricotta, ohne Flüssigkeit/etwas abgetropft (alternativ Quark, etwas abgetropft)
100 g frische, reife Erdbeeren
40 g weiße Kuvertüre (gerieben)
Zusätzlich:
50 g pürierte Erdbeeren
2 EL geriebene, weiße Kuvertüre
ein paar Blättchen Minze, Zitronenverbene oder kleinblättriger Basilikum zur Deko
Zubereitung:
Zunächst den Teig herstellen: Hierzu sämtliche Zutaten verrühren und dann mit den Händen zu einem glatten und geschmeidigen Teig verkneten. Dieses Kneten dauert einige Minuten. Der Teig klebt zunächst sehr und wird zusehends homogener. Den so entstandenen Ravioliteig zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie gewickelt mindestens eine Stunde in den Kühlschrank geben. Wer möchte, kann den Teig auch am Vorabend so vorbereiten und am Folgetag zu Pasta verarbeiten.
Für die Füllung die Erdbeeren waschen, putzen und sorgfältig abtropfen lassen. Die Erdbeerchen nun in kleine Stückchen schneiden und mit dem Ricotta und der Kuvertüre in einer kleinen Schüssel vermengen.
Die gewünschte Teigmenge rechtzeitig (ca. 1/2 h vorm Verarbeiten) aus dem Kühlschrank nehmen und dann mit möglichst wenig zusätzlichem Mehl mit einem Nudelholz portionsweise ausrollen. Jede Portion Ravioliteig durch die Nudelmaschine ziehen, sodass der Teig dünn, aber nicht kurz vorm Reißen ist – nur so hält der Teig auch die Füllung aus. Auf die Teigbahnen nun jeweils einen gehäuften Eßlöffel der vorbereiteten Füllung in entsprechendem Abstand geben. Eine zweite Teigbahn darüber legen, rund um jedes Füllungshäufchen den Teig sorgfältig andrücken und so viel Luft wie möglich ausstreichen. Nun mit einem Ravioliausstecher, einem Pastarädchen oder einem Glas die Ravioli ausstechen und auf einem leicht bemehlten Teller die fertigen, süßen Ravioli ablegen. So gefüllt müssen die Ravioli zügig weiterverarbeitet bzw. gekocht werden, da sonst die Füllung durchweichen würde.
Einen ausreichend großen Topf mit Salzwasser aufkochen lassen und die Ravioli in ca. drei Minuten garziehen lassen.
Mit einer Schaumkelle die fertigen Ravioli aus dem Wasser holen und sorgfältig abtropfen lassen. Auf vorgewärmten Tellern mit etwas Erdbeerpüree, weißen Schokoladenspänen und wenn gewünscht etwas Grünzeug dekorativ anrichten.
Guten Appetit!
Liebe Eva,
Pasta, die nach Spaghettieis schmeckt? Ich bin mehr als interessiert, die muss ich unbedingt ausprobieren. Sehr coole Idee!
Herzlichst, Conny
Liebe Conny, sofern du Spaghettieis magst, musst du das wirklich probieren!
Danke dir und liebe Grüße,
Eva
[…] die weißen Spargel-Ravioli (ausreichend für ca. 20 Ravioli): Pastateig exakt wie hier (es wird ca. die Hälfte […]