Wie Gott in Frankreich leben?
Kein Problem im wunderschönen Straßburg! Nach fast 20 Jahren Abstinenz hat es mich endlich mal wieder in die schöne Stadt verschlagen. Völlig zu Unrecht, habe ich sie die letzten Jahre verschmäht. Und als Teenager fand ich es einfach nur langweilig da :-).
Als Erwachsene sehe ich das mittlerweile ein bissl anders. Da habe ich auch Augen für das pittoreske “La Petit France” die kleinen Kanälchen, die fröhlich-entspannte Art der Franzosen und natürlich das Essen hier :-).
Noch getoppt wird das natürlich, wenn man sich in der Vorweihnachtszeit in Straßburg einfindet.
Wir hatten Glück und es war zwar winterlich-kalt, aber es hat nicht geregnet, die Sonne hat sich zwischendurch gezeigt und auch die Touristenmassen hielten sich in Grenzen. Und es ist wirklich eine Augenweide – gerade in der dunkleren Jahreszeit so viele schöne Lichter… Völlig zu Recht die Capitale de Noël (= Weihnachtshauptstadt)!
Aber Straßburg hat natürlich noch mehr zu bieten!
Wer zum ersten Mal in der schönen Stadt im Elsass ist, sollte auf keinen Fall das bereits erwähnte “La Petit France”-Viertel, La Cathédrale Notre Dame (= Straßburger Münster), Palais Rohan und die Rabenbrücke ansehen, aber etwas planloses Schlendern in diesen Ecken ist einfach auch gut! Es gibt nämlich auch so viele hübsche Geschäfte und Lädchen zu entdecken…
Wer nach Straßburg kommt, muss kulinarisch gesehen natürlich auch die Klassiker testen. Wir haben uns für die elsässische Küche entschieden, die deftig, aber wirklich gut ist.
Uns hat es (nach langer Suche) in ein eher traditionelles Restaurant verschlagen. Um eher ungewöhnliche Zeit haben wir uns die elsässische Küche schmecken lassen. Jedem Besucher der Stadt (der deftige Küche mag) kann ich das auch nur empfehlen: Sauerkraut, Eisbein, Baeckeoffe, Spaetzele, Fleischkiechle – tolle Gerichte, die (sofern sie gut zubereitet sind) einfach klasse für sich sind!
Wir drei haben uns entschieden für: Le Choucroute au Riesling mit Knackwurst, Leberknödel, geräucherter Wurst, Speck und Schweinehals, Baeckeoffe, einen traditionellen Eintopf mit Lamm, Rind, Schweinefleisch und Gemüse und Jarret salé, also Eisbein, mit Munsterkäse-Sauce und karamellisiertem Sauerkraut.
Was sich ebenfalls lohnt, sind die berühmten Kougelhopf (= Gugelhupf) und auch das pain d’épices in allen Varianten liebe ich sehr. Aber auch für Käsefreunde findet sich in der Stadt das eine oder andere Lädchen.
Gefühlt ist zur Weihnachtszeit die ganze Stadt ein einziger Weihnachtsmarkt. Und der Blick über den Place Kléber versetzt spätestens in Weihnachtsstimmung.
Wir haben jetzt nicht jeden Glühweinstand testen können, aber dort wo es uns hin verschlagen hat und wir uns den weißen “vin chaud” getrunken haben, der war richtig gut. Besonders gefallen haben mir auch die vielen Ständchen, die nicht nur 0815-Billigkram verkauft haben, sondern auch viele schöne (kulinarische) Produkte aus der Region und aus Frankreich.
Wir waren am Tag nach der Weihnachtsmarkteröffnung im wundervollen Straßburg. Das nächste Mal möchte ich die Stadt im Frühling sehen. Auf jeden Fall “eine Reise wert” wie es der Guide Michelin normalerweise über Restaurants zu sagen pflegt.
Besonders gut gefallen mir auch die elsässischen Worte wie zum Beispiel Anisbredle (= Anisplätzchen) oder Fleischkiechle (= Fleischküchlein) und Knack (= Würstchen). Vieles davon hört sich für mich als Pfälzerin gar nicht so fremd an, aber es ist ja auch nur ein Katzensprung für mich hier rüber :-).
Die Stadt hat so ein schönes Flair. Man muss sie einfach wirken lassen!
