Sommerrollen ist die leichte Schwester der frittierten Frühlingsrolle. Viel Rohkost, Gemüse, ein paar Garnelchen oder auch ein bisschen Hühnchen mit frischen Kräutern wird eingehüllt in hauchdünne Reispapierblättchen. Dazu häufig Sojasauce zum Dippen gereicht – fertig ist die kalte Küche! Eine leckere Angelegenheit, die gerade in den heißen Sommermonaten echt lecker ist…
Tja, was fällt mir dazu mal wieder ein: Es ist Herbst. Es ist kalt. Ich brauche mehr Carb. Okay, kalt darf das Essen auch mal sein, aber sättigend trotzdem.
So bin ich drauf gekommen, dass es doch eine prima Idee wäre, die eher asiatisch anmutende Sommerrolle in den regionalen Herbst zu überführen. Mit hauchfeinem Rotkohl für den nötigen Biss, cremig-süßer und reifer Birne, gegarten Maronen, die weich und erdig sind, ein bissl Speck (den muss ich ja wohl nicht rechtfertigen ;-)), geröstete Zwiebeln und natürlich ein bisschen Würze. Eine Sojasauce dazu war natürlich fehl am Platz – da habe ich mir einfach die Haselnüsse geschnappt und ein Haselnuss-Dip als Pesto dazu gemacht.
Klingt mal wieder sehr verrückt? Okay, aber lasst euch drauf ein: Es war nämlich einfach nur lecker (nicht nur überraschend ;-))!
Weil auch hier die Haselnuss eine Paraderolle spielt, schicke ich sie noch schnell zu Andy von lieberlecker, der bei Zorra eine Nuss-Party veranstaltet.
Pfälzer Herbstrolle mit Haselnussdip
Zutaten für ca. 6 Rollen:
6 Reispapierblätter (22 cm Durchmesser, aus dem Asialaden)
1 kleine Zwiebel
etwas Mehl
200 ml Pflanzenöl zum Frittieren
100 g Schinkenspeck (gewürfelt)
3 EL Creme fraiche
1 Bund frische Petersilie
100 g gegarte Kastanien (schon gekocht und geschält)
1 reife Birne (z.B. Abate Fetel)
frischer Rotkohl (ca. 200 g)
100 g ganze Haselnüsse
ca. 50 ml Walnussöl (notgedrungen – in Ermangelung von Haselnussöl; alternativ Olivenöl)
Pfeffer aus der Mühle
Salz
Zubereitung:
Die Haselnüsse rösten in einer Pfanne und abkühlen lassen. In einem Mörser zerstoßen und nach und nach so viel Nussöl zugeben, bis die richtige Konsistenz erreicht ist. Die Petersilie waschen, trocken tupfen und die Hälfte des Bundes hacken. Von der anderen Hälfte nur die Blättchen abzupfen.
Die gehackte Petersilie zu den Nüssen geben und das Pesto feiner zerstampfen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und beiseite stellen.
Die Zwiebel in Ringe schneiden, auf einem Küchenkrepp etwas trocknen und leicht bemehlen. Die Zwiebelringe in sehr heißem Öl frittieren und mit einem Metallsieb herausnehmen. Auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen und salzen. Sobald die Ringe abgekühlt sind gegebenenfalls noch etwas kleinhacken.
Den Schinkenspeck in einer Pfanne ohne weiteres Fett anbraten.
Die Birne waschen und in dünne, schmale Streifen schneiden. Den Rotkohl waschen, putzen und in möglichst feine Streifen schneiden. Die Kastanien grob würfeln.
Nun die Reispapierblätter immer einzeln auf einen Teller mit lauwarmem Wasser legen, sodass sie quellen und weich werden können. Sobald das geschehen ist, jeweils ein Blatt auf einem feuchten Brett ausbreiten und mit den Petersilienblättchen, jeweils einem halben Esslöffel Creme fraiche, ein paar Birnenspalten, einigen Kastanienwürfeln, etwas Rotkohl, etwas gebratenem Speck und ein wenig Röstzwiebeln mittig belegen.
Nun zwei gegenüberliegende Seiten einschlagen. Von der einen offenen Seite zur anderen Seite vorsichtig aufrollen. Dabei die Füllung gut festhalten und so lange rollen, bis die Rolle geschlossen und vollständig aufgerollt ist.
So nacheinander alle Rollen fertigstellen. Mit dem Haselnusspesto als Dip servieren.
Anmerkung: Diese Rollen sind wirklich unheimlich unterschiedlich zu füllen. Der Fantasie sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was schmeckt. Da die Reispapierblätter recht neutral bis gar nicht schmecken, kann man sich bei der Füllung voll und ganz austoben!
Tipp: Wer die Rollen nicht gleich verschlingt: Leicht feuchtes Küchenhandtuch über den Teller mit den Rollen decken und kurz im Kühlschrank parken. Die Rollen sollten jedoch am selben Tag genossen werden.
[…] Pfälzer Herbstrolle mit Haselnuss Pestovon Eva, evchen kochtNoch ein Kracher aus Evchene’s Küche […]
Sommerrollen gehören zu meinen absoluten Lieblingsrezepten! Irgendwie bin ich aber noch nie auf die Idee einer Herbstrolle gekommen. Deine herbstliche Variante klingt aber soooo gut, dass ich das dringend mal ausprobieren sollte! Liebe Grüße, Ina
Hallo Ina, ja die klassischen Sommerrollen liebe ich auch – daher kam dann auch der Gedanke das mal saisonal zu füllen :-). Dankeschön! Lass mal hören wie sie dir geschmeckt haben. Liebe Grüße, Eva