Sommerfruchtige Chäsplättli – ein Liebeslied an den Käse und die allerbesten Begleiter dazu

Chäsplättli

Dieses Blog-Event wird durch Produktwerbung von Schweizer Käse unterstützt.

Käse im Sommer? Für mich eine rhethorische Frage, da ich auch so ein Mensch bin, der bei 40 Grad genüsslich ein dampfendes Gulasch essen kann. Aber tatsächlich ist Käse im Sommer sogar eine verdammt gute Idee. Im Gegensatz zum allseits beliebten Grillen muss man für den Käsegenuss nicht noch einheizen. Aus dem Kühlschrank raus und kurz Raumtemperatur annehmen lassen und dem Verzehr steht nichts mehr im Wege!

Ich bin ein richtiger Käsefan. Käse geht nämlich immer. Und Käsebrot sowieso. Bisher habe ich meine Käseplatten eher gaaanz klassisch gehalten und ohne viel Schnickschnack ein paar Weinträubchen und Feigensenf dazu. Etwas gutes Brot und natürlich den Star, unterschiedlichste Käsevarianten, und ich war schon happy. Das ist auch jetzt noch eine gute Idee.

Aber dann kam Zorra um die Ecke und forderte mal wieder meine kreative Ader heraus. Gemeinsam mit Schweizer Käse suchte sie nämlich nach kreativen Käseplatten aka Chäsplättli (allein für das Wort könnte man ja die Schweizer schon knutschen… aber das hab ich jetzt nur gedacht und nicht hier reingeschrieben). Nun ist es leider so, dass ich schon ein bisschen Urlaub in der Welt machen durfte, aber meine Schweizreisen sich darauf beschränken, dass ich in meinem letzten Urlaub (eine Deutschlandrundreise) nur in Konstanz mehr oder weniger versehentlich mit dem Fahhrad über die Grenze in die Schweiz eingereist bin. So touchiert quasi.

Für ernsthafte Käse-Erfahrungen vor Ort hat es also leider noch nicht gereicht. Umso mehr freute ich mich aber dann über das üppige Käsepäckchen von Schweizer Käse, das mich erreichte und stolze sieben Käsesorten enthielt. Damit lässt sich aber mal so ne richtig anständige Käseplatte bestücken, ach nein, Chäsplättli (ich lerne es noch!). Wobei ich an der Aussprache mit Sicherheit noch feilen muss.

Was kombiniert man also am besten zu so aromatischem und hochwertigem Käse? Während ich im Garten der Schwiegereltern gedankenversunken Stachelbeeren erntete, kam mir der Gedanke, dass es eigentlich eine ziemlich gute Idee wäre, den Käse mit den jetzt reifen Sommerfrüchten zu kombinieren. Was gibt es denn Besseres, als eben die besten Zutaten für die kulinarische Begleitung auszuwählen: Frisch, saisonal, regional und einfach superreif.

Chäsplättli - sommerfruchtige Käseplatte

Für mein Chäsplättli wollte ich eine schöne Mischung, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Die einzelnen Bestandteile lassen sich hervorragend mit den unterschiedlichen Käsesorten kombinieren! In meinem Päckchen hatten es sich folgende Käsesorten gemütlich gemacht: Appenzeller Mild Würzig, Le Gruyère AOP, Schweizer Emmentaler AOP, Tête de Moine AOP, Sbrinz AOP, Vacherin Fribourgeois AOP und Tomme Vaudoise. Dazu gabs noch on top ein Möckli-Stecher, um stilechte “Bröckchen” vom Sbrinz abstechen zu können und eine Girolle, um ganz tolle Käseröschen drehen zu können.

Chäsplättli - sommerfruchtige Käseplatte

Ich war mutig und habe folgendes gezaubert: Aus dem feinen Emmentaler habe ich einen würzigen Käsesalat mit Zwiebelchen, Wassermelonenwürfelchen und gerösteten Wassermelonenkernen gemacht.

Chäsplättli - sommerfruchtige Käseplatte
Klingt vielleicht ein bisschen verrückt, aber war superlecker! Besonders gut zu Sbrinz oder Appenzeller passend gibt es eine Kirsch-Zartbitter-Konfitüre aus saftigstreifen Herzkirschen. Was ich nämlich bei meiner Recherche gelernt habe, ist, dass Schokolade und Käse ein sehr gutes Duo abgeben können – natürlich nicht wahllos jeder Käse mit/und jede Schokolade. Mein Experiment mit gaaanz dunkler Schoki ist aber geglückt ;-).

Chäsplättli - sommerfruchtige Käseplatte
Die wunderhübschen Käseröschen des Tête de Moine habe ich auf ein Stachelbeer-Zwiebel-Chutney gebettet, das als Häppchen in kleinen Mürbeteigschälchen daherkommt.
Chäsplättli - sommerfruchtige Käseplatte
Der Vacherin Fribourgeois ist klassischerweise ein Käse, der traditionell auch (gemischt mit Gruyère) fürs Fondue verwendet wird. So kam ich darauf, dass diese Käsesorte bestimmt auch hervorragend in einem in Nussbutter gebratenen Käsesandwich schmilzt.

Chäsplättli - sommerfruchtige Käseplatte
Dieses Cheese-Wich (und den Tomme Vaudoise!) dippe ich nur zu gerne in meinen Erdbeer-Pfeffer-Dip. Zur Chäsplättli darf außerdem mein heißgeliebtes Nussbrot mit Früchten auf keinen Fall fehlen. Den Gruyère haben wir nicht nur pur gegessen, sondern ich habe mir auch das kleine Wagnis erlaubt, daraus kleine Cracker im Ofen zu backen. Die dann so knabbern… hach! Aber auch zusammen mit den reifen Früchtchen wie Kirschen, Erdbeeren und Stachelbeeren waren sämtliche puren Käsesorten einfach ein Genuss.
Chäsplättli - sommerfruchtige Käseplatte

Was meint ihr? Steht ihr auch so auf Käse wie ich? Möchte wer bei dieser Käseparty zugreifen?
Jetzt müsst ihr mir nur ein bisschen die Däumchen drücken. Falls nämlich der Jury meine sommerfruchtige Chäsplättli am besten gefallen würde, dann käme ich nämlich doch mal in die Schweiz, also so richtig. Zu den Swiss-Cheese-Awards. Und da kann man sicher den einen oder anderen Käse kosten ;-).

Kleiner Nachtrag: Vielen Dank fürs Daumendrücken! Mein Chäsplättli hat tatsächlich gewonnen und ich darf mit auf das Chäsreisli und endlich mal richtig in die Schweiz! Ich bin soooo happy!

Aber nun endlich mal für euch sämtliche Rezepte und Zutaten für diese Chäsplättli!

Sommerfruchtige Chäsplättli

Käse-Salat mit Wassermelone und gerösteten Wassermelonenkernen:
(Achtung, für die gerösteten Kerne mindestens zwei Tage zuvor die dunklen möglichst kleinen, schwarzen Kerne der Wassermelone bereits vom Fruchtfleisch befreit auf einem Stück Küchenkrepp trocknen lassen!)
Zutaten für eine kleine Schüssel:
1 Schalotte
2 EL Wassermelonenkerne (wie oben beschrieben bereits vorgetrocknet)
100 g Emmentaler
150 g Wassermelone (bereits ohne Schale gewogen)
1 EL Rapsöl
2 EL Orangenessig (alternativ milder Fruchtessig)
Pfeffer aus der Mühle
Salz

Tête de Moine-Canapées mit Stachelbeer-Zwiebel-Chutney:
(für ca. 30 Stück)
Für das Chutney:
200 g rote, reife Stachelbeeren
3 Schalotten (ca. 75 g)
80 g brauner Zucker
85 g dunkler Balsamico-Essig
1 EL neutrales Pflanzenöl
Pfeffer aus der Mühle
Salz
zusätzlich:
30 Mürbeteigschälchen (nach diesem Rezept – lassen sich genial vorbereiten und in einer Blechdose sogar bis zu zwei Wochen aufbewahren)
frisch “gerollte” Käseröschen vom Tête de Moine

Erdbeer-Pfeffer-Dip:
150 g frische, reife Erdbeeren
1 TL grüne Pfefferkörner aus dem Glas (= 5 g abgetropft gewogen)
1 Prise Salz

Schokoladen-Kirsch-Konfitüre:
leicht verändert nach dem Rezept von Schnin’s Kitchen
(für zwei kleine Gläser)
300 g reife Süßkirschen
100 g Gelierzucker 3:1
40 g hochwertige Zartbitterschokolade (78%)
1 unbehandelte Orange (=> Schale)

Nussbutter-Cheese-Wiches
6 Scheiben Toastbrot
75 g Butter
ca. 100 g Vacherin Fribourgeois AOP

Gruyère-Cracker:
100 g Gruyère

zusätzlich:
frische, reife Früchte wie Erdbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Kirschen

Nussbrot mit Trockenfrüchten (nach diesem Rezept – lässt sich auch spitze vorbacken, einfrieren und bei Bedarf einfach rechtzeitig auftauen)

Zubereitung:
Für den Käsesalat den Emmentaler in kleine Würfel schneiden. Die Wassermelone ebenfalls in möglichst ähnlich große Würfel schneiden. Beides in eine Schüssel geben. Die Schalotte schälen und möglichst fein hacken. Die Wassermelonenkerne in einer Pfanne trocken ohne Zugabe von Öl rösten bis sie leicht duften. Aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen. Hier eignen sich am besten möglichst kleine, schwarze Wassermelonenkerne. Größere Kerne grob hacken. Aus Öl und Essig ein Dressing anrühren. Die Schalottenwürfel mit dem Essig-Ölgemisch über Emmentaler und Wassermelone geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Käsesalat gründlich vermengen. Die gerösteten Kerne erst vor dem Anrichten darüber streuen.

Für die Canapees zunächst die Schalotten schälen und grob hacken. Die Stachelbeeren verlesen, waschen, abtropfen lassen und Stiel- und Blütenansatz entfernen. Das Öl in einem Topf erhitzen und die Schalottenwürfel darin unter Rühren einige Minuten scharf anbraten – sie dürfen Farbe annehmen, aber nicht anbrennen. Nun den Zucker zugeben und die Hitze etwas verringern. Das Ganze zwei bis drei Minuten unter Rühren weiter erhitzen. Die ganzen Stachelbeeren zufügen und minimal beim Rühren andrücken im Topf (dabei aufpassen, sonst wehren sie sich mit Spritzern aus dem Topf). Nach ca. 5 Minuten mit Balsamico ablöschen und so lange einkochen lassen, bis die Flüssigkeit dicklich-sirupartig wird. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und in ein sauberes Glas füllen und fest verschließen.

Vor dem Servieren die Mürbeteigschälchen bereitstellen und mit jeweils einem knappen Esslöffel Chutney füllen und mit jeweils einem Käseröschen garnieren.

Für den Erdbeer-Pfeffer-Dip die Erdbeeren waschen, putzen und gründlich abtropfen lassen. In einem kleinen Mixer oder Blitzhacker die Erdbeeren mit den Pfefferkörnern glatt pürieren. Mit Salz abschmecken und in ein Schälchen geben.

Für die Schokoladen-Kirsch-Konfitüre die Kirschen waschen, von Stielen und Steinen befreien und vierteln. Die vorbereiteten Früchte nun in einer Schüssel mit dem Gelierzucker vermengen und eine Stunde ziehen lassen. Derweil die Schokolade sehr fein hacken und mit einer Zitrusreibe die Schale der Orange fein abreiben.
Anschließend das Zucker-Kirschgemisch in einem Topf zum Kochen bringen und dann vier Minuten sprudelnd kochen lassen. Ganz kurz vor Ende der Kochzeit Orangenschale und die gehackte Schokolade zugeben und gründlich umrühren. Sobald die Gelierprobe gelingt sofort in sterile Marmeladengläser füllen und verschließen.

Für die Cheese-Wiches zunächst die Butter gaaaanz langsam in einem kleinen Töpfchen schmelzen und erhitzen. Hier ist Geduld gefragt, denn bei zu viel Hitze verbrennt die Butter und beginnt zu rauchen. Nach einer Weile beginnt die Butter bräunlich zu werden, zu duften (daher auch der Name), kleine, weiße “Schwebeteilchen” beginnen sich abzusetzen (und anschließend zu bräunen) und die Butter beginnt zu schäumen = fertig ist die Nussbutter! Die Nussbutter vom Herd ziehen. Die Toastbrotscheiben mit einem scharfen Messer von der Rinde befreien. Die Brotscheiben nun ganz kurz von beiden Seiten in der Nussbutter wenden, sodass sie leicht benetzt sind (nicht durchtränkt). Drei Scheiben Brot nun mit Käse dünn belegen. Die übrigen drei Scheiben darauf legen. Eine Pfanne stark erhitzen und die drei Doppeldecker vorsichtig in die Pfanne legen. Von beiden Seiten knusprig braten, sodass sie leicht Farbe bekommen. Behutsam wenden, sodass der Käse sich nicht von den Sandwiches verabschiedet. Die drei Cheese-Wiches aus der Pfanne nehmen und auf einem Küchenkrepppapier entfetten. Die Toastbrote nun vierteln und mit Zahnstochern stapeln.

Für die Gruyère-Cracker den Käse fein reiben. Den Ofen auf 200 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier belegen und den geriebenen Käse in kleinen Häufchen auf das Papier setzen. Das Backblech auf oberer Schiene in den Ofen schieben. Nach wenigen Minuten schmilzt der Käse und verbindet sich, sodass kleine Kreise entstehen. Bei dem Prozess unbedingt ein Auge auf die Käsehäufchen haben, da sie perfekt sind, wenn sie eine minimale Bräune haben und geschmolzen sind. Ist dieser Punkt erreicht, sofort aus dem Ofen nehmen, das Backpapier vom Blech ziehen und kurz auskühlen lassen. Die Gruyère-Cracker kurz noch auf Küchenkrepppapier parken, sodass sie etwas entfetten.

Sämtlichen Käse ganz nach Gusto abstechen, aufschneiden, würfeln und Co. und mit den Begleitern und garniert mit den Früchten servieren.

Anmerkung: Sämtliche Zutaten für das Chäsplättli lassen sich auch schon gemütlich vorab fertigstellen – lediglich Käsesalat, Erdbeer-Pfeffer-Dip, Gruyère-Cracker und Cheese-Wiches sollten am selben Tag zubereitet werden.
Chäsplättli
Blog-Event CXLIII - Kreative Chäsplättli mit Schweizer Käse gesucht (Einsendeschluss 15. Juli 2018)

10 Kommentare

  1. Boah, Eva! Ich bin platt. Ich weiss gar nicht was ich als erstes probieren möchte. Alles auf deinem Chäsplättli sieht SOOO köstlich aus!

    • Vielenvielen Dank! DAS ist wirklich so lieb von dir! DU darfst auch immer zum Chäsplättli-Essen kommen ;-). Tolles Event – hat mir großen Spaß gemacht mir dazu was zu überlegen.
      Liebe Grüße,
      Eva

  2. Lecker! Ich wäre sofort bei deiner Käseparty dabei! Besonders der Salat klingt super mit den gerösteten Kernen! Liebe Grüße, Bianca

    • Hallo liebe Bianca,
      freut mich aber – und das mit den gerösteten Kernen ist zwar ungewöhnlich, aber sehr lecker!
      Liebe Grüße,
      Eva

  3. Wie konnte mir nur dein Rezept für die Mini-Tartelettes entgehen! Aber nun habe ich auch noch das Stachelbeer-Zwiebel-Chutney dazu, war also doch zu etwas gut, dass ich das Rezept erst jetzt sehe.

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