So, ihr Lieben. Schon im Plätzchenendspurt? In den sozialen Medien begann das Blechdosenwettrüsten und Schneebesengeklapper samt Lebkuchenduft gefühlt bereits Mitte Oktober. Nur ja nicht zu spät posten und nur ja gleich 1001 Idee bereithalten, um die Weihnachtswelle perfekt zu reiten.
Naja, ich sags mal so. Als Mama von zwei winzigen Kindern kann ich da nur milde lächeln. Hätte vielleicht sogar selbst Feuer gefangen. So kann ich schmunzeln und sagen: Wir haben garantiert die allermeisten Ausstechplätzchen gebacken und dekoriert. Mit Quadrillionen Dezilitern an Zuckerguss in allen Farben des Regenbogens und natürlich zentnerweise Dekozuckerzeugs. Sogar die Oma bzw. Mama, die kürzlich hier Schreibstoff war, ist eingeflogen mit enormen Geschützen und hat auch noch ‘ne Backrunde eingelegt mit dem Nachwuchs.
Aber ein bissl gebacken hab ich tatsächlich doch auch. Denn Kind Nummer 2 ist zumindest nicht mehr ganz so winzig und hält es doch auch manchmal ohne mich aus. 😉 Zumindest ein bisschen.
Für den wunderbaren, kulinarischen Adventskalender hab ich die familieneigenen Zimtsterne aufgefahren (sogar in zweierlei Aggregatzustand – flüssig und fest, jawoll ja!), die besagten Ausstecherle (übrigens dieses Jahr nach diesem Rezept für Vanillesand – sehr empfehlenswert!) und dann diese duftenden Schokoladenträumchen namens Schokoladen-Kardamom-Kipferl!
Schon längst ist es nämlich Zeit für eine weitere Runde “Koch mein Rezept” von Volker mampft und meine Lospartnerin dieses Mal heisst Caro und ihr feiner Blog “Caros Küche“. Eine sympathische Bloggerin, die gottlob die diesjährigen Killerbazillen und dementsprechende Auswirkungen auf Blogaktivitäten nur zu gut kennt, so von Mama zu Mama. Aber schlussendlich hab ich mir die Zeit genommen und mich in ihren kulinarischen, virtuellen vier Wänden namens Caros Küche umgesehen.
Caros Küche ist sehr veganlastig und besonders erfreulich teigtaschenaffin. Leider ließ es meine Zeit nicht zu mich dahingehend auszutoben, aber die georgischen Wareniki sind nur aufgeschoben – die lesen sich zu gut! Wer mich kennt, weiß, dass ich durchaus vegane Küche zu schätzen weiß, aber nicht drauf fixiert bin.
In Anbetracht der bereits eingangs erwähnten Saison (hörst du die Glöckchen? ;-)) habe ich mich für ein weihnachtliches Plätzchenrezept entschieden. Schon längst wollte ich mal Kipferl in fancy machen. Da kamen mir Caros Schoko-Espresso-Kipferl sehr recht!
Ich habe sie entveganisiert, denn ich stehe (leider…) sehr auf Butter im (Weihnachts-)Gebäck. Sorry, Caro. Aber sie schmecken sicherlich auch ohne wie im Original. Bei mir gabs auch keinen Espresso, dafür zusätzlich noch ordentlich geriebene Zartbitterschokolade und viel Kardamom im Teig und on top noch mal einen Schokoladenguss. Wer kann, der kann…
Superschön mürbe Plätzchen mit viel Schokolade und Kardamom. Ganz herrlich. Ich knabbere gerade die letzten auf der Couch während ich hier in die Tasten haue.
Ein super Rezept, das eine bombige Vorlage für diese ultraleckeren Plätzchen war. Wer also die Dosen und die Nase noch nicht voll hat von der Weihnachtsbäckerei, dem sei diese Leckerei angeraten. Entweder im Original von Caro oder eben meine hier.
In jedem Fall: Danke, liebe Caro! Ohne die Aktion hätte ich deinen schönen Blog bestimmt nicht entdeckt und schon gar nicht diese leckeren Plätzchen! Und jetzt kommen vorm Rezept noch ein paar Fragen an die Bloggerin herself!
Mini-Interview mit Carolin von Caros Küche:
1. Was ist die spannendste Zutat, die du bisher verwendet hast?
Caro: Ich bin bei neuen Zutaten sehr vorsichtig, richtig etwas „getraut“ habe ich mich, als ich Algen verarbeitet habe – und zwar nicht nur die klassischen Noriblätter, sondern andere (z. B. in den Wakame Gyoza)
2. Welche drei Rezepte deines Blogs sollte man unbedingt nachkochen bzw. nachbacken?
Caro: Diese drei Rezepte sollte sich niemand entgehen lassen:
a. Vegane Zimtschnecken
b. Polnische Piroggen (demnächst auch in einer veganen Variante, klassisch aber definitiv beliebt :-))
c. Veganes Butter Tofu
3. Welches deiner veröffentlichten Rezepte gibt es am häufigsten bei dir?
Caro: Das Rezept, das ich selbst am häufigsten von mir selbst nachkoche (und bei dem ich auch eigentlich immer nochmal auf dem Blog nachkontrolliere, weil ich es immer noch nicht auswendig kann) ist das Pfannenbrot ohne Hefe, weil das als Beilage zu so vielen Gerichten passt!
4. Hast du einen „Endgegner“ in der Küche, den du bisher noch nicht “besiegt“ hast bzw. an den du dich noch nicht rangetraut hast?
Caro: Meinen kulinarischen Endgegner – es gibt ihn! Getraut habe ich mich oft, gesiegt noch nie … vegane Biskuitrolle will mir einfach nicht gelingen. Mit Aquafaba (Kichererbsenwasser) oder ohne… warm aufrollen oder abkühlen lassen… zuckern oder nicht… vier oder fünf Mal ist sie mir schon schiefgegangen und wir hatten am Ende nur Krümel. Die Revanche kommt sicher noch irgendwann, aber aktuell habe ich andere Prioritäten.
Schokoladen-Kardamom-Kipferl
Zutaten für ca. 60 Stück (passend für zwei Bleche):
250 g Weizenmehl (Type 405)
100 g gemahlene Nüsse (möglichst fein gemahlen z.B. Walnüsse)
50 g Zucker
50 g Zartbitterschokolade (bei mir: 70 %)
4 Kapseln Kardamom
200 g Butter
Für die Glasur:
150 g Zartbitterkuvertüre
Zubereitung:
Mehl, Nüsse und Zucker in eine Schüssel geben. Die Schokolade auf einer (Vierkant-)Reibe möglichst fein reiben und dazu geben. Die Kardamomkapseln aufbrechen und die darin liegenden Samen möglichst fein mörsern. Den gemörserten Kardamom ebenfalls dazu geben. Die Butter in Stücken hinzufügen.
Aus diesen Zutaten nun zügig einen glatten, homogenen Teig verkneten.
Den Teig zu einer Rolle formen und in Folie eingeschlagen mindestens 30 Minuten (oder über Nacht) kalt stellen.
Den Ofen auf 170 Grad Umluft vorheizen. Von der Rolle Scheibchen à 10-12 g abschneiden, diese zu Würstchen und dann zu Kipferln formen. Die geformten Schokoladen-Kardamom-Kipferl auf mit Backpapier belegte Backbleche mit etwas Abstand zueinander auslegen. Werden die geformten Kipferl nicht sofort gebacken, das gesamte Blech nochmal kalt stellen.
Die Bleche nacheinander im Ofen für ca. 10-12 Minuten backen. Die gebackenen Plätzchen aus dem Ofen nehmen anschließend und erst auskühlen lassen. Frisch gebacken sind sie noch fragil.
Sind die Schokoladen-Kardamom-Kipferl vollständig ausgekühlt die Kuvertüre schmelzen und sie mithilfe einer Gabel mit der Kuvertüre besprenkeln oder eintauchen.
Die Plätzchen auf einem Kuchengitter vollständig festwerden lassen.
Anschließend in einer Blechdose gelagert aufbewahren und genießen.
Tipp: Die Kipferl schmecken auch super mit einem Hauch Zimt oder Lebkuchengewürz.
Oh liebe Eva, die sehen toll aus! Kardamom statt Espresso klingt super – und bei der Butter hältst du es genau wie meine Mama 😉 Denn egal, wo sie mittlerweile Zugeständnisse macht: bei der Butter nie.
Ganz liebe Grüße und bleibt gesund!