Sauerkraut-Brot mit frischem Sauerkraut und Traubensaft

Kürzlich habe ich ja einen Kochkurs mit dem Thema “Pfälzer Tapas” gegeben. Auch hier ist mir wieder im Gespräch mit den Teilnehmern aufgefallen: Entweder man liebt Sauerkraut oder man hasst es.

Dazwischen scheint es nicht viel zu geben. Wie sieht es bei dir aus? Ich gehöre ganz klar zum Team Sauerkraut, aber ich kann auch verstehen, dass es nicht jedermanns Sache ist. Ich könnte jetzt die gesundheitlichen Vorzüge des fermentierten Krauts hervorheben, aber auch wenn Sauerkraut super für die Abwehrkräfte und auch für die (igitt…) Darmflora sein soll, ist das jetzt nicht mein Hauptanliegen. Denn zumindest mir persönlich tut nur Essen gut, das mir auch schmeckt. Ich esse nix, nur weil es gesund ist ;-). Aber das darf ja jeder halten wie er möchte…

Sauerkraut-Brot mit frischem Sauerkraut und Traubensaft

Sauerkraut hat übrigens auch in der Pfälzer Küche einen festen, quasi betonierten, Platz – lange bevor diese Fermentationsgeschichte wieder hip und auch sonst wieder salonfähig wurde und nicht nur als langweilige Omi-Küche abgetan wurde. Warum ich jetzt so auf der Sauerkrautnummer herumreite? Ich wollte mal wieder ein Brot backen. Und zwar ein deftiges und herzhaftes Brot. So eines mit kleinen Röstzwiebelchen drin. Und eben Sauerkraut.

Sauerkraut-Brot mit frischem Sauerkraut und Traubensaft

Vor Ewigkeiten hatte ich nämlich mal in einem Sonderrezeptheftchen gelesen, dass man das machen kann. Mein Gedanke dabei war, dass das Sauerkraut mit Sicherheit dafür sorgt, dass das Brot noch saftiger und würziger wird. In Kombi mit den Röstzwiebeln bestimmt sehr lecker!

Sauerkraut-Brot mit frischem Sauerkraut und Traubensaft

Gesagt, getan! Wobei ich am nächsten Morgen den Teig begutachtete und alles andere als überzeugt von meinen Backfähigkeiten war. Aber ich wagte dann doch mit diesem Teig den Backversuch und das Ergebnis überzeugte auf ganzer Linie. Ich bin zwar wohl ein Brotformen-Legastheniker oder wie auch immer man Menschen nennt, die einfach nicht in der Lage sind, ein Brot gleichmäßig und glatt zu formen. Aber überlest das einfach und ich behaupte, dass so ein rustikales Sauerkraut-Brot ja auch optisch etwas robuster geformt sein muss! Ich bin ja ein Fuchs… 🙂

Aber egal wie, nicht nur für den Pfälzer Abend geeignet ist dieses feine, saftige Brot mit krosser Kruste. Okay, Erdbeermarmelade würd ich jetzt nicht drauf essen… aber fast alles andere! Perfekt zu würzigem Käse, Handkäse (mit Musik), Spundekäs, Obatzda, sämtliche deftige Dips und Aufstriche, zu Blutwurst/Leberwurst/Schwartenmagen und Co… Ach, die Möglichkeiten sind mannigfaltig. Ich verrate gleich mal: Ich habe aus dem Sauerkraut-Brot was ganz Besonderes gemacht. Nämlich ein Sandwich! Wie das so aussieht und was da draufkommt, verrate ich im nächsten Beitrag. Also schaut die Tage mal hier rein!

Aber das Beste kommt noch: Das Rezept ergibt zwei Brote, sodass du eines sofort mit den Lieblingsmenschen deiner Wahl vernichten kannst und das zweite einfach einfrieren kannst. So lohnt sich der (Energie-)Aufwand und man hat beim zweiten Brot kein bisschen Arbeit.

Hier also mein Rezept für supersaftiges und leckeres Sauerkraut-Brot, direkt aus dem Herzen der Pfalz!

Sauerkraut-Brot mit frischem Sauerkraut und Traubensaft
Sauerkraut-Brot

(Gehzeit: 12 h bzw. über Nacht + 30 Minuten vor dem Backen)

Zutaten für zwei längliche Brote:
400 g Weizenmehl (Type 405)
200 g Roggenmehl (Type 1150)
etwas Mehl zum Bearbeiten des Teiges und für die Arbeitsfläche
10 g frische Hefe (ca. 1/4 Würfel)
350 ml heller Traubensaft
1 gestr. EL brauner Zucker
2 TL Salz
150 g frisches (ungekochtes) Sauerkraut
50 g Crème fraîche
25 g Röstzwiebeln

Sauerkraut-Brot mit frischem Sauerkraut und Traubensaft

Zubereitung:

Das Weizen- und Roggenmehl in eine ausreichend große Schüssel geben. Eine Mulde hineindrücken und die Hefe hineinkrümeln. Den Traubensaft hineingießen und den Zucker hineinstreuen.

Mit einem Löffel in dieser Mulde so lange rühren bis die Hefe aufgelöst ist. Nun nach und nach mit den Knethaken eines Handrührgerätes oder mit der Küchenmaschine die Zutaten gründlich miteinander vermengen.

Das Sauerkraut gründlich und kräftig ausdrücken und anschließend fein hacken. Salz, gehacktes Sauerkraut, Crème fraîche und Röstzwiebeln zum Teig geben und alles zu einem homogenen Teig verarbeiten.

Den Teig in der Schüssel sorgfältig abdecken und über Nacht bzw. rund 12 Stunden im Kühlschrank (oder bei passender Außentemperatur draußen) gehen lassen.

Den Teig für das Sauerkraut-Brot aus dem Kühlschrank nehmen und auf ein bemehltes Brett geben. Sollte der Teig noch sehr klebrig sein, noch ein wenig Mehl einarbeiten. Nicht zu viel Mehl auf einmal zugeben, sondern schrittweise und nur nach Bedarf zugeben. Den Teig sorgfältig nochmals gründlich durchkneten und dann zwei längliche Brotstangen formen. Sie sollten maximal so lang sein, dass sie noch bequem zu zweit auf ein Backblech passen.

Den Ofen auf 220 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.

Beide Sauerkraut-Brote auf einem mit Backpapier belegten Backblech parken und mit einem sauberen Küchenhandtuch abgedeckt nochmals 30 Minuten gehen lassen. Nach der Gehzeit die Brote mit einem scharfen Messer dreimal schräg einschneiden, sodass sie beim Backen nicht unkontrolliert aufreißen.

Das Sauerkraut-Brot nun im Ofen ca. 30-35 Minuten backen bis die Kruste leicht goldbraun ist und die Backunterseite beim Daraufklopfen hohl klingt.

Das Sauerkraut-Brot schmeckt sowohl lauwarm als auch abgekühlt hervorragend.

Sauerkraut-Brot mit frischem Sauerkraut und Traubensaft
Sauerkraut-Brot mit frischem Sauerkraut und Traubensaft

3 Kommentare

    • Hallo Helmut,
      vermutlich wird das Brot eine andere Farbe bekommen. Ich kann es dir nicht sagen.
      Liebe Grüße, Eva

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert