Gelegentlich werde ich sehr schwach. So geschehen auch kürzlich wieder im Supermarkt. Ständig denke ich dran, meine Kinder vernünftig zu ernähren und zu versorgen, aber abends stelle ich fest, dass ich entweder gar nix oder nur Süßkram den Tag über gegessen habe… Fatal also, wenn ich mit knurrendem Magen beim Einkaufen durch den Laden haste (man will ja nicht mit Geschrei einkaufen…) und dann an der gekühlten Süßkramtheke vorbeikomme. Es gibt ja gefühlt alle möglichen Leckereien aka Kuchenriegel aus dem Kühlregal. Manchmal kaufe ich mir sowas wirklich. Und fast jedes Mal, wenn ich dann ausprobiere, bin ich enttäuscht. Aber die akute Lust hat einfach überwogen. Meist schmeckt es mir nicht mal. Aber vielleicht bin ich auch nur verwöhnt ;-)…
In jedem Fall ist mir selbstgemacht lieber. Mal davon abgesehen, dass ich hier komplett selbst bestimmen kann, was reinwandert, kann ich die kleinen, selbstgemachten Süßigkeiten einfach portionsweise einfrieren – ideal für den spontanen, süßen Jieper. Kurz auftauen lassen und dann vernaschen.
Beinahe wären die supersaftigen Karottenkuchen-Riegel mit weißer Schokolade, Olivenöl und Emmervollkorn aber gar nicht erst entstanden. Hierzulande fliegen die Prepper/Mehlhamster oder wie man auch immer die verrückten Vorratskäufer nennen mag, niedrig. So niedrig, dass ich wirklich nur noch Emmervollkornmehl im Haus hatte. Kuchen backe ich meist nicht mit Vollkornmehl. Wobei sich das hiermit ändert – denn dieser Karottenkuchen ist der Knaller! ULTRAsaftig. Und durch die gerösteten Pekannüssen und eben dem Emmervollkornmehl ein total gutes Mundgefühl und Biss. Wer übrigens auch das Vollkornmehl rationieren möchte, den kann ich beruhigen: Es kommt seeehr wenig davon in die Karottenkuchen-Riegel.
Auf die Idee mit dem Karottenkuchen als Riegel bin ich eigentlich durch die vorösterliche Zeit gekommen. Überall wimmelt es ja schon von Karottenkuchen, vielleicht das nächste “Bananenbrot 2.0”?! Ein bisschen schicker als so ein riesiger Kuchen sind auf der Kaffeetafel aber doch so appetitliche Riegel. Mit Olivenöl, Emmervollkornmehl und weißer Schokolade aber ganz sicher nicht 08/15. Für den kleinen süßen Hunger sind solche Riegel definitiv auch geeigneter als so ein ganzer Kuchen, finde ich. Da merkt keiner so schnell, dass man sich noch einen genehmigt hat ;-).
Wen jetzt die Riegel-Lust packt, der kann sich auch gerne bei meinen Kolleginnen und Kollegen von “Wir retten, was zu retten ist” umschauen, denn diesen Monat retten wir “Süße Riegel”:
Brittas Kochbuch – Paradise Bars aka Bounty
Cakes, Cookies and more – Schokoladenriegel mit Karamell
CorumBlog 2.0 – Müsliriegel
Cahama – Süße Riegel Lion Style
Kaffeebohne – Erdnussbutter Riegel
Saftige Karottenkuchen-Riegel mit weißer Schokolade, Olivenöl und Pekannüssen
Zutaten für eine eckige Form ca. 20×20 cm, ergibt je nach Zuschnitt ca. 12-16 Riegel:
70 ml Olivenöl
75 g brauner Zucker
1 Ei
90 g Emmer-Vollkornmehl
1,5 TL Backpulver
0,5 TL Natron
0,5 TL Zimtpulver
50 g Pekannusskerne
2-3 frische Karotten (benötigt werden 150 g frische Karottenraspel (nicht zu grob)
200 g weiße Schokolade oder Kuvertüre
Deko, falls gewünscht
Zubereitung:
Zunächst die Pekannusskerne im Ganzen in einer Pfanne rösten bis sie leicht duften. Anschließend aus der Pfanne nehmen und mit dem Messer oder einem kleinen Multizerkleinerer fein hacken. Die gehackten Nüsse beiseite stellen. Die Karotten waschen, putzen und fein raspeln. Die geraspelten Karotten ebenfalls beiseite stellen.
Den Ofen auf 150 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.
Nun Olivenöl, Zucker und Ei mit einem Schneebesen, dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine schaumig schlagen. In einer separaten Schüssel Mehl, Backpulver, Natron und Zimtpulver verrühren. Nun die Mehlmischung zur Ölmischung geben und alles unterheben. Anschließend Karottenraspel und die gehackten Nüsse ebenfalls unterziehen. Nur so lange mit einem Teigspatel unterrühren bis alles vermengt ist.
Eine Backform (ein abgeteiltes, halbes Backblech oder notfalls zwei Kastenformen eben nur flach befüllt) ausreichend einfetten und/oder mit Backpapier auslegen. Den Teig für die Karottenkuchen-Riegel einfüllen und auf mittlerer Schiene für ca. 40 Minuten backen. Nur so lange backen bis bei der Stäbchenprobe kein Teig mehr am Holzstäbchen haften bleibt, sobald man in die Kuchenmitte sticht.
Ist der Karottenkuchen fertig, aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Anschließend aus der Form nehmen und in Riegelform schneiden. Die Schokolade fein hacken und die Hälfte davon über dem heißen Wasserbad in einer Metallschüssel schmelzen. Die übrige Schokolade zugeben, den Topf vom Herd nehmen und unter Rühren schmelzen.
Die geschmolzene, weiße Schokolade über die vorgeschnittenen Kuchen-Riegel geben und erkalten lassen. Wer möchte, kann natürlich noch mit Marzipanrübli, Streuseln oder ähnlichem garnieren.
Anmerkung: Wem das mit den Riegeln nicht passt, der kann natürlich auch einfach die gesamte Teigmenge in eine Kastenform geben und als kompletten Kuchen genießen. Funktioniert auch. Nur die Backzeit auf ca. 50-60 Minuten ungefähr ausdehnen.
Die sind sehr huebsch geworden!!!
LG Wilma