Was macht man, wenn man einen bestimmten Geschmack auf der Zunge hat, aber kein richtiges Rezept im Kopf hat?
Es gibt zwei Möglichkeiten: 1. einfach ausprobieren, was jedoch sehr frustrierend und zeitintensiv sein kann, 2. eine tolle Vorlage finden und das Rezept so anpassen, dass es dem persönlichen Geschmack entspricht und der Wunschvorstellung nahe kommt.
So oder so ähnlich ging es mir, als ich vorhatte meine 1. Buchteln zu backen. Denn diese fluffeligen Dinger gibt es am Bäckerstand auf meinem Wochenmarkt. Wahlweise mit Pudding oder Apfel gefüllt. Irre gut die Dinger. Ich bin leider sehr süchtig danach. Aber als Foodblogger muss man ja auch rausfinden, ob das selbst nicht noch ein bisschen besser gelingt… Außerdem hatte ich gleich auch noch die Vision Mandelgrießpudding hinein zu füllen und die Füllung mit einem Rhabarber-Erdbeer-Kompott zu veredeln. Sowas bekommt man leider nicht zu kaufen…
Auf der Suche nach einer guten Rezeptausgangsbasis wurde ich bei “Die Jungs kochen und backen” fündig. Ein toller Blog von zwei ebenso foodverrückten Jungs aus Köln, die das Buchtelrezept ihrer Oma Lore festgehalten haben. Und wie wir alle spätestens seit dem Dampfnudelrezept meiner Oma Lieselotte wissen: Oma-Rezepte sind die Besten!
So habe ich das Grundrezept herangezogen, aber eben keine Zwetschgenmusfüllung benutzt, sondern mein eigenes Ding daraus gemacht. Ebenfalls hab ich den Teig über Nacht gehen lassen um durch die verlängerte Ruhezeit noch mehr Aroma und Fluffigkeit zu bekommen. Ich sags euch. Irre gut. Also geht erstmal ein Dank unbekannterweise an Oma Lore und natürlich die Rezeptewahrer.
Tja, und jetzt ist deine Vorstellungskraft dran: Siehst du schon auf den Bildern wie saftig und fluffelig-sanft die Buchteln sind? Schon nach dem ersten Bissen ist klar, dass es nicht bei einer Buchtel bleiben wird, aber dafür ist ja eine ganze Auflaufform da ;-).
Viel Spaß beim Nachbacken!
Und für die Nach-Rhabarberzeit klappt statt Rhabarber-Erdbeer garantiert auch ein Apfeltopping. Ich werde diese Variante jedenfalls ganz sicher verifizieren!
Die tollen Rhabarber-Erdbeer-Buchteln genießt man am allerbesten noch lauwarm. Sie schmecken zwar auch kalt, aber Hefegebäck ist eben ein Frischegebäck.
Und weil Johanna und Zorra auch so erdbeerverliebt sind wie ich, schicke ich ein, zwei Buchteln auch zu deren aktuell laufendem Blogevent :-).
Rhabarber-Erdbeer-Buchteln mit Puddingfüllung
Zutaten für 12 Buchteln/eine große, ofenfeste Auflaufform:
Für den Teig der Buchteln:
250 g Milch
80 g Butter
60 g Zucker
2 EL Vanillezucker (falls vorhanden: selbstgemacht)
1 Würfel frische Hefe à 42 g (alternativ: 2 Päckchen Trockenhefe à 7 g)
500 g Weizenmehl (Type 405)
1 Prise Salz
30 g gemahlene Mandeln
Für das Kompott:
(Achtung, es wird nur etwa die Hälfte wirklich benötigt für die Buchteln, sodass entweder nur die Hälfte zubereitet werden muss oder der “Rest” am nächsten Tag in Müsli/Porridge/Joghurt wandern kann :-))
250 g frische Rhabarberstangen
100 g frische, reife Erdbeeren
50 g Zucker
zusätzlich:
etwas Mehl zum Bestäuben der Arbeitsfläche
etwas Butter zum Fetten der Form
2 EL Zucker zum Ausstreuen der Form
250 g Mandelgrießpudding
Zubereitung:
Am Vortag: Zunächst die Milch mit Butter, Zucker und Vanillezucker in ein Töpfchen geben und auf dem Herd leicht erwärmen, sodass die Butter schmilzt und der Zucker aufgelöst ist. Das Töpfchen vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Ist die Flüssigkeit nur noch lauwarm, kann die Hefe hineingebröselt werden. Unbedingt ausreichend vor dem Einstreuen der Hefe abkühlen lassen, sonst geht es der Hefe schlecht und ihre Wirkung ist hinüber.
In eine Teigschüssel Mehl, Salz und gemahlene Mandeln hineingeben. Die Hefe-Milch-Mischung zugießen und alles gründlich mit den Knethaken eines Handrührgerätes oder der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig sorgfältig abdecken und ca. eine Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen. Anschließend den Teig über Nacht (bis zu 12 h) in den Kühlschrank stellen.
Am Folgetag den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, sodass er nicht mehr eiskalt zum Verabeiten ist. In der Zwischenzeit das Kompott vorbereiten. Hierzu den Rhabarber putzen und schälen und in kleine Scheibchen schneiden. Die Erdbeeren waschen, putzen und in kleine Stücke schneiden. Nun Rhabarber, Erdbeeren und Zucker in einen kleine Topf geben und auf mittlerer Hitze ca. 15 Minuten zu einem weichen Kompott einkochen lassen. Anschließend das Kompott vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Da Rhabarber recht viel Wasser zieht, wird im Kompott auch viel Flüssigkeit sein. Um zu vermeiden, dass die Buchteln zu sehr aufweichen unbedingt darauf achten, wenn man das Kompott entnimmt, dass man eher wenig Flüssigkeit abschöpft und in die Buchteln später gibt. Zunächst aber erstmal abkühlen lassen.
Nun aus der Hefeteigmasse 12 möglichst gleich große Teigstücke abteilen. Das klappt am allerbesten mit einer Teigkarte bzw. einem Teigschaber. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche die Teigstücke nun zu runden Kugeln schleifen. Eine Auflaufform sehr gründlich mit Butter ausstreichen und anschließend mit Zucker ausstreuen. Dieser Vorgang verhilft den Buchteln zu einer herrlichen Mini-Karamellschicht…
Die runden Kugeln nun in die Aufflaufform nebeneinander setzen, sodass noch etwas Platz um sie herum ist, da sie noch aufgehen werden. Die Aufflaufform locker mit einem sauberen Küchenhandtuch abdecken und das Ganze so noch ca. 30 Minuten gehen lassen.
Nun den Pudding und das Kompott bereitstellen. Den Ofen auf 200 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Mit dem Stiel eines Kochlöffels oder mit den Händen in die Mitte jeder Buchtel eine ausreichend große Mulde drücken, sodass in jede Buchtel etwas mehr als ein Eßlöffel Pudding passt und darauf noch ca. ein Eßlöffel Kompott. Ruhig die Mulde etwas tiefer (jedoch nicht bis zum Boden!) machen, sodass auch die Füllung gut unterzubringen ist. Das ist bei den ersten Versuchen etwas tricky, aber man bekommt Übung. Und die Mühe lohnt sich!
Sind alle Rhabarber-Erdbeer-Buchteln gefüllt dürfen sie ca. 20 Minuten im vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene backen. Hier unbedingt dabei bleiben, denn jeder Ofen heizt anders. Die Buchteln sind fertig, wenn der Teig leicht goldbraun ist. Bei einer Glasaufflaufform kann man das auch gut am Boden bzw. an den Seiten sehen.
Die Rhabarber-Erdbeer-Buchteln nach dem Backen herausnehmen und am allerbesten noch lauwarm vernaschen!
Guten Appetit!
Tipp: Wer es völlig übertreiben will, kann sie natürlich mit einem Klecks geschlagener Sahne oder einer Kugel Vanilleeis adeln.
Liebe Eva,
deine Buchteln sehen aber verführerisch lecker aus. Mmmmh ich liebe ja Hefegebäck.
Schön, dass du dabei bist.
Liebe Grüße
Johanna
Hallo liebe Eva,
ganz vielen Dank, dass Du die beiden Rezepte unserer Omas verbunden und somit eine ganz tolle Buchtel-Variation gebacken hast.
Wir wären gerne dabei gewesen, denn wir sind sicher, dass sie durchs ganze Haus gerochen und bestimmt genauso gut geschmeckt haben.
Liebe Grüße
Deine Jungs
[…] auf die Hand – diese fruchtige Kombination ist ein Traum. Da greif ich doch auch gleich mal zu. Rhabarber-Erdbeer-Buchteln mit Puddingfüllung – herrlich flauschig!von Eva, evchenkochtFluffige Buchteln gefüllt mit Rhabarber-Erdbeer-Kompott und Pudding, die man am […]
Die Frischhefemenge passt nicht zur Trockenhefemenge! Normalerweise nimmt man 1/3 der Frischhefemenge um die Umrechnung zu machen.
Beispiel: 42g Frischhefe ( 1 Würfel) dividiert durch 3 = 14 g Trockenhefe (2 Packerl a 7g)
Mit freundlichen Grüßen
Günter
Hallo lieber Günter,
gut aufgepasst und dankeschön für den Hinweis. Da ist mir tatsächlich ein Fehler unterlaufen!
Ich habe es gleich angepasst :-).
Liebe Grüße,
Eva