Ein kleines Herbstgemälde – Pilze I schwarze Walnuss I Petersilienwurzel I Holunderbeersaft I Kartoffel – vegetarischer Zwischengang in den Herbst

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Bah, ist das ein sperriger Rezepttitel. Ich hasse ja sowas zu schreiben. Wenn man lediglich die Hauptzutaten auf so eine neutrale Weise aufzählt. Das kann extrem gut dann hinterher geschmacklich sein oder einfach nur hochtrabend formuliert und nix als heiße Luft.

Ich winde mich folgendermaßen raus: Manchmal überzeugen einzelne Zutaten in ihrem Zusammenspiel einfach. Ohne, dass sie sehr intensiv “behandelt” oder verarbeitet wurden. Einfach durch das natürliche Aroma. Eigentlich funktionieren so die allermeisten wirklich guten Gerichte. Alles andere ist auch ein bisschen Spielerei. Sonst wäre das gute, alte Butterbrot ja schon längst out. Aber mit GUTER Butter und GUTEM Brot wird aus dem Einfachen etwas Leckeres.

So ähnlich müsst ihr euch das heute bei mir vorstellen. Lange habe ich überlegt in welchem Gericht sich Holunderbeersaft, den ich auf unserem Wochenmarkt gekauft habe, gut machen würde. Und eigentlich war es so einfach: Zutaten, die jetzt eben auch erntereif sind dazu kombinieren. So bin ich auf gebratene Pilze, ein cremiges Petersilienwurzelpüree, kleine Scheibchen der eingelegten, schwarzen Walnuss und etwas gekochter Kartoffel gekommen. Wer nicht an Holunderbeersaft kommt (wobei es notfalls ja auch online geht…), kann natürlich auch einfach die Beeren, die jetzt bei uns reif sind, sammeln und zu Saft verarbeiten. Wer das selbst macht, aber bitte daran denken, dass Holunderbeeren für den Menschen nur dann genießbar sind, wenn sie erhitzt wurden! Also Obacht!

Aber zurück zum vegetarischen Zwischengang für den Herbstauftakt: Ich würde dir jetzt gerne einfach ein Löffelchen reichen auf dem ein bisschen von allem auf dem Teller versammelt ist – denn dann würdest du gleich verstehen was ich meine! Bewusst hab ich die Zubereitungen simpel gehalten, denn dann überzeugt das Gericht in seiner Gesamtheit.

Der Holunderbeersaft ist nur mit Johannisbrotkernmehl, einem natürlichen Bindemittel verrührt und angedickt. Das funktioniert sowohl im warmen, als auch im kalten Zustand. Wobei ich finde, dass Holunderbeersaft nicht so wie Apfelsaft süß und spaßig zu trinken ist. Auch wenn er als überaus gesundheitsfördernd gilt. Er hat etwas sehr Säuerliches und verführt nicht dazu die ganze Flasche anzusetzen. In diesem Gericht setzt er aber den benötigten Säure-Gegenpol, denn die milden und süßlichen Aromen brauchen einen starken Gegenspieler.

Das Gericht hat eigentlich einfach als Experiment begonnen für Zorras Blogevent “Aus der Saftbar”, denn meine geschätzte Foodbloggerkollegin feiert den 16. Geburtstags ihres tollen Foodblogs Kochtopf! Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle und ich wünsche dir viele tolle weitere Bloggerjahre!

Aber was als Experiment in der Küche begann, hat am Esstisch überzeugt und das Gericht ist ein wunderbarer, kleiner Zwischengang geworden, der einfach Spaß macht. Fleisch würde hier tatsächlich auch nur stören, so hab ich es gleich ganz weggelassen. Angerichtet habe ich es mal ein bisschen dekorativer versucht… Wie gefällt es dir?

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Mein Tipp: Du hast jetzt mehr als die benötigte Menge Holunderbeersaft zu Hause und kannst sie nicht sofort verwenden? Dann einfach (wie ich) portionsweise einfrieren. Ich habe 200 ml-Portionen eingefroren und kann so zum Beispiel beim nächsten Rotwein-Risotto, einem schönen (Wild-)Saucenansatz oder für das nächste kleine Gemälde einfach auf den Vorrat zurückgreifen.

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Hier mein Rezept für das kleine Herbstgemälde:

Ein kleines Herbstgemälde – Pilze I schwarze Walnuss I Petersilienwurzel I Holunderbeersaft I Kartoffel – vegetarischer Zwischengang in den Herbst

Zutaten für zwei Personen als Zwischengang:

Für die Pilze:
4 große Kräuterseitlinge (geputzt und in dünne Längsscheiben geschnitten)
1 handvoll frische Pfifferlinge (geputzt und gegebenenfalls halbiert)
2 EL Butterschmalz
Pfeffer aus der Mühle
Salz

Für das Petersilienwurzelpüree:
500 g frische Petersilienwurzeln (geputzt, geschält und in gleich große Stücke geschnitten)
200 ml Vollmilch
1 EL Butter
Pfeffer aus der Mühle
Salz
geriebene Muskatnuss

Für den Holunderbeersaft:
150 ml Holunderbeersaft
1 gehäufter Teelöffel Johannisbrotkernmehl

zusätzlich:
1-2 schwarze, eingelegte Walnüsse
1 gekochte Kartoffel (noch warm, in Scheiben geschnitten und zu Ringen ausgestochen)

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Zubereitung:

Zunächst das Johannisbrotkernmehl mit dem Saft in einer kleinen Schüssel anrühren. Alternativ kann der Saft auch in einem Töpfchen erwärmt werden und das Pulver eingerührt werden. In jedem Fall gründlich und klümpchenfrei verrühren und ausreichend Zeit zum Quellen geben.

Für das Püree die Milch in einem Topf mit den Wurzelstücken geben und in ca. 20 Minuten weichkochen lassen. Alles mit dem Pürierstab pürieren und die Butter zugeben. Mit Pfeffer, Salz und Muskat abschmecken. Wer besonders seidiges Püree möchte, streicht das Ganze noch durch ein feines Sieb. Das Petersilienwurzelpüree warmhalten.

Eine ausreichend große Pfanne mit dem Butterschmalz für die Pilze erhitzen. Die Pilze von allen Seiten kräftig anbraten und anschließend salzen und pfeffern. Auf einem Stück Küchenkrepppapier entfetten und die Pilze ebenfalls warmhalten.

Zum Anrichten die Walnüsse quer in dünne Scheiben schneiden. Nun auf vorbereiteten (und vorgewärmten) Tellern Pilze, Püree, Walnüsse, Kartoffel und angedickten Holunderbeersaft verteilen und sofort servieren.

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Geburtstags-Blog-Event CLXVII - Aus der Saftbar! (Einsendeschluss 15. September 2020)

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5 Kommentare

  1. Wow Eva, da hast du wirklich ein Kunstwerk geschaffen. Es ist fast zu schade zu essen! Aber ich greife jetzt doch zu. Da kann nämlich niemand widerstehen! Danke für die Glückwünsche und fürs Mitmachen!

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