Pfälzer Ceviche – kulinarischer Ausflug nach Peru mit regionalen (und saisonalen) Zutaten

Pfälzer Ceviche

Ceviche ist seit einiger Zeit der letzte Schrei. Also kulinarisch gesehen.

Was bei uns in Deutschland immer noch (bis auf wenige Ausnahmen) nur in Großstädten oder in Sternerestaurants auf dem Vormarsch ist, gehört in Südamerika schon gefühlt immer zu den kulinarischen Highlights: Die Ceviche!

Genau genommen ist Ceviche ein Fisch- bzw. Meeresfrüchtegericht bei dem die Zutaten durch die Zugabe von Limetten- oder Zitronensaft mariniert denaturieren und quasi gegart werden. Als ich davon das erste Mal hörte, war ich nicht sicher, ob das so gut sein kann. Aber rohen Fisch in Form von Sushi isst man ja auch und freut sich daran, da ist Ceviche doch bestimmt auch eine gute Idee. Meine erste echte Ceviche durfte ich in Kolumbien in einer Cevicheria genießen. Da gibts fast nur Ceviche und sämtliche Varianten, die Herr W. und ich probieren konnten, waren unfassbar lecker.

Ab dem Zeitpunkt waren wir dann auch im Team Ceviche. Für das anstehende Blogevent von Urs von Coconut & Cucumber bei Zorra vom Kochtopf zum Thema “Südamerika” wollte ich natürlich auch etwas beisteuern. Da wir fernab des Meeres wohnen, kam ich auf die Idee eine Pfälzer Ceviche ausschließlich aus regionalen (und somit logischerweise) und saisonalen Zutaten zu kreieren.

Aber nicht, dass ihr denkt, dass ich den Fisch ersetzen musste durch Saumagen oder Blutwurst (wobei das bestimmt auch fein ist!). Ich habe mich einfach an die feinen Forellen gehalten, die es in unserer Gegend so lecker frisch gibt!

Und die ersten Gurken konnte ich auch auf dem Wochenmarkt ergattern, sodass ich es geschafft habe, alle Zutaten, die ich mir für meine Ceviche vorgestellt habe vor Ort zu bekommen. Mariniert wurde die Forelle in Verjus statt Zitrussaft. Wer Verjus noch nicht kennt, der sollte sich zeitnah eindecken und mal was ausprobieren. Ich verwende Verjus mittlerweile richtig gerne und habe immer ein Fläschchen zu Hause!

Pfälzer Ceviche

Okay, jetzt ist es noch Zeit für ein Geständnis. Ich “musste” zwei Zutaten verwenden, die nicht aus der Region kommen, aber Chilisalz und Pfeffer wären jetzt auch wirklich schwierig geworden ;-). Aber ich hoffe, dass ich mildernde Umstände bekomme!

Zum ersten Mal wage ich es übrigens, ein Rezept zu bloggen, dass ich selber nicht gekostet habe. Ich habe das Essen für Herrn W. gekocht – es war eigentlich auch seine Grundidee, aber leider darf ich momentan keinen Fisch in dieser Form essen. Aber Herr W. (und wer ihn kennt, weiß das auch) ist ein strenger Kritiker und ich darf getrost weitergeben: Es war extrem lecker! Eine leichte Vorspeise, die Lust auf mehr macht! Knackig-frisch und aromatisch!

Noch mehr Ideen mit Forelle? Oder mit Verjus?

Deshalb hier auch das Rezept:

Pfälzer Ceviche mit Forelle und Radieschen

Zutaten für 1 Person als Vorspeise:
2 kleine, sehr frische Forellenfilets (in Sushiqualität, ohne Gräten und Haut)
100 ml Verjus (= Saft unreifer, grüner Trauben)
1 kleine Lauchzwiebel
4 frische Radieschen
1/2 kleine Salatgurke
3 Stiele Petersilie
1 EL Rapsöl
Chilisalz zum Abschmecken
Pfeffer aus der Mühle zum Abschmecken

Zubereitung:

Für die Ceviche die Forellenfilets in mundgerechte Stücke schneiden. In einen kleinen, tiefen Teller geben und mit dem Verjus übergießen, sodass die gesamte Forelle bedeckt ist. Kurz umrühren, sodass der Fisch auch überall mit dem Verjus in Kontakt gekommen ist. Die Forelle so nun ca. 3 h abgedeckt im Kühlschrank marinieren.

Zwanzig Minuten vor dem Servieren den Fisch aus dem Kühlschrank nehmen. Lauchzwiebel, Radieschen, Gurke und Petersilie waschen. Die Lauchzwiebel in hauchdünne Ringe schneiden, die Radieschen achteln und die Salatgurke halbieren und in dünne Scheibchen schneiden. Die Petersilie trocken tupfen und fein hacken.

Die Forelle in ein Sieb abschütten, sodass die Marinade entfernt wird. In eine Schüssel geben und mit Lauchzwiebelringen, Radieschen, Gurkenscheibchen und Petersilie vermengen. Rapsöl zugeben und mit Chilisalz und Pfeffer abschmecken.

Die Pfälzer Ceviche auf einem Teller anrichten und sofort servieren.

Guten Appetit!

Pfälzer Ceviche

Blog-Event CLII - Südamerika (Einsendeschluss 15. Mai 2019)

6 Kommentare

  1. Liebe Eva,
    Schön, dass du dabei bist! Hier lernen wir Ceviche mal auf eine andere Art kennen. Lecker!
    Liebe Grüße, Urs

  2. Fusion-Kitchen at its best!
    Ich finde die Idee super, ein “ausländisches” Gericht mit heimischen Zutaten nachzubilden. Hut ab für die Idee!

    LG Britta

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