Let’s have a great start!
Frohes Neues Jahr wünsch ich euch! Auch wenn ihr vielleicht schon genug davon habt… Wobei – kann man genug gute Wünsche für ein neues Jahr haben? Sicher nicht! 😉 Außerdem melde ich mich endlich mal wieder aus der (natürlich wohlverdienten) kreativen Schaffenspause über die Feiertage.
Als allererstes Rezept wollte ich euch einen echten Knaller verraten. Ein Rezept, das ich zu Hause schon ziemlich oft gemacht habe – ja sogar einen 2. Platz bei einem Kochwettbewerb mit Herrn W. (ein orientalisches Viererlei von Linsen) damit erkocht habe! Aber irgendwie haben es diese lecker-knusprigen und einfach genialen Linsen-Falafel noch nicht vor die Kamera geschafft…
Falafel sind kleine ausgebackene Bällchen vorzugsweise aus Kichererbsen und bekannt eher aus dem orientalischen Raum. Das kennt man ja vielleicht noch – ich wollte vor Monaten aber mal probieren, ob das nicht auch mit gekochten Linsen klappt – und wie!
Jetzt kam ich am Wochenende endlich mal dazu die hübschen Kleinen bei Tageslicht abzulichten. Habe brav eingekauft, mir alles bereitgestellt, sogar Herrn W. in kostbarer Rufnähe, sodass ich nicht mal alleine werkeln musste…
Tja, und dann ging bei mir einfach ALLES schief was nur möglich ist… Der Teig für die selbstgemachten Wraps landete unversehens in einem Moment der geistigen Umnachtung aus meiner Hand auf dem Boden. Die Schüssel mit dem restlichen Mehl für die Arbeitsfläche habe ich – weil es ja noch nicht gereicht hat – mit dem Ellenbogen zwei Minuten später hinterhergeschubst… also was noch nicht mehlig war, wars dann… Das Nudelholz habe ich nach dem Abtrocknen mit zuviel Schwung abgelegt, sodass es sich tief unter den Schrank zurückgezogen hat – reif für eine zweite Runde Spülwasser… Und als alle Bilder und das Essen fertig waren, stelle ich fest, dass die feinsäuberlich gehackte Petersilie noch in der Küche auf dem Brettchen liegt (statt in den Linsen-Falafel). Gottlob habe ich (und auch Herr W.) meine (übrigens auch den restlichen Tag anhaltende) Pechsträhne überlebt.
Ihr merkt schon – ein Träumchen! So macht Kochen Spaß *wehe,einerlacht*! Das alles habe ich auf mich genommen, um endlich was zu essen zu bekommen euch endlich dieses leckere Rezept zeigen zu können!
Probiert sie aus, die knusprigen Linsenfalafel – gerade in diesen Wraps ein echtes Genusserlebnis! Der Teig für die Wraps ist in maximal zwei Minuten geknetet mit gigantischen vier Zutaten und auch die Falafel sind easy! In Kombination mit cremig-frischem Joghurt-Minz Dip, kleinen Babyspinatblättern und dem Ober-Umami-Feeling (Umami = alles was dich zu einem tief-dumpfen MMHHHH verleitet… kandierter Speck wohnt auch in der Straße) mit gebratener Avocado einfach YUMMY!
Da dieses Gericht komplett aus der Pfanne kommt (wie ich so bemerkt habe), schicke ich es noch zu Rebekka von Pfanntastisch!, die beim Blogevent von Zorra aus dem Kochtopf Gerichte “Aus der Pfanne” sucht!
Die Menge der Falafel ist (zu) großzügig bemessen, allerdings verschwinden bei mir irgendwie immer alle Bällchen – eben nicht nur in den Wraps! 😉 Wer also “nur” die Wraps füllen möchte, muss das Rezept halbieren… aber hinterher bloß nicht meckern, dass es zu wenig gewesen wär!
Linsen-Falafel Wraps mit Joghurt-Minz-Sauce und gebratener Avocado
Zutaten für zwei große Wraps als Hauptgericht für zwei Personen:
Für die Linsenfalafel (12-15 kleine Bällchen):
1/2 EL Olivenöl
1 Schalotte
100 g gelbe Linsen
300 ml Gemüsebrühe
2 EL Kichererbsenmehl
1-2 EL Semmelbrösel
1 Ei (Größe M)
1/2 TL Paprikapulver (rosenscharf)
1/2 TL Kurkumapulver
1/2 Bund frische Petersilie (nicht im Bild ;-))
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Salz
ca. 200-250 ml Sonnenblumenöl
Für zwei Wraps:
200 g Weizenmehl
150 ml Wasser
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Salz
1 EL Sonnenblumenöl zum Braten
etwas Weizenmehl für die Arbeitsfläche
Für das Dressing:
150 g griechischer Sahnejoghurt
5-6 Stängel frische Minze
schwarzer Pfeffer aus der Mühle zum Abschmecken
Salz zum Abschmecken
zusätzlich:
ca. 75 g frische Babyspinatblätter
1/2 reife Avocado
1 TL Zitronensaft
1 TL Olivenöl
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Salz
Zubereitung:
Zunächst die Schalotte für die Falafel schälen und fein würfeln. In einem kleinen Topf das Olivenöl erhitzen und die Schalottenwürfel andünsten. Die Linsen zugeben, kurz mitbraten und sofort mit der Gemüsebrühe ablöschen. Die Linsen so bei mittlerer Hitze ca. 10-12 Minuten kochen lassen bis sie weich sind. Anschließend in ein feines Sieb abschütten und gründlich abtropfen lassen.
Während die Linsen kochen, den Teig für die Wraps vorbereiten. Hierzu das Mehl mit dem Wasser in eine Schüssel geben und mit den Knethaken oder den Händen verkneten. Salzen und pfeffern und zu einem einheitlichen Teig in zwei Minuten kneten. Den Teig zu einer Kugel formen und abgedeckt ca. 20 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Die Spinatblätter putzen, waschen und trocken schleudern. Für das Dressing nun die Minze waschen, gründlich abtropfen lassen, die Blättchen von den Stängeln zupfen und möglichst fein hacken. Die gehackte Minze nun mit dem Joghurt in einer kleinen Schüssel verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Petersilie waschen, trocken tupfen und die Blättchen fein hacken. Die abgetropften, gekochten Linsen nun im Sieb nochmals mit einem Löffel kräftig ausdrücken – nicht in einem Küchenhandtuch auspressen, sie sollten noch etwas Restfeuchte haben! Die etwas ausgedampften Linsen nun in eine Schüssel geben und mit dem Kichererbsenmehl, der gehackten Petersilie, den Semmelbröseln (zunächst nur einen Eßlöffel!), dem Paprika- und Kurkumapulver, dem Ei sowie Salz und Pfeffer vermengen. Sollte die Masse extrem feucht und nicht formbar sein, können noch Semmelbrösel zugegeben werden. Hier aber lieber nach und nach arbeiten. Die Masse 3-5 Minuten ziehen lassen und dann kleine Bällchen daraus mit den Händen formen und auf einem Teller parken. Hier auf zusätzliches Wasser zum Befeuchten der Hände verzichten, da das die Bällchenstabilität gefährdet.
Die halbierte Avocado entkernen (das klappt ganz easy ohne flutschiges Kernrumflippen mit einem knackigen Hieb mit einem scharfen Messer auf den Kern in der halbierten Avocado – nun kann man das Messer inklusive Kern einfach aus der Avocadohälfte heben) und mit einem großen Löffel das Fruchtfleisch im Ganzen vorsichtig aus der Avocado lösen. Die Avocado in schmale Spalten schneiden. Die Spalten sofort mit etwas Zitronensaft benetzen.
Eine kleine Pfanne (wenn vorhanden: Grillpfanne) mit dem Öl stark erhitzen – nicht zu heiß, da sonst das Olivenöl zu rauchen beginnt und bitter wird. Die Avocadospalten nun von beiden Seiten kräftig anbraten, anschließend sofort pfeffern und salzen und auf einem Küchenkrepppapier ebenfalls kurz abtropfen lassen.
In einer ausreichend großen Pfanne nun das Sonnenblumenöl stark erhitzen und die Bällchen von allen Seiten kross braten, sodass sie etwas Farbe nehmen und knusprig werden. Anschließend aus der Pfanne nehmen und auf einem Küchenkrepppapier entfetten. Bei Bedarf warmhalten – jedoch schmecken die Bällchen auch hervorragend kalt.
Den Teig für die Wraps aus dem Kühlschrank nehmen, halbieren und nun auf einem bemehlten Brett mit dem Nudelholz zwei gleich große und möglichst gleichmäßig runde Wrapfladen walzen. Die Fladen sollten gerade so in eine große Pfanne passen. Eine Pfanne nun mit der Hälfte des Öles erhitzen und die Wrapfladen nacheinander von beiden Seiten backen. Die Wraps brauchen von jeder Seite ca. 2-4 Minuten.
Nun die Wraps noch warm mit dem Joghurtdressing, den Spinatblättern, den Linsen-Falafeln (3-4 Stück pro Wrap) und den Avocadospalten mittig befüllen und dann einmal aufrollen oder vorher nochmal (wie Herr W. demonstriert) unten einklappen – so rutscht unten keine Füllung raus!
Alle Wrapfüllungsbestandteile schmecken auch super, wenn sie nicht mehr warm sind – nur die Wraps sollten zügig gerollt werden, da sie mit zunehmender Abkühlung schlechter zu wickeln wären – also direkt rollen :-).
Turbovariante für Eilige: Notfalls kann man die Wrapfladen auch kaufen. Die fertig gebratenen Falafel lassen sich prima vorbereiten und locker zwei Tage im Kühlschrank parken. Nur rechtzeitig Zimmertemperatur annehmen lassen, sodass es auch lecker schmecken kann!
Tipp: Die Falafel schmecken auch prima außerhalb dieser Wraps – einfach mit einem leckeren Salat und ein bisschen Dip ein toller Snack!
Anmerkung: Ganz klassisch werden die großen Brüder – die Kichererbsenfalafel – sogar frittiert, aber das sparen wir uns erstmal fürs Neue (gesunde) Jahr ;-)!
Das hört sich wirklich nach einem Pechtag an…Aber dafür hast du wirklich sehr tolle Fotos geschossen und Linsenfalafel hören sich einfach köstlich an auf das wär ich wohl nie gekommen!
Hallo Anja,
oh ja! Das war echt superübel… zum Glück hat es dann trotzdem geschmeckt ;-)! Das solltest du auf jeden Fall testen – sie sind wirklich oberköstlich!!! Vielen lieben Dank 🙂
ich werde mich mal dran versuchen und hoffe das ich ein wenig mehr Glück habe als Du es hattest 😉 Danke für das Rezept und die Geschichte.
Liebe Grüße Thomas
Hi Thomas,
vielen Dank! Probier es mal aus, würd mich interessieren wie es dir schmeckt !
Und glaub – so ein Unglücksmagnet wirst du sicher nicht!
Liebe Grüße,
Eva
Nach einem Desaster sieht das Endprodukt doch aber wirklich nicht aus! Danke schön fürs Mitmachen!
Ja, zum Glück ist nur die Küche im Chaos versunken ! Sehr gerne! Echt ne schöne Eventidee!
Falafel esse ich total gerne. Denkst du man kann auch rote Linsen statt gelbe nehmen ? Bis jetzt sind mir selbstgemachte Wraps nicht so ganz gelungen, vielleicht sollte ich ihnen trotzdem nochmal eine Chance geben, vor allem weil ich sie echt gerne mag.
Liebe Grüße Nole
Hallo Nole, ich habe es bisher noch nicht ausprobiert mit roten Linsen, aber ich würde ziemlich sicher sagen, dass das auch funktioniert! Die roten Linsen haben nur eine etwas längere Garzeit.
Dieses Wraprezept ist wirklich machbar und ist bis jetzt immer gelungen! Versuchs doch einfach mal! Wraps lieben wir auch sehr !
Liebe Grüße, Eva
[…] deshalb müsst ihr sie unbedingt ausprobieren! Alternativ dazu gibt es sie bei mir im Blog auch aus Linsen – ebenfalls extrem […]