Evchen auf (kulinarischer) Deutschlandreise und die besten Tipps für deinen Roadtrip

Evchen auf (kulinarischer) Deutschlandreise

– was man in diesem Land auf jeden Fall gesehen haben muss!!!

Ganz schön reißerische Überschrift, findest du?

Könnte man meinen, aber du weißt auch noch nicht, WAS wir tatsächlich für eine Rundreise durch das schöne Deutschland gemacht haben. Um das zu verstehen, muss ich aber von vorne anfangen:

Herr W. und ich lieben Urlaub und gehen sehr gerne auf Reisen. Wir waren auch schon ein bisschen unterwegs auf unserer wunderbaren Erde: Kapverdische Inseln, USA/Westküste, fast alle kanarischen Inseln, Thailand, Arabische Emirate, Indien, Kolumbien, Irland, Schottland, Panama, Karibik, Oman, Österreich und noch vieeele Städtetrips dazu. Die Liste, was wir alles so gerne sehen möchten, wird gefühlt auch für die Zukunft immer länger.

Während Herr W. sich zwischen den Jahren die Darts-WM im Fernsehen anschaute, fragte er mich, ob ich spontan (und ohne schummeln!) alle deutschen Bundesländer mit den dazu passenden Hauptstädten wisse. Großspurig (zu Beginn) fing ich an zu proklamieren. So circa nach der Hälfte wurde ich langsamer und als ich dann über die Neuen Bundesländer sinnierte und mich fragte, welche Hauptstadt nun Sachsen und Sachsen-Anhalt haben, dämmerte mir, dass das eigentlich gar nicht geht.

Evchen auf Deutschlandreise

Ich bin in diesem Land geboren, aufgewachsen und würde auch behaupten, dass ich Deutschland wirklich liebe. Aber dass ich dann beim “Grundwissen” ins Stocken gerate – eine Mischung aus Peinlichkeit und No-Go. Wie stehts bei euch? Hand aufs Herz!

Herr W. kam etwas weiter als ich, aber auch er musste einräumen, dass man von vielen dieser Städte gar kein Bild und wenig Vorstellung habe. Lösungsorientiert wie er ist, hatte er aber eine geniale Idee: Wieso für 2018 keinen Deutschlandurlaub machen?

Reisen bildet und ein bisschen umweltschonender als um die halbe Welt zu jetten, wäre auch kein schlechtes Argument.

Wie schön kann also Deutschland sein?

Wenn man also einen Roadtrip für drei Wochen durch ein Land plant, wie sucht man sich seine Ziele und auch die Route aus?

Wir haben die perfekte Antwort gefunden: Jeder hat allein für sich eine Liste geschrieben mit Orten, Regionen oder auch Hotspots, die er schon immer mal sehen wollte. Anschließend haben wir die Listen nebeneinander gelegt und abgeglichen. Interessanterweise gab es einige Paralellen!

Evchen auf Deutschlandreise

Einige Sehenswürdigkeiten, Städte und Landstriche haben sowohl Herr W. als auch ich entweder als Kind, später einmal oder auch gemeinsam schon gesehen – ganz so ist es ja nun auch nicht. Aber dass da noch Luft nach oben ist, hat ja obig erwähnter Test bestätigt.

Herr W. hat dann daraus eine Rundreise gebastelt, sodass wir alle unsere Must-See-Wünsche unterbringen konnten, hat nach Hotels gesehen und böse recherchiert. Noch kennst du ja die Liste nicht, aber wir hatten uns einiges vorgenommen…

Ursprünglich wollte ich hier gar nicht darüber schreiben, aber meine kurzen Zwischenberichte in den sozialen Medien und auch sämtliche Nachrichten, die ich dazu erhalten habe, waren eindeutig: Ein Bericht zu unseren Deutschlands Highlights ist gewünscht!

Daher hier jetzt ein kleiner Überblick und die Rahmenbedingungen für einen tollen “Querschnitt” durch mein wunderbares Heimatland. Ich werde unsere Reise in Teilabschnitte aufteilen, sodass es (diesen Beitrag inkludiert) vier Beiträge zu unserer Deutschlandreise geben wird.

Mit gaaaaaaaanz vielen Tipps und Ideen für einen genialen Deutschlandurlaub! Vielleicht ist ja auch für dich was dabei!

Evchen auf Deutschlandreise

Sobald alle Beiträge veröffentlicht sind, werde ich sie auch hier verlinken:

Deutschlandreise Teil 1: Der Süden
Deutschlandreise Teil 2: Der Osten
Deutschlandreise Teil 3: Der Norden
Deutschlandreise Teil 4: Der Westen

Unsere Route im Einzelnen:

Teil 1: Der Süden:
Start in Kaiserslautern – Triberger Wasserfälle – Freiburg – Konstanz – Biberach an der Riß – Neuschwanstein – München – Königssee – Nürnberg

Teil 2: Der Osten:
Saalfelder Feengrotte – Erfurt – Bastei/Elbsandsteingebirge – Spreewald – Potsdam – Müritzsee

Teil 3: Der Norden
Lübeck – Fehmarn – Büsum – Helgoland – Hamburg – Lüneburger Heide – Bremen

Teil 4: Der Westen
Münster – Aachen – Trier – Ende in Kaiserslautern

Evchen auf Deutschlandreise

Lust bekommen? Hier meine wichtigsten Tipps für deine Deutschlandrundreise:

1. Was ist dir wichtig? Kultur? Architektur? Natur? Stadt? Wald und Wiesen? Sehenswürdigkeiten?
Überlege dir vor deiner Planung, was für dich im Urlaub zählt und dein Herz am meisten erfreut. Wer sonst am liebsten wandert, wird mit einer reinen Rundreise durch Deutschlands Städte sicher nicht glücklich. Wenn du flexibel bist und viele unterschiedlichen Dinge sehen willst, empfehle ich dir einen Mix aus Natur und Beton ;-). So sieht man verdammt viel und abwechslungsreich ist es auch.

2. Lege einen realistischen Rahmen fest:
Wenn du nicht in der glücklichen Situation bist aus finanziellen/arbeitsbedingten/persönlichen Gründen unendlich viel Zeit für deine Rundreise zu verwenden, dann überlege dir vorher wie viel Zeit und Geld du für deinen Trip investieren kannst und willst. Man kann in Deutschland auch in zwei bis drei Wochen richtig viel erleben und das Spektrum für die Reisekasse lässt von günstigeren Übernachtungen mittels Couchsurfing, Camping oder Hostels bis zu Fünf-Sterne-Luxushotels alles zu.

3. Keine Ideen, was du sehen willst?
Mach es wie wir und schreibe eine große Liste, was dich interessieren würde: Das ging bei uns von Sehenswürdigkeiten, Städten, Weltkulturerbestätten, kulinarische Besonderheiten, Regionen, Aktivitäten etc.! Am Anfang wirkt das ein bisschen chaotisch, aber glaub mir, so findest du ziemlich schnell heraus, was dir genau Spaß machen könnte. Parallel dazu hatte ich mittels Online-Suchmaschine auch nach Sehenswürdigkeiten gesucht und mir so auch noch ein paar Anregungen gesucht.

4. Wenn bei Punkt 3 eine hübsche Liste zusammengekommen ist, kommen wir zum schwierigen Teil der Planung: Prioriäten setzen!
Da der Zeitraum (in der Regel) begrenzt ist, wird es unmöglich sein ALLES zu sehen. Je nach Länge deiner Reise suchst du dir ca. fünf absolute Highlights heraus, auf die du auf keinen Fall verzichten möchtest. Für alles andere gilt: Versuch eine gute Mischung zu bekommen. Wenn du nur für ein Highlight beispielsweise einen Umweg von 300 km fahren müsstest, solltest du zumindest darüber nachdenken, ob es das wert ist bzw. die Freude darüber den Aufwand wert ist.
Auch solltest du dir überlegen wie lange deine Stopps andauern sollen, du wirst es bei einer Rundreise niemals (realistischerweise) schaffen alles Sehenswerte an einem Fleckchen Erde zu sehen. Du kannst dir nur Appetit holen zum Wiederkommen! Wer mehr oder weniger Zeit als wir zur Verfügung hat, kann sich natürlich auch aus meinem Tourvorschlag etwas herauspicken oder die Aufenthalte etwas länger gestalten und so seine ganz individuelle Reise basteln.

5. Sinnvolle Route planen:
Jetzt kommt der schwierige Teil: Starte gedanklich von deinem Ausgangspunkt/Wohnort und überlege mittels Routenplaner wie weit du maximal von Etappe zu Etappe zu fahren bereit bist. Möglichst nur solche Distanzen wählen, die dir nicht zu viel Zeit deines Tages mit dem Fahren stehlen und du noch genügend Zeit für dich hast! Entspannt enorm und nimmt den Druck, wenn du doch mal im Stau stehst. So entsteht Stück für Stück deine persönliche Rundreise. Eine zeitintensive Arbeit, die dir leider keiner abnehmen kann, die aber eigentlich mit der wichtigste Punkt ist.

6. Übernachtungen planen und buchen:
Viele Menschen haben mich gefragt, warum wir nicht einfach spontan jeden Tag eine Übernachtungsmöglichkeit gesucht haben, so wäre man doch viel flexibler und freier. Meine Antwort: Das mag auf den Einen oder Anderen zutreffen, allerdings überwogen für mich die Nachteile, wenn man sein Schlafzimmer nicht schon sicher hat! Bei nur kurzen Aufenthalten von meistens nur einer Übernachtung, wie wir es geplant hatten, wäre es mir äußerst lästig gewesen noch mehr Zeit täglich dafür zu verlieren ein passendes und bezahlbares Hotel zu suchen und zu finden. Des Weiteren kamen wir auf unserer Tour auch durch Gegenden, die durch bestimmte Events gar keine verfügbaren Zimmer mehr im Großraum hatten – egal, ob das jetzt die Kieler Woche oder nur ein hübsches Altstadtfest war. Die Preise und Verfügbarkeit können da schnell für Stress im Urlaub sorgen.
Bei der Planung vorab zu Hause lässt sich auch online prima abchecken, ob die Übernachtung dem gewünschten Komfort entspricht. Würde ich jederzeit wieder so machen! Auch auf Hotelseiten im Netz direkt zu schauen hat sich gelohnt! Viele Hotels “belohnen” die Buchung direkt über die eigene Webseite (und nicht über Buchungsportale) mit einem Upgrade ;-). Wenn du beim Planen auch gleich noch abcheckst, ob bzw. wo günstige Parkplätze sind, dann hast du mit den “Reiseformalitäten” vor Ort noch weniger Stress…

7. Equipment:
Du hast in deiner Route einige Wandertouren, eine Wattwanderung, einen Opernbesuch und eine Radtour geplant? Wenn du kein totaler Planungs-Crack bist: Schreib dir eine oldschool Checkliste. Im letzten Moment an die Wanderschuhe denken, ist nämlich einfach unrealistisch ;-). Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, ist es platzmäßig nicht wahnsinnig kritisch wie viel Gepäck an Bord kommt, allerdings gilt hier: Weniger ist mehr! Wer nämlich nicht bis unters Dach vollladen möchte und trotzdem das eine oder andere Souvenir einpacken möchte, sollte also lieber weniger einpacken. Und sind wir realistisch: Was könnte man in Deutschland, wenn es denn wirklich (!) fehlen würde, nicht noch kaufen?!

8. Details:
Nachdem das grobe Gerüst steht, kann man ans Feintuning gehen. Ich finde nichts scheußlicher als feste To-do-Listen im Urlaub und dass man so eine Liste nacheinander abhakt. Lässt nämlich genau 0,0 Spontanität zu – so erlebt man wirklich nur das Standardprogramm und lässt sich weniger auf das echte Leben ein. Mein Vorschlag: Für jeden Stopp ein paar Ideen recherchieren, was man auf keinen Fall versäumen will und im besten Fall auch mal nach einer Schlechtwetter-Alternative schauen. Der Rest kommt meistens von alleine, wenn man Augen und Ohren vor Ort offen hält. Auch wir haben gemerkt, dass sich die meisten Einheimischen doch freuen, wenn man sie nach Insidertipps fragt. Auch wer sich vorher mit der jeweiligen Destination schon einmal auseinandersetzt, dem entgeht in z.B. München sicher nicht der Viktualienmarkt oder der Marienplatz ;-). Finde einfach eine gute Mischung zwischen planlos und durchgetaktet mit der du dich wohlfühlst.

9. Hilfsmittel, die deine Deutschlandreise angenehmer gestalten:
– Gute Navigationsgeräte, egal, ob im Auto oder mobil oder eben als App, helfen nicht nur von Stopp zu Stopp zu lotsen, sondern auch in einer Stadt oder beim Wandern. Bei einigen Anbietern lassen sich die Karten sogar für die “Offline-Momente” abspeichern, sodass man ohne Netz nicht gleich aufgeschmissen ist. Alternativ tun es natürlich auch die guten, alten Karten, jedoch wollte ich für uns persönlich nicht von jeder der einzelnen Städte in eine eigene Karte investieren.
Clever packen: Wir haben zwei große, rollbare (!) Koffer dabei ehabt und immer nur einen mit aus dem Auto genommen und sind nach der Hälfte des Trips einfach auf den anderen mit frischer Wäsche umgestiegen. Kulturbeutel und Co. sind in eine kleine Reisetasche gewandert. So muss man nicht immer zwei Koffer rumwuchten und rumpacken.
Proviant einpacken: Wenns doch mal länger dauert (Stau!) oder dir ein wunderbares Picknick-Örtchen über den Weg läuft, solltest du gerüstet sein. Wasser und eine Notration Kekse, ein paar Äpfel und Gummibärchen können jedenfalls nie schaden. Bei allen anderen Verpflegungen läuft einem in Deutschland mehr als reichlich über den Weg.
– Frühstück to go? Wenn uns das Frühstück in unserer Übernachtungsmöglichkeit zu teuer (für das was geboten wurde…) oder einfach zu lieblos war, dann haben wir schon am Abend zuvor mal in der Gegend nach einem Bäcker oder Lebensmittelhändler geschaut – nicht immer muss es das Deluxe-Frühstück sein. So haben wir einfach den Kaffee und das belegte Brötchen eingepackt und unterwegs oder bei einer Rast gefrühstückt. War deutlich individueller als so manches Hotelfrühstück und wir konnten daher sehr früh in den Tag starten.
Reise-Gadgets: Wir sind keine Freunde von 1000 Sonderutensilien, aber ein paar Dinge, die in dein Reisegefährt gehören, haben wir auf unserer Tour nicht missen wollen: Nackenhörnchen, Decke (für spontanes Picknick oder weils einfach kalt war), Sportschuhe und offene Schuhe zum flotten Wechseln auch unterwegs, Proviant, Ersatzakkus für die Kamera, Ersatz-Speicherkarten für die vielen Urlaubsmomente, Powerbank fürs Handy, Ladegeräte (mit denen man auch im Auto laden kann), Ohrstöpsel, Basic-Reiseapotheke, Taschentücher.

Die Rahmenbedingungen für unseren Trip:

– Einige sehenswerte Örtlichkeiten haben wir schon gesehen bzw. waren erst kürzlich dort, daher wurden sie bei unserer großen Reise nicht erneut angefahren bzw. etwas zurückhaltender besucht:
München-City, Berlin, Dresden, Köln, Essen, Düsseldorf, Frankfurt, Heidelberg, Saarland, Stuttgart, um nur ein paar zu nennen. Alles, was sich in zwei Stunden Umgebung befindet, haben wir “ausgespart” – das schaffen wir auch ohne Urlaub ;-).
– Wir wollten maximal 250 km am Tag (bis auf absolute Ausnahmen) täglich an Distanz mit dem Auto zurücklegen, sodass genug Zeit fürs Erkunden bleibt.
– Auf unserer Reise haben wir auch ein paar Stopps eingelegt für Bekannte, Freunde und Familie und dies auch bei der Planung der Route berücksichtigt.
– Als Verkehrsmittel haben wir uns nach reiflicher Überlegung für einen Mietwagen entschieden. Noch lieber wäre uns tatsächlich die Bahn gewesen, aber aufgrund mangelnder Flexibilität und auch weil einige Destinationen nur sehr schwer erreichbar gewesen wären, haben wir uns von der Vorstellung leider verabschieden müssen.
– Um wirklich alles sehen zu können, was uns interessiert hätte, hätten wir ca. 3 Monate Zeit benötigt. Das war leider nicht drin, also haben wir uns auf das für uns Wichtigste beschränkt.

Ich hoffe, dass du für deine Reise hier ein paar Anregungen und Hilfestellungen finden kannst. Falls ja, freue ich mich natürlich sehr, wenn du es mir sagst/schreibst!

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