Vergangenes Wochenende hatte ich Gelegenheit Natalie Lumpp persönlich im Rahmen einer Küchen- und Weinparty kennenzulernen. Ein Bericht über dieses sensationelle Event folgt zeitnah separat.
Für alle, die von DER Weinexpertin noch nichts gehört haben: Natalie Lumpp ist die Weinsommelière. In den letzten Jahren war sie beispielsweise regelmäßig im Fernsehen in der Sendung “Grill den Henssler” mit Steffen Henssler als Jurymitglied zu Gast. Noch mehr über Natalie Lumpp könnt ihr hier und hier nachlesen.
Aber ich werde zu theoretisch… Früher habe ich die Essen & Trinken-Zeitschriften meiner Mama gemopst und gelesen (es könnte schlimmere Lektüre für Teenies geben…), da tauchten schon viele Weintipps und der Name Natalie Lumpp auf. Mit Wein hatte ich damals noch nichts am Hut, aber der Name ist mir im Gedächtnis geblieben. Im benannten TV-Format ist sie mir immer sehr fröhlich, entspannt und offen vorgekommen. So ein Flimmerkasten kann ja aber täuschen. Und nicht jeder Mensch ist im wahren Leben so, wie er sich in der Zeit vor der Kamera gibt. Aber ich verrate gleich mal das Highlight: Frau Lumpp ist genauso nett wie ich gehofft hatte!
Ich war vor unserem Treffen doch etwas nervös und deshalb sogar viel zu früh (was bei mir leider sonst nie vorkommt, auch wenn es manchmal praktisch wäre).
Aber das verflog schnell: Natalie Lumpp war extrem erfrischend und sympathisch. Man könnte meinen, wer vergangene Woche schon wieder ein Buch mitveröffentlicht, eine eigene Wikipedia-Seite besitzt und man den Eindruck hat, dass Frau Lumpp durchaus ziemlich gefragt ist, dass das dem Charakter abträglich wäre. Nicht im Geringsten.
Das hat es mir dann einfach gemacht ihr ein paar spannende Antworten auf meine Fragen zu entlocken ;-).
Hier eine kleine Zusammenfassung unseres Gespräches:
Natürlich wollte ich wissen, was Natalies liebstes Soulfood ist? Was gibt es bei ihr zu Hause?
Die Antwort hat mich ziemlich überrascht. Hier gibt es weder Hummer noch Kaviar. Gemüse, lautete die Antwort. Gemeinsam mit ihrem Mann steht sie hinter dem Herd und bereitet Bohnen und Pilze zu. Auch ein feines Süppchen oder ein schnelles Gericht aus dem Wok darf es gern sein. Irgendwie hätte ich es doch viel hochtrabender erwartet, da Natalie beruflich doch auch sehr häufig in den Genuss kommt und in der Nähe von aufwändiger und spektakulärer Küche ist. Sie sagte mir aber, dass sie gerade das so schätze: Unkompliziertes Essen mit Gemüse, das einfach schmeckt. Der Duft, wenn sie dann in der Küche stehen und der Genuss dann am Tisch. Gemüse ist so vielfältig, dass ihr nichts fehle. Wobei es auch mal eine geschmorte Lammkeule sein darf, ausnahmsweise.
Gerade, weil die Spitzen-Sommelière so viel unterwegs ist und auch die kulinarischen hotspots kennt, wollte ich unbedingt von ihr wissen, wo sie das ausgefallenste Essen gekostet hat bzw. was das war?
Die Antwort kam schlagartig. Nachdem Natalie in der Zeitschrift “Feinschmecker” bei Wolfram Siebeck vom legendären “elBulli” von Ferran Adrià (Anm. der Red.: spanischer Koch und Gastronom, Mitbegründer der Molekularküche) gelesen hatte und das den Sternekoch schier sprachlos machte, was ihm dort aufgetischt wurde, da war ihr klar: Da muss ich hin! Hat sie dann auch getan. Zweimal war sie dort und jedes Mal von den Socken. Sie konnte mir auf Anhieb noch den ersten Gang ihres 22-gängigen Menüs nennen. Schon allein der eiskalte Rote-Bete-Lollipop zu Beginn war ein Knaller…
Wobei ausgefallen auch für sie ist, wenn man es schafft (wie sie bei Tanja Grandits erlebte), ein Tomaten-Melonencurry zu kredenzen, das nicht mit teuersten oder aufwändigsten Zutaten zubereitet ist, sondern einfach raffiniert und im Geschmack überzeugt.
Auf jeden Fall wollte ich den günstigen Moment nicht verpassen und Natalie fragen: Welche Weinregionen außerhalb Deutschlands sind für dich aktuell besonders spannend?
War natürlich eine fiese Frage… Natalie sagte mir, dass sie gerade von ihrer Reise aus Zypern zurückkommt, wo sie im Rahmen des Genussgipfels auch einige feine Tröpfchen Wein verkosten konnte, der im Gebirge zum Teil in Höhen von bis zu 1500 m wächst. Ebenfalls begeistern sie auch Weißweine aus Rueda in Spanien (früher eher typisch für Rotwein) oder auch portugiesischer Wein aus Douro (wie wir ihn auch an diesem Abend verkosten durften).
Welche Tipps würdest du Menschen geben, die sich noch nicht (so gut) mit Wein auskennen, aber sich dem Thema nähern möchten?
Natalies Antwort: Sauvignon blanc eignet sich hervorragend als “Einstiegsdroge”, passt toll gerade im Sommer zu gegrilltem Gemüse, Salaten und auch zu leichten Asiagerichten. Aber grundsätzlich sollte jeder einfach auf sein Bauchgefühl hören und sich einfach heranwagen. Erlaubt ist auch hier, was schmeckt. Mittlerweile gibt es auch sehr feine Roséweine, die nichts mehr mit dem angestaubten Image von früher zu tun haben. Solche Aromen sind auch für den ungeübten Gaumen angenehm und man kann fast nichts verkehrt machen.
Interessiert hat mich aber natürlich auch noch: Was ist die momentane Lieblingsrebsorte von Natalie Lumpp?
Auch hier war die Antwort mehr als unerwartet: Riesling! Da käme sie einfach nicht daran vorbei. Er ist für sie der König der Weine.
Vielen Dank, Natalie, für deine kostbare Zeit – nicht nur deine fachlichen Fähigkeiten in Sachen Wein sind erwähnenswert.
Sehr cool, dass du sie getroffen hast und so viel mit ihr reden konntest.. im Grunde genommen ist sie ja auch nur ein Mensch, auch wenn sie schon oft im tv war. Aber es ist immer wieder toll, wenn solche Leute trotzdem nahbar bleiben 🙂
Danke, Vanessa! Ja, genau so sehe ich das auch!
[…] habe ich euch ja schon ein wenig mehr über Natalie Lumpp verraten können, da ich sie für ein kleines Interview gewinnen konnte. Und wer das Interview gelesen hat, hat vielleicht schon eine ungefähre […]