Hirse-Falafel – warum Hirse doch nicht unsexy ist!

Hirse-Falafel

Zeit für offene Worte: Hirse war für mich immer extrem uninteressant. Nein, falsch. Hirse war ungefähr so sexy für mich wie stark behaarte Frauenfüße in Öko-Latschen, muffelige, altbackene Bioläden in den 80ern, wohnt direkt in Sachen Attraktivität neben Grünkernbratlingen und hat so viel Eigengeschmack wie Eierkarton…

Jaja, immer diese plakativen Vorurteile. Aber sind wir mal ehrlich: Hast du schon ein einziges Mal etwas gegessen MIT Hirse und hinterher gesagt: Wow, wie lecker! Das war echt superklasse!

Na also. Ging mir auch so. Warum ich dann irgendwann (kann mich schon nicht mehr an den Moment erinnern… sagt alles :-)) diese Packung Goldhirse gekauft habe. Vermutlich war sie im Angebot und ich dachte, dass mir dazu bestimmt auch mal was einfällt. Da in unserem Hause möglichst alles verwertet wird, fiel mir dann die unsägliche Packung wieder in die Hände. Ja nun. Maximal inspiriert war ich nicht gerade. Also das Zeug erstmal gekocht und derweil in den Kühlschrank geschaut.

Hirse-Falafel

Eigentlich sollte es abends nur einen Salat geben. Eigentlich wollte ich dann etwas mit Hirse dazu machen, aber ein Auflauf war mir zu langweilig. Da ich aktuell immer noch auf dem Knödeltrip bin, habe ich die fixe Idee entwickelt kleine Falafel aus der Hirse zu formen. Im Kühlschrank fand sich noch etwas Pecorino und Ricotta. Gemeinsam mit Eiern kam dann die Bindung zustande. Soviel zur Theorie!

Hirse-Falafel

Herr W. rechnete wohl eher damit, dass das Küchenexperiment eher (leider) was für die Tonne wird. Aber welch Überraschung (glaubt mir, ich war selbst echt erstaunt): Die Hirse-Falafel waren nicht nur essbar, sondern auch noch wirklich lecker!

Eine krosse Hülle durch das Anbraten und innendrin fluffig weich und saftig. Durch das Garen in Gemüsebrühe bekommt auch schon die Hirse einen würzigen Geschmack und der geriebene Pecorino gibt zusätzlich den Kick.

Unfassbar, ich bin kein Hirse-Hater mehr. Machst du auch das Experiment?

Hirse-Falafel

Hirse-Falafel

Zutaten für ca. 20 Bällchen:

1 + 4 EL Sesamöl (alternativ Erdnussöl)
250 g Goldhirse (Goldhirse ist entspelzt, das macht sie weicher und zärter im Biss)
500 ml Gemüsebrühe
3 Eier (Größe M)
100 g abgetropfter Ricotta (ohne Flüssigkeit aus der Packung)
100 g geriebener Pecorino (alternativ Parmesan)
25 g Haferflocken

Zubereitung:

In einem ausreichend großen Topf einen Eßlöffel Öl erhitzen. Die Hirse im Öl anschwitzen und mit der Gemüsebrühe ablöschen. Alles gründlich aufkochen lassen und umrühren. Die Hirse in ca. 15 Minuten gar kochen.

Die Hirse durch ein Sieb abseihen und sehr gründlich abtropfen lassen.

Die abgetropfte, abgekühlte Hirse in eine Schüssel geben und mit den Eiern, dem Ricotta, dem Pecorino und den Haferflocken sorgfältig vermengen.

Aus der Hirse-Falafel-Masse ungefähr gleich große Bällchen formen und diese kräftig zusammendrücken, sodass sich die Masse stabil verbindet.

Eine große Pfanne mit dem übrigen Öl stark erhitzen und die geformten Hirse-Falafel bei kräftiger Hitze goldbraun anbraten. Beim Braten darauf achten, die Hirse-Falafel regelmäßig zu bewegen, sodass sie gleichmäßig gebräunt werden. Die Falafel halten stabil zusammen, sollten jedoch beim Braten vorsichtig gewendet werden.

Die fertigen Hirse-Falafel auf einem Stück Küchenkrepppapier entfetten und am besten noch lauwarm servieren. Sie schmecken aber auch kalt (und am nächsten Tag) noch 1a.

Tipp: Die Hirse-Falafel passen prima zu einem frischen Salat. Man kann sie auch noch, wenn man möchte, dippen. Dazu passt als Dip prima selbstgemachte Mayo oder auch ein kräftiges, rotes Pesto.

Hirse-Falafel
Hirse-Falafel

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