Glanrind und sortenreiner Apfelsaft von der Bannmühle in Odernheim – kleiner, regionaler Einkaufstipp

Glanrind

Alle Welt spricht davon, dass man doch darauf achten soll WO das Fleisch, das man isst, herkommt. Und natürlich auch WIE das Fleisch entstanden ist – ob das Tier, das geschlachtet wurde artgerecht leben durfte.

Ständig lese und höre ich das. Aber wo kaufen denn alle? Der erste Schritt bei dieser Frage, ist einfach: Anbieter finden, denen man trauen kann und die eben nicht nur Filetstückchen verkaufen. Orte, an denen ein Tier auch wirklich gut leben kann. Aber ich will mich sicher nicht zum Moralapostel aufschwingen. Ich versuche auch nur besser zu werden. Ganz auf Fleisch verzichten kann und will ich nämlich nicht.

Auf der Suche nach gutem Rindfleisch vom Erzeuger ist Herr W. auf einen Hof gestoßen, der nur alle 6-8 Wochen ein selbst aufgezogenes Rind schlachtet. Und auch noch eines, dass so lange wie möglich im Jahr auf der Weide stehen darf. Mein Interesse war direkt geweckt.
Glanrind

Wir haben einfach mal auf gut Glück uns auf die Bestellliste setzen lassen. Spontan einkaufen ist logischerweise nicht möglich. Die Nachfrage ist groß und das kostbare Fleisch begehrt.

Ein paar Tage vor dem avisierten Termin kam dann der Anruf, dass es mit unserer Bestellung leider nichts werden würde. Und genau da war für mich der Moment gekommen, an dem ich gemerkt habe, dass auf diesem Hof das eben echt und wirklich ist. Das eigentlich für die Schlachtung geplante Glanrind konnte wohl aus Gründen nicht geschlachtet werden und es musste auf ein anderes, leichteres tier ausgewichen werden. So konnten natürlich nicht alle geplanten Bestellungen bedient werden. Ganz natürlicher Grund. Aber für mich ganz klar die Bestätigung: Hier wird lieber mit offenen Karten gespielt, als dann klammheimlich gemauschelt.

Bei der nächsten Bestellung waren wir dann zum Glück direkt dabei und kamen unser Fleisch zum vereinbarten Zeitpunkt abholen. Wir hatten uns für ein kleines Mischpaket entschieden, sodass von einem kleinen Teil an Edelstücken auch andere Fleischteile wie Brust, Wade usw. dabei waren.
Glanrind

Der ganz klare Vorteil (nein, ich bin nicht neugierig…) bei so einem Verkauf direkt vom Erzeuger ist, dass man sich auch ansehen kann, wo das Fleisch denn so herkommt. Herr W. und ich sind also an einem wunderschönen Samstagmorgen Anfang Mai nach Odernheim am Glan in Rheinland-Pfalz gepilgert.
Glanrind

Das ist ganz schön weit draußen (für uns) und ein Stadtkind würde nicht nur idyllisch zu dieser Lage sagen. Nö, in Odernheim sagen sich definitiv Fuchs und Hase gute Nacht. Aber wunderbar grün und ruhig ist es da. Und als ich schon am Telefon bei der Bestellung fragte, wo ich denn die Rinderherde sehen könne, wurde mir schon gleich erklärt auf welchen Weiden sie meist wären.

Ich hatte ja bei der Anreise mit einem kleinen Bauernhöfchen gerechnet, aber die Bannmühle ist defintiv nicht zu übersehen. Schon als wir auf den Hof fuhren, wurde mir klar, dass hier nicht nur zwei, drei Kälbchen stehen, sondern ein sinnvoll angelegtes Konzept hier gelebt wird.
Glanrind

Und spätestens im eigenen Hofladen und als mein Blick über die Flaschen mit sortenreinen Apfelsäften wie Topas oder Boskoop wanderte, wurde mir klar, dass das hier schon etwas ganz Besonderes ist. Wir haben natürlich nicht nur unser Fleisch und einen Haufen Flaschen Apfelsaft und Cider eingepackt. Okay, auch ein paar Würste vom Glanrind durften ebenfalls noch mit.
Glanrind
Glanrind

Aber wir wollten doch unbedingt auch noch die Tiere sehen. Quer über den Hof gingen wir also noch ein wenig spazieren. Vorbei an blühenden Apfelbäumen standen die Tiere (oder zumindest ein Teil) auf einer riesigen Wiese. Ich muss gestehen: Hier wars um mich geschehen. Idyllischer, schöner und friedlicher hätte man es sich kaum ausmalen können. Ich konnte es jedenfalls prima dort aushalten.

Unser Gefrierschrank ist jetzt gut gefüllt mit dem tollen Fleisch und wir werden es nach und nach mit großem Genuss verzehren. Den ersten Geschmackstest gab es natürlich sofort direkt am Abend. Zwei kleine Rumpsteaks wanderten in die heiße Pfanne und wir aßen sie mit selbstgemachter Kräuterbutter. Ganz klasse. Einfach supergutes Fleisch. Ich bin gespannt, was wir aus den anderen Fleischstücken so kochen. Ich halte euch auf dem Laufenden!
Glanrind

Wer jetzt auch Lust bekommen hat und Fleisch vom Glanrind oder Apfelsaft kaufen möchte:

Bannmühle
Staudernheimer Str. 1
55571 Odernheim am Glan
Tel. 06755-1053

Anmerkung: Für alle, die es interessiert: Sämtliche Einkäufe wurden von mir höchstpersönlich bezahlt und auch dieser Artikel war meine eigene Idee.

2 Kommentare

  1. Kerstin Meinhardt

    Hallo! Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse, haben selber noch einige Teile von einem Glanrind aus Münchweiler tiefgekühlt. Insbesondere Wade, Nuss, Roulade und Co. empfinden wir als kleine Herausforderung, vor allem in dieser Jahreszeit. Roastbeef und Hochrippe haben wir gegrillt und auch das Hackfleisch war ein echter Genuss. Mit dem Rest sind wir uns im Moment noch nicht sicher … wir freuen uns auf deine Ideen!
    Lg Kerstin und Jörg

    • Hallo ihr Zwei,
      nach und nach werde ich die Fleischteile verwenden und auch ganz bestimmt einiges hier zeigen.
      Aus der Wade kann ich euch direkt schon mein Gulasch empfehlen und auch eine Roulade mit Stout-Bier findet sich bereits hier im Blog.
      Vielleicht werdet ihr ja da schon inspiriert?
      Vielen lieben Dank euch.
      Liebe Grüße,
      Eva
      Eva

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