Backen und schon gar veganes Backen gehört klar nicht zu meinen Kernkompetenzen… Das sieht man ja schon am Blognamen :-)! Allerdings muss man doch immer den Horizont erweitern.
Doch wenn Zorra zum World Bread Day aufruft, dann springe ich doch gerne mal über meinen Schatten. Vor allem, wenn es kein klassisches, “herzhaftes” Brot ist, sondern ein Süßes.
Bisher habe ich nämlich “süße” Brote – also ich meine sowas wie Brioche, Babka und ähnliches immer ganz klassisch mit Butter, Ei und Co. gebacken. Ehrlicherweise war ich auch der Ansicht, dass das sonst unmöglich gelingen, geschweige denn schmecken kann. Aber Versuch macht klug.
Vor Ewigkeiten habe ich nämlich in einem veganen Koch- und Backbuch ein Rezept für gerolltes Zimtbrot gelesen. Dass ich verrückt nach Zimt bin, weiß inzwischen bestimmt jeder (ob er will oder nicht). Denn nicht nur in Franzbrötchen ist Zimt ja einfach nur herrlich. Tja, das Buch und das Rezept gerieten (wie so oft) in Vergessenheit. Bis ich Anfang der Woche ein paar Tage aufgrund der Geburt unseres zweiten Kindes im Krankenhaus zugebracht habe. So doof es klingt – man schwelgt dort als Wöchnerin zwar im Nachwuchsglück, aber wenn das kleine Würmchen noch einen sehr unruhigen Schlafrhythmus (falls man das überhaupt dann als Rhythmus bezeichnen kann, es würde ja eine gewisse Regelmäßigkeit voraussetzen…), dann hat man doch in den Wachphasen auch Zeit sich zu überlegen, was man denn zurück in den eigenen vier Wänden immer mal ausprobieren möchte. Tja, und da kam ich auf veganes Backen und dieses gerollte Zimtbrot. Unter anderem natürlich. Und gerade gestern habe ich es dann gebacken. À la minute für den diesjährigen World Bread Day.
Das Originalrezept aus “Vegan zu Hause und unterwegs” aus dem Christian Verlag diente mir als Basis, da ich einige Zutaten vollends wegließ, austauschte oder etwas anders anging, aber ich hätte es niemals so zusammengebaut ohne die Vorlage und erwartet, dass etwas so Köstliches dabei herauskommt.
Mein gerolltes Zimtbrot ist superfluffig, weich, flauschig, süß, schön zimtig und war einfach wunderbar. Falls es Reste geben sollte, werde ich (wie auch im Buch vorgeschlagen) daraus vielleicht noch eine Art French Toast machen. Also, falls es Reste geben sollte… ein unwahrscheinlicher Fall wie du selbst herausfinden wirst, wenn du dieses Rezept ausprobierst.
Die Zutatenliste ist überraschend kurz und trotzdem ist das Ergebnis einfach mega! Unter anderem kommt Kokosmilch in den Teig, das Original arbeitet mit Mandelmilch (was bestimmt auch super ist).
Aber schaut es euch selbst an 🙂 und viel wichtiger: Back es nach. Dringend!
Gerolltes Zimtbrot
(Geh- und Backzeiten: 90 Minuten/30 Minuten/30 Minuten)
Zutaten für eine klassische Kastenform:
Für den Teig:
400 g Weizenmehl
55 g brauner Rohrzucker
1 TL Salz
250 ml Kokosmilch
10 ml Pflanzenöl
1/2 Päckchen Trockenhefe (ca. 4 g)
Für die Füllung:
50 g brauner Zucker
1 EL Zimtpulver
30 g gemahlene Mandelkerne
1/2 TL Johannisbrotkernmehl (alternativ Pfeilwurzelstärke)
4-5 EL Wasser
Zubereitung:
Mehl, Zucker und Salz vermengen. Kokosmilch und Pflanzenöl sowie Trockenhefe zugeben und alles am besten mit den Knethaken einer Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten, der sich leicht vom Schüsselrand lösen lässt. Das hat bei mir auf mittlerer Stufe ca. 5-6 Minuten gedauert.
Den Teig anschließend mit einem sauberen Küchenhandtuch abdecken und für 1,5 h bei Zimmertemperatur zugluftfrei gehen lassen.
Derweil die Füllung vorbereiten: Alle Zutaten in ein Schüsselchen geben und verrühren. Nur soviel Wasser zugeben, dass es eine einigermaßen streichfähige Masse ergibt.
Nach der Gehzeit des Teiges den Teig auf einer Arbeitsfläche zu einem ca. 20×50 cm großen Rechteck ausrollen. Ich habe kein zusätzliches Mehl hierfür benötigt, da der Teig toll elastisch aber kaum klebrig war.
Nun die vorbereite Zimtfüllung möglichst gleichmäßig auf dem Teigrechteck verteilen und dann von der kurzen Seite möglichst stramm aufrollen.
So aufgerollt in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform mit der Naht nach unten plumpsen lassen. Den Teigrohling so nun noch einmal ca. 30 Minuten mit einem Küchenhandtuch abgedeckt gehen lassen.
Den Backofen auf 180 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.
Das gerollte Zimtbrot für ca. 30 Minuten goldgelb backen. Anschließend aus dem Ofen nehmen und dann am besten noch lauwarm genießen…
Alleine der Duft der die Küche durchströmt… Hach!
Anmerkung: Johannisbrotkernmehl ist ein rein pflanzliches (und extrem ergiebiges) Bindemittel. Eine kleine Dose hält ewig. Praktisch ist es außerdem, da sowohl kalt als auch warm gebunden werden kann ganz ohne Erhitzen. Die Anschaffung ist also definitiv nicht überflüssig. Die meisten Reformhäuser und gut sortierte Supermärkte führen es.
Als erstes allerherzlichen Glückwunsch! Alles Gute für Eure (gar nicht mehr so) kleine Familie.
Das Brot sieht verführerisch aus, damit könnte ich hier bestimmt auch punkten. Ausser bei meinem Mann, der mag unbegreiflicherweise keinen Zimt…
Wow Eva, das sieht fantastisch aus. Ich kann gar nicht glauben, dass es vegan ist. 😉 Und auch hier noch herzliche Glückwünsche zum Nachwuchs. Ich hoffe der Schlafrhythmus hat sich inzwischen eingependelt.
[…] as baguettes, but much thinner. The word ficelle literally means „string“ in French. Gerolltes ZimtbrotEva, evchenkochtEin flauschiger Hefetraum mit Zimt – ganz vegan und mit Kokosmilch gebacken. […]