Dinnede mit Sucuk und Kartoffel-Hefeteig – Koch mein Rezept

Dinnede mit Sucuk

Heute gibts sowas Köstliches hier! Wenn du riechen könntest wie es hier duftet. Und spüren wie lockerluftig der Teig dieser knusprigen Dinnede mit Sucuk ist…

Aber von vorne: Koch mein Rezept initiiert von Volker ist ein super (virtuelles) Event. Mir wurde dieses Mal Simone von zimtkringel zugelost und ich stöberte in ihrem wundervollen Rezeptarchiv. Simone bloggt aus dem tiefsten Schwabenland und ich liebe ihre Art zu schreiben. Ihre Blogartikel bringen mich so oft zum Schmunzeln und ich mag nicht nur ihre Rezepte, sondern auch ihren sehr nahbaren Schreibstil. Sie ist eine sehr fleißige Foodbloggerin mit einem gut “gefüllten” Foodblog, aber für mich war ganz klar, dass es ein Rezept aus ihrer regionalen Sparte wird. Schnell fiel meine Wahl auf ihre Kartoffeldätscher mit Lauch.

Für alle Nicht-Schwaben: Dätscher sind zumindest hier bei uns auch häufig als Dinnede oder Dinnele auf diversen Märkten zu kriegen. Ich würde sie ganz lapidar (aber nicht minder köstlich) als Hefeteigfladen mit Schmand bestrichen und häufig Speck, Kartoffeln und/oder Lauch belegt, bezeichnen. Aber da scheint es wohl regional die unterschiedlichsten Bezeichnungen zu geben.

Dinnede mit Sucuk

Was jedoch völlig neu für mich war, dass man rohe, geriebene Kartoffeln in den Teig machen sollte, sodass sie saftiger/lockerer werden. Echt? Konnte ich mir irgendwie schwer vorstellen. Aber genau das hat mich dann gereizt.
Also nachgebacken, um das zu verifizieren! Und ich kann ganz klar sagen: Dringend nachmachen!

Alter, sind die Dinger gut! Simone, ohne dich wäre ich weiter unwissend geblieben. Der Teig ist saftig, fluffig, lecker, locker und außen trotzdem knusprig. Er hält sogar tagelang frisch (ein Minirest, der versehentlich übrig blieb…). Wirklich irre gut!

In Sachen Belag habe ich dem schwäbischen Dätscher allerdings etwas türkischen Flair gegönnt und Sucuk, also türkische Knoblauchwurst, obenauf gegeben. Zusätzlich Frühlingszwiebeln und nach dem Backen frische Minze.

Herrlich!

Dinnede mit Sucuk

Aber wie auch bei den vorangegangenen Editionen von “Koch mein Rezept” möchte ich natürlich auch die Rezepteurheberin zu Wort kommen lassen mit einem kleinen Interview!

Mini-Interview mit Simone von Zimtkringel:

1. Was ist die spannendste Zutat, die du bisher verwendet hast?

Simone: Ich bin generell immer neugierig, deshalb finde ich eigentlich immer die nächste, noch nicht ausprobierte Zutat spannend. Wenn du allerdings fragst, was für die meisten Spannungen im Hause zimtkringel sorgt, dann sind das Zutagen wie Leber, Spargel, Ingwer und Kürbis. Dazu herrschen bei Herrn zimtkringel und mir sehr unterschiedliche Ansichten.

2. Welche drei Rezepte deines Blogs sollte man unbedingt nachkochen bzw. nachbacken?

Simone: Alle. Nein, Scherz. Die Semmelknödel meiner Mama sind der Hit, die super knusprigen Parmesankartoffeln machen bei uns alt und jung glücklich und zum guten Schluss darf mein Lieblingsgericht Glasierte Auberginen natürlich nicht fehlen.

3. Welches deiner veröffentlichten Rezepte gibt es am häufigsten bei dir?

Simone: Das dürfte wohl das ganz einfache Naan sein, das es bei uns zu fast jedem Curry gibt.

4. Hast du einen „Endgegner“ in der Küche, den du bisher noch nicht “besiegt“ hast bzw. an den du dich noch nicht rangetraut hast?

Simone: Traurig, aber wahr, Krautwickel kann ich nicht. So gar nicht. Da hab ich sogar schon mal vor Wut in den Topf geheult.

Vielen Dank, liebe Simone fürs Mitmachen :-)! Und jetzt ab an die Teigschüsseln und Dinnede backen!

Dinnede mit Sucuk

Dinnede mit Sucuk

Zutaten für 4 mittelgroße Fladen:
450 g Weizenmehl Type 405 (+ ein paar Eßlöffel Mehl zum späteren Verarbeiten ggf.)
200 g handwarmes Wasser
1 Päckchen Trockenhefe (à 7 g) (alternativ ein halber Würfel Frischhefe à 21 g)
200 g festkochende Kartoffeln (ca. 3 kleine Kartoffeln)
1 TL Salz
80 g weiche Butter

Für den Belag:
75 g saure Sahne
50 g Schmand
1 Ei
1 TL Salz
Pfeffer aus der Mühle
40 Scheibchen Sucuk (türkische Knoblauchwurst)
2 Frühlingszwiebeln mit Grün
1 handvoll fein gehackte, frische Minzblätter

Zubereitung:

Zunächst den Teig für die Dinnede die Hefe ins Wasser einrühren. Die Kartoffeln schälen und auf einer Reibe fein reiben. Sämtliche Teigzutaten nun in eine Schüssel geben und zu einem glatten, aber ziemlich klebrigen Teig verrühren. Diesen Dinnedeteig nun abgedeckt eine Stunde lang an einem warmen, zugluftfreien Ort gehen lassen.

Derweil den Belag vorbereiten. Hierzu Sahne, Schmand, Ei, Salz und Pfeffer in einem Schüsselchen glattrühren.
Die Sucukwurst (falls nicht schon geschehen) in Scheibchen schneiden. Die Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in feine Ringe schneiden.

Den aufgegangenen Teig in vier Teile teilen. Sollte er noch sehr klebrig sein, etwas Mehl hinzugeben, sodass er sich gerade so verarbeiten lässt. Den Teig aber möglichst wenig kneten – er soll fluffig bleiben.

Den Ofen auf 175 Grad Umluft vorheizen.

Zwei Backbleche mit Backpapier belegen. Aus den vier Teigstücken Fladen “ziehen” und mit ausreichend Abstand jeweils zwei auf ein Backblech legen. Die Dinnede nun mit dem Schmand-Sahne-Ei-Guss bestreichen. Mit Sucuk und Frühlingszwiebeln belegen.

Die Dinnede nun zeitgleich jedoch mit etwas Abstand im Ofen zueinander im heißen Ofen ca. 25 Minuten backen bis sie goldbraun sind.

Die Dinnede mit Sucuk noch heiß/lauwarm genießen. Sie sind aber auch kalt ein echter Genuss. Der Teig ist sogar nach zwei Tagen noch supersaftig.

Guten Appetit!

Tipp: Die Dinnede lassen sich herrlichst flexibel belegen. Einfach was da ist im Kühlschrank mal ausprobieren!

Dinnede mit Sucuk

2 Kommentare

  1. Oooohhh, wie schön! Vielen lieben Dank für deinen Besuch, die lieben Worte und das extrem gelungen umgesetzte Rezept!
    Ich sehe ganz deutlich Dinnede mit Sucuk in unserer nahen Zukunft. Das muß ich unbeding auch probieren.
    Liebe Grüße
    Simone

  2. Erika Hollmann

    Hallo Eva, Hefeteig mit geriebenen Kartoffeln drin kennen wir hier in Westfalen als Pickert. Sehr lecker in einer großen Kastenform wie ein Kastenbrot gebacken und nach dem Erkalten in Scheiben geschnitten, in etwas Öl in der Pfanne goldbraun gebraten und zum Kaffee mit Butter, Marmelade oder Rübenkraut serviert. Oder als kleine Fladen (Püfferchen) direkt in der Pfanne ausgebacken.
    Ein Wintertraum
    Liebe Grüße aus Bielefeld

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