Last minute Beschäftigung gesucht für Groß und Klein?
Also nicht, dass mir jemals langweilig wäre. Tatsächlich habe ich dieses Gefühl noch nie verspürt. Selbst im Wartezimmer beim Arzt, wenn sich die Zeit bis zur Behandlung zieht, habe ich ein Buch dabei und versinke so darin, dass ich die Wartezeit völlig um mich herum vergesse. Aber wer gerade aufgrund von vorgezogener Schulferien oder geschlossener Kita oder einfach generell in der Vorweihnachtszeit viel Zeit mit (eigenen) Kindern hat, der kommt doch schonmal auf die Idee sich mit Plätzchen backen zu verweilen.
Wahrscheinlich ist ja jetzt schon jeder durch mit dem Backen, aber ich bin da eher ein Spätzünder. Ich habe erst vor einigen Tagen losgelegt. Es gab das geliebte Quarkstollenkonfekt mit getrockneten Kirschen und Grapefruit und eben diesen Buttermürbeteig. Schon die Allerkleinsten finden es toll Teig zu bearbeiten – auch wenn das mit dem Ausstechen mit Förmchen natürlich noch nicht alleine gelingt. Dieses Rezept für DEN Buttermürbeteig meiner Mama zu Hause ist unser Dauerbrenner gewesen – er eignet sich einfach perfekt zum Ausstechen. Und anschließend durften wir die Plätzchen natürlich wild nach Herzenslust verzieren. Ganz wichtig dabei: Ich habe noch nie verstanden, warum manche Ausstechteige so “lieblose” oder ganz wenige Zutaten haben. Klingt ja erstmal gut, wenn die Zutaten “gesünder” klingen und die Liste an Zutaten nicht so lang ist. Aber ein “einfaches” Buttermürbeteig-Plätzchen kann nur gut schmecken, wenn auch die Zutaten, die reingewandert sind, von guter Qualität sind. Und sorry, wenn ich das jetzt sage, aber das wird mit Margarine statt Butter und Butterschmalz halt einfach nix. Genauso das Vanillemark. Da muss geklotzt statt gekleckert werden. Dann haben nämlich nicht nur alle Freude beim Ausstechen, Backen und gegebenenfalls anschließendem Verzieren, sondern auch beim Essen. Es waren paradoxerweise, obwohl sie so “unscheinbar” sind, die liebsten Plätzchen meines Papas. Noch ein Grund, warum sie hier längst veröffentlicht werden müssen.
Das Ursprungsrezept kommt (wahrscheinlich) von Karl Neef, ist aber mittlerweile von meiner Familie gekapert worden ;-). Grundsätzlich kann man den Keksteig auch außerhalb der Adventszeit zum Ausstechen nutzen. Es müssen ja nicht immer Sterne und weihnachtliche Symbole sein!
Der Teig kann problemlos einige Tage vor Verwendung produziert und gut eingeschlagen in Frischhaltefolie bzw. in einem geeigneten Behältnis im Kühlschrank aufbewahrt werden. In jedem Fall sollte man ihm einige Stunden Kühlung gönnen, sodass er sich auch gut ausrollen, backen und genießen lässt.
Ich gestehe, dass ich (trotz rohem Ei im Teig…) immer auch schon den Teig naschen muss. Ich liebe den Geschmack und das Gefühl, wenn der Zucker zwischen den Zähnen knirscht…
Ich wünsche dir jedenfalls ein frohes Fest und angenehme Feiertage!
Hier also das Rezept für perfekten Buttermürbeteig zum Ausstechen:
Buttermürbeteig zum Ausstechen
(ausreichend für drei bis vier Bleche)
Zutaten:
175 g Butterschmalz (zimmerwarm)
175 g Butter (zimmerwarm)
1 unbehandelte Zitrone (=> Abrieb der Schale wird benötigt)
1 Vanilleschote
5 Eigelbe von sehr frischen Eiern
200 g Zucker
530 g Weizenmehl
Zubereitung:
Butterschmalz und Butter mit den Knethaken eines Handrührgerätes oder einer Küchenmaschine auf niedriger Stufe glattrühren.
Die Schale der Zitrone möglichst dünn abreiben, das Mark der Vanilleschote auskratzen und mit den Eigelben und dem Zucker unter die Butter rühren. Die Masse darf weder schaumig noch weich gerührt werden.
Das Mehl darübersieben und zügig zu einem glatten Teig kneten.
Den Buttermürbeteig nun für ca. 2-3 h abgedeckt im Kühlschrank ruhen lassen (alternativ auch länger).
Den Teig nicht zu lange oder eben portionsweise vor der Verwendung aus dem Kühlschrank nehmen, sonst wird er schnell zu weich. Zum Ausrollen des Teiges möglichst wenig Mehl verwenden.
Die ausgestochenen Plätzchen bei 190 Grad Ober-/Unterhitze ca. 6 bis 8 Minuten hell goldgelb backen. Anschließend vollständig erkalten lassen, da sie heiß noch sehr mürbe sind und leicht brechen.
Zur Aufbewahrung in eine gut schließende Blechdose geben oder alternativ noch nach Belieben verzieren.
P.S.: Das Originalrezept sieht noch 1 cl Arrak vor. Meine Mama macht das immer so. Da ich normalerweise den nicht gerade im Haus habe, verzichte ich jedoch darauf.
Dieses Rezept für die Buttermürbeteig Plätzchen ist einfach der Hammer!
Ich habe sie heute zusammen mit meiner Tochter gebacken und musste natürlich gleich davon naschen.
Es wurde echt nicht zu viel versprochen. Die Plätzchen sind so schön mürbe und geschmacklich erinnern sie mich einfach an meine Kindheit wenn ich mit meiner Omi gebacken habe.
Danke an evchenkocht für das tolle Rezept
Dankeschön, liebe Heike. Freut mich riesig, dass das bei euch so gut angekommen ist!
Liebe Grüße,
Eva