Noch ist Rhabarberzeit und die muss voll ausgekostet werden!
Ich finde es irgendwie immer lustig, wenn ich so viele Rezepte im Netz nebst Fotos sehe von SUPER-rotstieligem Rhabarber. Also natürlich ist der klassische Rhabarber leicht rötlich gefärbt. Aber sind wir ehrlich: Die meisten Rhabarberstangen aus dem heimischen Garten sind eher grünlich-farblos. Wenn man daraus ein Kompott kocht, kann man froh sein, wenn es am Ende nicht graugrün wird. Die Farbe finde ich meist semi.
Oft steht ein Hinweis dabei, dass man eine bestimmte, besonders rötliche Sorte nehmen soll. Hab ich genau einmal in die Finger bekommen. Sonst immer nur den “normalen” Rhabarber – aber so what…
Auch dafür gibts ja Lösungen im Netz. Mrs. T, eine wahre Adresse, wenn es um Backen und Tee geht, hat mich da auf die Idee gebracht Hibiskus und Rhabarber zu kombinieren. Ist sowohl geschmacklich ein mega Match, als auch optisch. Denn Hibiskus färbt wie Wutz (um es mal schön in meinem Pfälzer Slang auf den Punkt zu bringen). Und zwar wundervoll pink. Wie man sich den Rhabarber wünscht. Ganz ohne künstliche Farbe und Zusätze, dafür aber mit tollem Aroma. Kann ich nur sehr empfehlen.
Ich habe die Kombi in ein Eis gepackt und dafür erstmals die Eisbasis von Jeni Britton Bauer genutzt. Sie hat ein großes Eis-Buch herausgebracht und ich bin endlich dazu gekommen ihr Grundrezept ohne Ei zu testen. Dazu habe ich dann das Rhabarber-Hibiskus-Kompott beigemengt. Optisch und geschmacklich klasse.
Kleines Extra bei meinem Rezept: Das Kompott sollte abtropfen, sodass wirklich nur das Kompott ohne Flüssigkeit ins Eis kommt. Der Vorteil hierbei ist, dass die Flüssigkeit, die man dann rausbekommt, einfach ganz herrlich als Sirup für ein leckeres Getränk benutzen kann. Das zeig ich euch die Tage noch. So geil war das.
Aber zurück zum Eis. Eismaschine anwerfen und loslegen.
Cremiges Rhabarber-Hibiskus-Eis ohne Ei
Zutaten für das Rhabarberkompott:
am besten am Vortag bereits ansetzen; ergibt ca. 175 g Kompott in abgetropftem Zustand
200 g frischer (junger) Rhabarber
100 g brauner Zucker
100 g Wasser
10 g / ca. 2-3 EL Hibiskusblütenblätter, geschnitten (für Tee im Fachhandel erhältlich)
Zutaten für das Eis (frei nach der Eisbasismasse von Jeni Britton Bauer):
230 g Milch
1/2 TL Stärke
1/2 TL Salz
20 g Frischkäse (Zimmertemperatur)
150 g Sahne
2 EL flüssige Glukose (ersatzweise soll auch Läuterzucker funktionieren, allerdings nicht von mir erprobt bisher)
75 g Zucker
Zubereitung:
Zunächst das Rhabarberkompott herstellen. Hierzu die Rhabarberstangen gründlich waschen, putzen, falls erforderlich schälen und in jedem Fall in kleine Stücke schneiden. Habe ich sehr jungen, zarten Rhabarber schäle ich nicht zwingend. Rhabarber, Zucker und Wasser in einen Topf geben und aufkochen lassen. Für einige Minuten kochen lassen bis die Rhabarberstücke weich werden. Nun die Hibiskusblätter entweder direkt mit ins Kompott geben (dann hat man die Stückchen später im Eis) oder die Blätter in ein Teesieb geben und dieses ins Kompott hängen. Das Ganze gründlich aufkochen lassen, dann den Herd ausschalten und abgedeckt mindestens vier Stunden, gerne stattdessen auch über Nacht abgedeckt ziehen lassen.
Am nächsten Tag gegebenenfalls das Teesieb entfernen, das Kompott in ein Sieb geben und gründlich circa eine Stunde abtropfen lassen, dabei unbedingt den Saft auffangen – damit lässt sich ein herrlicher Cocktail machen! Das fertige Kompott beiseite stellen.
Nun zwei Eßlöffel der Milch abnehmen und in einem Schüsselchen mit der Stärke verrühren. Die übrige Milch mit Sahne, Glukose und Zucker in einem Topf auf dem Herd aufkochen lassen. Die Stärkemilch zugeben und einige Minuten köcheln lassen, sodass die Masse andickt. Das Ganze vom Herd nehmen. Derweil den Frischkäse mit einem Schneebesen in einer Schüssel glattrühren. Die Eismasse zugeben und alles im kalten Wasserbad verrühren. Das Kompott unterheben.
Die Eismasse für das Rhabarber-Hibiskus-Eis nun in die Eismaschine geben und gefrieren lassen. Anschließend in ein verschließbares Gefäß geben und im Tiefkühler noch etwas nachgefrieren lassen.
Guten Appetit!
[…] mit als auch ohne Alkohol. Und ist eigentlich nur versehentlich entstanden. Denn ich habe dieses superduper Rhabarber-Hibiskus-Eis gemacht. Und hatte das Kompott abtropfen lassen, sodass ich herrlichen Sirup im Kühlschrank hatte. […]
Hallo Eva,
Hibiskus – welche coole Idee! Der färbt wirklich wie Bolle. Aber auch sonst macht Dein Eis Lust darauf, das auszuprobieren. Quark packe ich bei mir gerne dazu, aber Frischkäse klingt auch gut.
Mein Rhabarber ist übrigens wirklich einigermaßen rot, außer beim Curd, da wollte er nicht. Habe ich vor Ewigkeiten mal bei einem Gärtner gekauft und verschenke seitdem an Nachbarn, Kusinen, Foodblogger – meist wächst er gut an. Falls ich mal in die Pfalz komme, gebe ich vorher Bescheid.
Liebe Grüße
Barbara