Vor vielen Jahren, als mein Mann und ich durch die Welt gereist sind, hat es uns eines Tages mal nach Kolumbien verschlagen. Es war (leider) nur eine Stippvisite, aber wir waren schockverliebt.
Die Menschen, die Farben, das Essen! Für ganz kleines Geld haben wir uns an der ersten Ecke einfach an so einen mobilen Arepas-Grill angestellt und die ersten Arepas unseres Lebens gegessen. Sie waren köstlich! Man stelle sich eine Art Fladen aus Maismehl vor, der mit geschmolzenem Käse daherkommt und aussen schön kross ist. Ganz simpel, aber richtig gut!
Der Trip dorthin ist leider schon einige Jahre her, aber die schönen Erinnerungen bleiben. So kam es denn nun ganz unverhofft, dass ich in meiner neuen Küche auch Arepas gebacken habe.
Dank “Koch mein Rezept”, einer wunderbaren Aktion von Volker, wurde mir Jenny zugelost – die ganz zufällig ein herrliches Arepas-Rezept auf ihrem Blog hat.
Jenny is baking – ein feiner (wie der Name schon sagt) backlastiger Blog mit herrlichen Köstlichkeiten hat in mir direkt Fernweh geweckt, denn Jenny ist in Uruguay geboren und mit einem Kolumbianer verheiratet. Das sorgt für tolle kulinarische Einflüsse. Da ist sie sozusagen an der Quelle! Sofort klar war mir daher, dass ich ihr Arepas-Rezept testen wollte. Ein kleines Chili-Upgrade und ein paar Kräuter durften noch mit rein, aber sonst hab ich mich an das Original gehalten. Kleiner Spoiler: Das war köstlich!
Ich finde ja, dass man diese Chili Cheese Arepas unabhängig von der Tageszeit genießen kann. Ich könnte sie immer wegsnacken! Ganz ohne was dazu.
Lediglich eine Zutat ist ein bisschen schwerer zu kriegen. Ich musste sie mir (notgedrungen) online organisieren: Vorgekochtes Maismehl. Das ist unabdingbar für die Zubereitung. Aber so eine große Packung hat dann auch den Vorteil, dass man nicht nur einmal Arepas genießen kann! Wir fanden sie einfach große Klasse! Und der Aufwand war echt so easy. Kaum Gehzeit und man konnte sie sofort genießen.
Bei geschmolzenem Käse bin ich ja sowieso immer dabei!
Jetzt aber nochmal kurz zu Jenny, der ich natürlich auch noch ein paar Fragen zu ihren kulinarischen Köstlichkeiten gestellt habe:
Mini-Interview mit Jenny von Jenny is baking:
1. Was war die spannendste Zutat, die du bisher verwendet hast?
Jenny: OK, das hört sich klischeemäßig an, aber ich finde, egal, was man backt oder kocht, es sollte immer ganz viel Liebe enthalten. Ich bin der festen Überzeugung, das schmeckt man am Ende 🙂 An Zutaten fällt mir tatsächlich nur die Kochbanane ein, sie sieht zwar ähnlich wie eine Banane aus, wird aber auch im grünen Zustand verwendet und ist dann eher stärkehaltig und mit einer Kartoffel gleichzusetzen. Die Rezepte mit Kochbanane stammen bei mir alle aus der lateinamerikanischen Küche. „Patacones“ sind frittierte und gestampfte Kochbananen, in den Maisfladen namens arepas verwendet man sie reif und in einem Dessert, ähnlich wie Bananenschiffchen ebenfalls reif.
2. Welche drei Rezepte deines Blogs sollte man unbedingt nachkochen?
Jenny: Die Nummer 1 sind die Brownie-Cookies, mit Abstand das beliebteste Rezept vom Blog, ich mache sie ständig. Natürlich jetzt auch zu Weihnachten, ich bin ein großer Chocoholic.
Nr. 2 würde ich eine Version einer Empanada vorschlagen, mein Liebling ist aus Uruguay natürlich und Nr. 3 (puh, jetzt wird es schwer), vielleicht diese tolle wundervolle Torte aus Argentinien, Torte Balcarce. Schmeckt unfassbar lecker, aber ist recht aufwändig. Eventuell mache ich sie zu Silvester wieder…
3. Welches deiner veröffentlichten Rezepte gibt es am häufigsten bei dir?
Jenny: Das ändert sich immer wieder, dieses Jahr klassischen Apfelstrudel. Die ganze Geschichte dazu kann man hier nachlesen.
4. Hast du einen „Endgegner“ in der Küche, den du bisher noch nicht „besiegt“ hast bzw. an den du dich noch nicht rangetraut hast?
Jenny: Ich habe einige Sachen noch nicht ausprobiert, aber ich würde sie nicht unbedingt als Endgegner bezeichnen. Ich habe zum Beispiel noch nie den sogenannten „Mirror-Glaze“ ausprobiert, einfach, weil ich bisher zu faul war Glukose zu ordern. Ich nehme an, das ist so ähnlich wie beim selbst ausgezogenen Strudelteig, beim ersten Mal wird es noch nicht so gut, aber wie bei allem macht Übung den Meister. Ich bin eher der Typ, dass ich einfach ausprobiere und mache, wird schon schiefgehen und nochmal backen ist ja sowieso immer eine Option. Siehe auch meine ersten Macarons vs. die letzten auf dem Blog. Da erkennt man ganz gut, dass ich mich da definitiv gesteigert habe. Ich finde, man sollte sich trauen und nicht gleich erwarten, dass es perfekt wird, je öfter man es macht, desto sicherer wird man 🙂 Das nimmt den Druck raus und öffnet die Türen und Tore für ein entspanntes und mit Liebe zubereitetes Gericht.
Vielen Dank, liebe Jenny! Und jetzt gibts lecker Arepas frei nach Jenny!
Chili Cheese Arepas
Zutaten für acht Stück Maisfladen:
260 g vorgekochtes Maismehl (gibts meist im Asialaden oder online)
1 TL Salz
30 g zimmerwarme Butter + Butter zum Bestreichen der fertigen Arepas
330 g kaltes Wasser
1-2 TL gemahlene Ancho-Chili
2 EL sehr fein gehacktes Koriandergrün
100 g schnittfester, geriebener Mozzarella (alternativ ein anderer gut schmelzender Käse)
Butter zum Braten
Zubereitung:
Zunächst Maismehl, Salz, Butter, Wasser, Chilipulver und Koriander in eine große Schüssel geben und zu einem homogenen Teig verkneten. Der Teig sollte nicht trocken-krümelig sein, aber auch nicht kleben. Wirklich nur bei Bedarf esslöffelweise kaltes Wasser zusätzlich zugeben.
Den Teig mit einem sauberen Küchenhandtuch abdecken und bei Zimmertemperatur circa fünf Minuten quellen lassen.
Eine kleine Schüssel mit Wasser für das Befeuchten der Hände bereitstellen. Anschließend den Teig auf eine saubere Arbeitsplatte geben und in acht Teile aufteilen. Die Teiglinge, die gerade nicht bearbeitet werden, unbedingt locker mit einem Küchenhandtuch abdecken, sodass sie nicht austrocknen.
Jeden einzelnen Teigling nun mit tropfnassen Händen zu einer Kugel formen. Diese möglichst flach drücken und in die Mitte ca. zwei Eßlöffel geriebenen Käse geben. Nun die Fladenränder wieder in der Mitte zusammenfügen, vorsichtig zusammendrücken und so flach drücken, dass der Käse gänzlich vom Teig umschlossen ist. Das Ganze dann zu einem runden Fladen formen. So mit allen Teiglingen verfahren.
Anschließend Butter in einer Pfanne nicht zu stark erhitzen.
Die Arepas nun von beiden Seiten anbraten, sodass sie goldbraun sind. Sobald die Chili Cheese Arepas fertig gebraten sind, auf einem Küchenkrepppapier parken und mit etwas Butter bestreichen. Die Arepas sofort und noch warm servieren!
Guten Appetit!
Liebe Eva,
ihr war wohl in Cartagena? Sieht auf jeden Fall mega aus und bei uns gibt es arepas ständig in diversen Varianten. Deine sehen einfach köstlich aus. Danke dir für’s Nachmachen.
Grüße,
Jenny
Liebe Eva,
das Rezept liest sich lecker. Du kannst such mit Kindern reisen, wir waren in Island, Schweden, Griechenland, Italien, Kroatien, Namibia, USA, Mauritius und La Reunion. So ab 3 Jahren haben wir mit den Kindern gelegentlich Fernreisen unternommen. Es muss halt Kind gerecht sein, Wir machen meistens Mietwagen Rundreisen mit vorgebuchten Hotels.