Huiui, am letzten Wochenende war ich irre produktiv.
Nicht alle Rezepttests haben so geklappt wie ich es mir vorgestellt habe, aber dafür waren einige der Oberknaller! Ich habe gleich zwei unterschiedliche Berliner aka Krapfen aka Faschingsküchle ausprobiert. Und die waren beide sehr unterschiedlich, aber so lecker, dass ich mich kaum entscheiden konnte, welches als Erstes veröffentlicht werden soll. Es gab nämlich einmal Baileys-Berliner – ja, ich nenne die genauso. Nicht, dass ich zwingend Werbung für den Marken-Sahnelikör machen will, aber das kommt eben großzügig rein und schmeckt auch so toll danach, deshalb heißt der Berliner auch konsequent so! Und dann gab es noch fluffelige Kokos-Krapfen. Die veröffentliche ich, falls ich dazu komme, auch noch diese Woche!
Okay, ist ein Luxusproblem, wenn man so viel lecker Frittiertes hier herumfliegen hat. Jetzt denkst du dir: Alter, Berliner/Krapfen/Faschingsküchle SELBER machen? Die hat doch ein Rad ab. Jap, hat sie. Aber dafür gibts immer lecker Essen.
Nee, Spaß, ich esse auch NICHT selbstgemachte Berliner. Aber die selbstgemachten sind mir deutlich lieber. Ja, das macht man nicht mal ganz kurz, aber der Geschmack ist die Wutzerei mehr als wert. Deine Bude stinkt hinterher nach Frittierfett und gefühlt hat überall die Glasur geklebt, aber das musst du trotzdem machen. Und aufräumen kann man auch noch am nächsten Tag. Dank Lockdown zu Pandemiezeiten hält sich das mit dem Besuch von anderen Menschen ja in Grenzen ;-). Und so ein bisschen Zeit, um selbst Berliner zu machen, hat man ja daher auch…
Und wer diesen lecker-süß-cremigen Likör schon pur mag, der hat sowieso keine andere Wahl als diese Dinger nachzumachen. Der Teig ist ein wenig von Christian Hümbs und seinem Berlinerrezept inspiriert und wird superzart und weich. In der Verarbeitung ein bisschen tricky, denn man sollte wirklich nur so viel Mehl wie nötig zum Formen nutzen, aber dafür werden die Teigteilchen superweich, soft und außen toll goldbraun…
Okay, damit es richtig rummst, hab ich schon in den Teig etwas Baileys gegeben. Und weil ich so in Stimmung war, gabs als Füllung selbstgemachten Baileys-Pudding – ganz gefährliches Zeug, sag ich euch! Kein Wunder, dass ich, nachdem ich so leicht angetüdelt war, so produktiv gewesen bin ;-). Dieser Pudding ist leider so gut, dass du dich entweder zusammenreißen musst, ihn nicht schon so pur zu löffeln oder du musst eben gleich mitdenken und die doppelte Menge machen. Der Baileys-Pudding kommt übrigens ohne Ei oder Fertigpuddingpulver aus und ist wirklich easy in der Herstellung. Tja, und last but not least gibts natürlich auch als Guß das leckere Zeugs. Ganz simpel rühre ich mit Puderzucker und dem Likör einen Guß an.
Ich habe schon ein zweites Mal die Dinger gemacht. So gut sind die Baileys-Berliner. Du weißt, was das heißt. Wenn schon kein Fasching dieses Jahr, dann wenigstens homemade Berliner!
Wer hat Lust zu probieren?
Baileys-Berliner mit Puddingfüllung
Zutaten für 8 kleine Berliner:
Für den Teig:
200 g Weizenmehl (Type 405)
75 g Milch
25 g Baileys (oder anderer Sahnelikör :-))
1/4 Würfel frische Hefe (ca. 10 g)
2 EL Vanillezucker (selbstgemacht)
1 Prise Salz
25 g Butter (in Stücken)
1 Ei
Mehl zum Bearbeiten
ca. 1 l Frittieröl
Für die Baileys-Pudding-Füllung:
150 g Milch
50 g Baileys
25 g Vanillezucker (selbstgemacht)
15 g Speisestärke
Für den Baileys-Guss:
150 g Puderzucker (gesiebt)
40 g Baileys
benötigtes Zubehör: Spritztülle mit dünner Tülle oder alternativ eine sehr große Plastikspritze aus der Apotheke
Zubereitung:
Das Mehl für den Teig zunächst in eine Teigschüssel sieben. Eine kleine Mulde hineindrücken und Milch und Baileys hineingießen. Die Hefe fein in die Milchmischung hineinbröseln und den Zucker darauf streuen. Gut verrühren und dann abgedeckt an einen warmen Ort stellen. Ich stelle den Ofen auf 30 Grad ein oder stelle die Schüssel auf den Trockner (falls der gerade läuft). Diesen Vorteig ca. 20 Minuten gehen lassen.
In der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten: Hierzu 100 g von der Milch abnehmen und mit dem Zucker in einem Topf aufkochen lassen. Derweil die übrige Milch mit dem Baileys und der Speisestärke klümpchenfrei verrühren. Anschließend in die kochende Zuckermilch geben und nochmals aufkochen lassen. Sobald das Ganze andickt ausschalten und auskühlen lassen. Ist die Baileys-Pudding-Füllung nicht mehr kochend heiß, so schnell wie möglich etwas Frischhaltefolie direkt auf die Puddingoberfläche legen, sodass sich keine Haut bildet. Eine Puddinghaut ist generell nix Schlimmes, aber etwas hinderlich, wenn man den Pudding als Füllung benutzen will und so die Spritztülle verstopfen kann.
Nun die übrigen Teigzutaten zum Vorteig geben und mit den Knethaken der Küchenmaschine oder dem Handrührgerät einen geschmeidigen und glatten Teig kneten. Der Teig ist zu diesem Zeitpunkt sehr klebrig – das ist absolut okay so. Diesen endgültigen Teig abermals mit einem Handtuch abdecken und an einem warmen Ort eine halbe Stunde ruhen lassen.
Während dieser Wartezeit aus den Zutaten für die Glasur einen glatten, klümpchenfreien Guss rühren. Der Baileys-Guss ist recht dickflüssig, jedoch ist das auch notwendig, sodass er nicht vom Berliner fließt. Den angerührten Guss mit Frischhaltefolie abdecken und beiseite stellen.
Ein Backblech mit Backpapier belegen und mit Mehl bestäuben. Den deutlich aufgegangen Berlinerteig nun auf eine großzügig bemehlte Arbeitsfläche geben und in acht möglichst gleich große Stücke teilen. Der Teig ist immer noch etwas klebrig, daher ruhig etwas mit Mehl bestäuben, sodass er sich gerade so bearbeiten lässt. Das ist etwas fisselig, aber dafür ist das Ergebnis mega! Aus den Teigstücken möglichst runde Kugeln formen und diese auf das bemehlte Backblech geben. Die geformten Berliner ca. 15 Minuten gehen lassen.
Während dieser letzten Gehzeit alles fürs Frittieren vorbereiten. Das Öl in einen passenden Topf geben und auf ca. 170 Grad erhitzen. Als Probe kann man auch einfach einen Kochlöffel aus Holz hineinhalten. Steigen kleine Bläschen auf, ist die Temperatur hoch genug. Daneben ein Kuchengitter und darunter etwas Küchenkrepppapier platzieren. Nun die Teiglinge nacheinander vorsichtig in das heiße Fett gleiten lassen. Ich mache das gerne mit solchen Teigkarten bzw. Teigschabern – so zerstört man die runde Haut nicht.
Jeden Berliner von jeder Seite goldbraun frittieren. Dabei darauf achten, dass man wirklich nur einmal umdreht, sodass er sich nicht mit Fett vollsaugt, sondern wirklich frittiert wird. Die fertig frittierten Berliner zum Abtropfen auf das Kuchengitter platzieren und vollständig auskühlen lassen.
Nun in jeden Berliner seitlich ein kleines Loch pieksen. Ich mache das meistens mit einem asiatischen Essstäbchen. Im Inneren ebenfalls vorsichtig mit dem Essstäbchen etwas “herumstochern”, sodass etwas Raum für die Füllung entsteht.
Die bereitgestellte Füllung nun in einen Spritzbeutel mit sehr dünner Tülle geben oder einfach in eine wirklich große Plastikspritze (aus der Apotheke – meine hatte 10 ml-Füllung, damit kommt man recht weit). Jeden Baileys-Berliner ausreichend (ganz nach Gusto) füllen. Die gefüllten Berliner nun mit einer Seite in den vorbereiteten Guss dippen und auf dem Kuchengitter festwerden lassen.
Die fertigen Baileys-Berliner am selben Tag vernaschen und kühl lagern!
[…] Berlinerrezept! Unfassbar… Bisher gabs hier nur die zugegebenermaßen auch jede Sünde werten Baileys-Berliner. Und diese geilen Kokos-Berliner hab ich sogar schon vor Monaten abgelichtet und einfach nicht […]