Apfel-Gyoza – wenn der heimische Apfel in die Asia-Teigtasche fällt…

Apfel-Gyoza

In einer gefühlt anderen Dynastie war Hamburg das 2. Wohnzimmer meines Mannes und mir.

Nicht nur, weil Hamburg eine extrem tolle Stadt ist, mit netten Menschen, einer ordentlichen Brise und Weltstadtflair, sondern vor allem auch kulinarisch!

Genau dort habe ich auch in einem japanischen Restaurant in dem Hamburger Viertel Sternschanze vergangenes Jahr Apfel-Gyoza gegessen. Ganz sicher ist das kein traditionelles, japanisches Dessert gewesen. Eigentlich waren wir dort spätabends eher in Feierlaune unterwegs und ich hatte akuten Süß-Jieper. Wir haben uns eher zufällig dort im Außenbereich niedergelassen und ich habe dieses Gericht auf der Karte erspäht.

Apfel-Gyoza

An dieser Stelle finde ich Fusionsküche wieder genial. Gyoza sind asiatische Teigtaschen, die normalerweise herzhaft mit Schwein(ehackfleisch), Gemüse oder auch Garnelen gefüllt, gedämpft und dann angebraten werden. Hier gibt es meine Version mit einer feinen Pflaumensauce. Diesen Teig, den es übrigens in jedem Asia-Lädchen im Tiefkühlbereich auch zu kaufen gibt, dann mal süß zu füllen, hat mich gereizt. Leicht gegarte Apfelspalten in diesem zarten, papierdünnen Gyozateig. Fand ich einfach, aber richtig lecker.

Noch unjapanischer habe ich meiner Variante noch einen Hauch Zimt spendiert! Denn Apfel und Zimt sind ja schon immer ein gutes Duo – wie auch in diesem Fall.

Nachdem ich die Teilchen zu Hause nachgebastelt habe, ist mir übrigens der verrückte Gedanke gekommen, dass man die gedämpften Apfel-Gyoza auch wahnsinnig gut in Zimt-Zucker stippen könnte. Oder eine selbstgemachte Vanillesauce… Hach! Aber der Herbst und Winter und die Apfelsaison ist ja noch lang – da kann man sich nochmal austoben!

Das Rezept für die Apfel-Gyoza ist so simpel, aber eben auch so wandelbar! Die Äpfel lassen sich statt mit Zimt auch wundervoll mit Muskatblüte, Nelke, Kardamom oder was euch sonst noch so in eurem Gewürzschrank vor die Flinte kommt, aromatisieren.

Wer noch mehr schöne Apfelrezepte sucht, hat Glück, denn es ist Zeit für die Rezepterunde von “All you need is Äpfel” und viele tolle Blogger haben sich wunderbare Rezepte ausgedacht, sodass man die Qual der Wahl hat! Viel Spaß beim Nachkochen und Nachbacken!

Apfel-Gyoza

Apfel-Gyoza

Zutaten für ca. 12 Gyoza:

2 kleine, festfleischige, säuerliche Äpfel (z.B. Rubinette)
1 EL frischer Zitronensaft
12 aufgetaute Gyoza-Teigblätter (aus dem Asialaden)
1 Prise Zimt

Apfel-Gyoza

Zubereitung:

Zunächst die Äpfel schälen, von Stiel- und Blütenansatz sowie Kerngehäuse befreien. Den Apfel in schmale Spalten schneiden. Die Apfelspalten sofort mit dem Zitronensaft beträufeln.

Die Apfelspalten in ein kleines Töpfchen geben und drei bis vier Minuten erhitzen, sodass sie etwas weicher werden. Mit einer Prise Zimt bestäuben und beiseite stellen.

Die Gyozablätter sowie ein Minischälchen mit Wasser sowie ein Bambusdampfkörbchen oder einen Topf mit Dämpfeinsatz bereitstellen. Den Dämpfeinsatz (egal welchen) mit etwas Backpapier auslegen und ein paar Löcher hineinbohren.

Alternativ kann das Dämpfen auch in einem Multidampfgarer erfolgen. Hierzu den Dämpfeinsatz minimal einfetten, sodass die Teigtaschen nicht kleben bleiben.

Auf jedes runde Gyozablatt ca. 3 schmale Apfelspalten verteilen, die Ränder ganz leicht mit dem Finger mit Wasser befeuchten, sodass sie besser kleben und zwei Seiten nach oben zusammennehmen und sorgfältig zusammendrücken. Unbedingt die Gyozablätter eins nach dem anderen vom Stapel nehmen und den Vorrat am besten abdecken. Gyozateig kann leicht austrocknen und so völlig unformbar werden oder aber auch, bei zu viel Feuchtigkeit (auf einem leicht feuchten Brett) sehr klebrig werden. Für den besseren Halt die zusammengelegten Seiten des so entstandenen Teigtaschenhalbmondes etwas falten sowie auf den Fotos zu sehen.

Die so gefüllten Apfel-Gyoza in den Dämpfeinsatz setzen, sodass sie einander nicht berühren.

Für das Dämpfen auf dem Herd: Einen Topf mit ausreichend Wasser zum Kochen bringen. Es sollte nur so viel Wasser eingefüllt werden, dass die Gyoza das Wasser auf keinen Fall berühren und nur im Dampf gegart werden. Die Gyoza für ca. 5 Minuten dämpfen. Sofort entnehmen und entweder pur oder mit Vanillesauce oder Zimtzucker genießen.

Ganz schnelles süßes Soulfood für den Herbst!

Tipp: Auch diese süße Gyoza-Variante lässt sich natürlich einmal gedämpft auch in etwas (Erdnuss-)Öl beidseitig angebraten genießen. Bis zu diesem Anbraten (das nicht zwingend sofort nach dem Dämpfen geschehen muss) die Gyoza unbedingt verschlossen aufbewahren, sodass sie nicht austrocknen.

Apfel-Gyoza

Hier gehts zur Apfel-Inspiration:

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Apfel-Gyoza

32 Kommentare

  1. Liebe Eva,
    was für köstliche kleine Kunstwerke! Eine wirklich tolle Idee!
    Danke für das schöne Rezept!
    Liebste Grüße von Martina

  2. Liebe Eva,

    deine Version von Fusions Küche ist einfach genial und klingt so was von lecker. Vielen Dank für das tolle Rezept.

    Herzliche Grüße

    Susan

  3. Fantastische Idee! Aber da ich so gar kein Teigtaschen-Bastler bin, bleibt mir nix anderes übrig, als mich bei dir dazu einzuladen 😉

  4. Ich liebe (asiatische) Teigtaschen ja ungemein. Eine süße Füllung wäre mir dabei nie in den Sinn gekommen – gerade mit Vanillesauce klingt das aber richtig gut! Eine tolle Idee!

    Liebe Grüße
    Marie-Louise

  5. Liebe Eva,
    also, Teigtaschen gehen ja immer finde ich. Deshalb glaube ich dir sofort, dass deine Apfel-Goyza köstlich schmecken. Und hübsch aussehen tun sie ja auch noch. Da bekommt man wirklich Lust, sich mal eine unauffällig vom Teller zu stibitzen…
    Herzliche Grüße
    Tina

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