Weißer Spargel kommt mir nicht oft vor oder auf die Gabel. Und bis jetzt habe ich noch nach einer Garmethode geforscht, bei der gerade der weiße Spargel nicht so gefühlt ausgelutscht weichgekocht ist. Irgendwie habe ich da immer das Gefühl, dass das Aroma im Kochwasser abgeblieben ist und nicht im Spargel…
Das hat jetzt aber ein Ende, denn ich habe die perfekte Garmethode (für mich) entdeckt! Und zwar: Spargel im Päckchen!
Toll ist außerdem, dass man sich wirklich gar nicht mehr um den Spargel kümmern muss und er wird einfach so perfekt. Und keine Sorge, ich komme jetzt nicht mit high-end-Equipment: Es genügen Backpapier und ein Tacker! Schon kanns losgehen!
Auf einer Restaurantkarte habe ich vor ein paar Tagen von einer Vorspeise gelesen, die Vanillespargel und Rhabarberchutney kombinierte… Zum dort essen bin ich nicht gekommen, also war das auf meiner Will-ich-unbedingt-ausprobieren-Liste! Jetzt war es soweit und ich habe mich an die Umsetzung gemacht 🙂 Dazu gesellte ich in meiner Küche noch eine luftige Ziegenfrischkäse-Mousse. Auch wenn ich in diesem Leben weder eine Meisterin im Anrichten, geschweige denn im Stylen von wunderschönen Foto-Settings werde: Es war richtig lecker!
Eine schöne, leichte Vorspeise, die sich auch prima vorbereiten lässt und tolle Aromen vereint! Und keine Sorge: Vanille geht nicht nur im süßen, sondern auch ganz prima im salzigen Zustand!
Probiert es aus und wagt euch dran! Die Kombination hat sowohl Herrn W. als auch mich (positiv) verblüfft! Ein absolutes Highlight auf dem Teller!
Wie schön, dass Claudia vom Blog Ofenkieker zusammen mit Das Knusperstübchen, MaLu’s Köstlichkeiten, Sandra’s Tortenträumereien, Sugarprincess und Sweet Pie und ihrem tollen Jahresevent “Calendar of Ingredients” den Mai begrüßen und leckere Koch- und Backrezepte mit “Rhabarber/Spargel/Mascarpone” sammeln! Jeden Monat gibt es jeweils ein Dreiergespann aus saisonalen Zutaten, die man wild kombinieren darf. Eine richtig coole Nummer, die ich nur zu gerne unterstützen will. Statt der Mascarpone bin ich aber in diesem Fall lieber auf den Ziegenfrischkäse ausgewichen. Da schicke ich euch Lieben doch auch gerne ein kleines Aromapäckchen zum Probieren!
Mein Rezept für den Gaumenschmaus:
Vanillespargel aus dem Päckchen mit Rhabarberchutney und Ziegenfrischkäse-Mousse
Kühlzeit für die Mousse ca. 3-4 h)
Zutaten für zwei Personen als Vorspeise:
Für den Spargel:
500 g weißer Spargel (ungeschält gewogen, am besten dünnere Stangen)
1 gestrichener TL Vanille-Salz (alternativ dieselbe Menge Salz und das ausgekratzte Mark einer halben Vanilleschote)
2 EL Butter
Für das Chutney:
1 EL Sesamöl
1 Schalotte
2 große, frische Rhabarberstangen
4 cm großes Stück Ingwer
1 EL brauner Zucker
Pfeffer aus der Mühle
1/2 TL Salz
Für die Ziegenfrischkäse-Mousse:
150 g Ziegenfrischkäse (mild)
1 TL Abrieb einer unbehandelten Zitrone
1 Spritzer Zitronensaft
1 Prise Zucker
100 ml Schlagsahne
1 Blatt Gelatine
Zubereitung:
Für die Mousse den Ziegenfrischkäse, den Zitronenabrieb, den Saft, den Zucker und einen Eßlöffel von der Schlagsahne miteinander verrühren. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Drei Eßlöffel der Sahne abnehmen und in einem Töpfchen erhitzen (nicht kochen!). Die Gelatine ausdrücken und in der heißen Sahne auflösen. Das Ganze etwas abkühlen lassen und unter die Ziegenfrischkäsecreme rühren. Die restliche Sahne steif schlagen und vorsichtig unter die Ziegenfrischkäsecreme heben. Die Mousse nun abgedeckt für mindestens 3 h in den Kühlschrank stellen und festwerden lassen.
Den Ofen auf 180 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.
Die Spargelstangen waschen, die Endstücke abschneiden und sorgfältig schälen. Zwei Blätter Backpapier (jeweils in Größe eines Backbleches) ausschneiden, übereinander legen und unter fließendem Wasser grob zerknüllen. Das Papier kurz abtropfen lassen und das Wasser etwas abschütteln, sodass es nur noch leicht feucht ist. Die geputzten Stangen nun in die Mitte des doppelten Backpapiers legen und die Butter obenauf legen sowie das Vanillesalz darüberstreuen. Die Spargelstangen können auch etwas übereinander liegen.
Nun zuerst die Enden und dann die Seiten des Papiers einschlagen und doppelt umklappen, sodass das Päckchen von allen Seiten verschlossen ist.
Das Päckchen lässt sich mit zwei bis drei Tackernadeln prima fixieren.
Nun das Spargelpäckchen für ca. 35-40 Minuten auf mittlerer Schiene backen.
Derweil die Rhabarberstangen putzen und in ca. ein Zentimeter große Stücke schneiden. Die Schalotte und den Ingwer schälen und beides in feine Würfel schneiden. In einem kleinen Topf das Sesamöl erhitzen und die Schalotte glasig dünsten. Ingwer und Rhabarber zugeben und anbraten. Mit Zucker, Pfeffer und Salz würzen und das Ganze auf mittlerer Flamme köcheln lassen.
Zusätzliche Flüssigkeit wird nicht zugefügt, da der Rhabarber ausreichend Saft zieht.
Nach Ende der Garzeit den Spargel aus dem Päckchen entnehmen und auf Tellern mit dem noch warmen Chutney und Nocken der Ziegenfrischkäsemousse anrichten.
Anmerkung: Wenn man nicht so ungeduldig (aka hungrig) wie ich ist und der Mousse auch ihre Zeit zum Festwerden lässt, kann auch wunderbar formschöne Nocken formen ;-). Habe ich nämlich nach 3 h mit dem nicht-vernichteten Rest getestet, aber kein Bild gemacht… ;-).
Spargel und Vanille mit Rhabarber, das klingt spannend! Ganz herzlichen Dank für deinen Beitrag.
Viele Grüße,
Claudia
Sehr gerne bin ich dabei! Das war auch spannend 😉
Viele Grüße,
Eva
[…] ich hier entdeckt habe, dass man im Päckchen im Backofen tolle Sachen zaubern kann, bin ich auf den […]
[…] Spargel geschmacklich nur gewinnen kann, wenn er nicht gekocht wird, habe ich hier und hier ja schonmal behauptet… Ich weiß, dass das hierzulande immer noch DER Renner ist: […]